Dienstag, 27. April 2010

THEMA: Simbabwe hat Geburtstag - Gefangen nach 30 Jahren Unabhängigkeit



30 Jahre Unabhängigkeit in Simbabwe 
DW-World.de
"Als Simbabwe am 18. April 1980 unabhängig wird und Robert Mugabe wenig später als erster Premierminister an die Macht kommt, übernimmt er ein wirtschaftlich gesundes Land. Die Kornkammer Afrikas ist voller Bodenschätze, zudem ein beliebtes Reiseziel. 200.000 Weiße und Inder bilden das Rückgrat der Ökonomie. Für Mugabes Politik, Schwarze stärker in die Wirtschaft zu integrieren, zeigt die Welt Verständnis. Doch als der mittlerweile 86-jährige Despot vor 10 Jahren mit seiner Landreform beginnt und weiße Farmer brutal enteignen lässt, geht es mit dem Land bergab. Wirtschaftlich ruiniert und politisch isoliert - am 30. Jahrestag der Unabhängigkeit gibt es eigentlich wenig zu feiern..."

Simbabwes Regime feiert 30. Jahrestag 
Autorin: Dagmar Wittek/DW-World.de
"Der Traum von Freiheit und Wohlstand im ehemaligen Rhodesien ist ausgeträumt. Simbabwes einstiger Held, Präsident Robert Mugabe, ist zum Schurken verkommen. Simbabwe hat wenig Grund zum Feiern.Vor 30 Jahren wurde Robert Mugabe als Held der Nation und Liebling des Westens umjubelt. Heute finden nur noch Wenige positive Worte über den einstigen Freiheitskämpfer, der Simbabwe 1980 in die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialmacht führte. Simbabwes Wirtschaft liegt in Trümmern und erholt sich seit einem Jahr, seit Mugabe mit der Opposition unter Morgan Tsvangirai eine Regierung der nationalen Einheit einging, nur schleppend. Die Arbeitslosigkeit liegt bei über 90 Prozent und Millionen Menschen benötigen Lebensmittelhilfe. Weit über drei Millionen Menschen sind ins Exil geflüchtet. Ihnen ist, wenn auch die Festivitäten in Simbabwe üppig ausfallen werden, überhaupt nicht nach Feiern zumute...
"Wir sind nicht unabhängig", sagt Edson T. (er möchte seinen Nachnamen nicht nennen - aus Angst vor Repressalien und Mugabes Spitzeln, die selbst in Südafrika operieren), während er Tee aus seinem Blechbecher trinkt. Er war einmal Soldat für Mugabes Truppen. Aber als sie vor 10 Jahren Farmland besetzen und die rund 4500 kommerziellen weißen Farmer, die weitgehend für Simbabwes Wohlstand verantwortlich zeichneten, mit Brutalität und Waffengewalt vertreiben sollten, desertierte er. Zunächst flüchtete er nach Botswana und seit zwei Jahren findet er in Johannesburgs Innenstadt in der Kirche der Methodisten Unterschlupf. Da er einen schweren Autounfall hatte, geht er auf Krücken und gehört zu denjenigen die eine leicht privilegierte Schlafstätte okkupieren dürfen: er teilt sich mit drei anderen etwa sechs Quadratmeter Linoleumboden, direkt vor einem nicht mehr funktionierenden Aufzug. Rund 1200 Exilsimbabwer kommen jede Nacht in der methodistischen Kirche unter. Sie schlafen im Flur, auf den Treppenstufen, in jedem freien Winkel des neunstöckigen, desolaten Gebäudes. Dennoch zieht Edson es eher vor hier zu sein, als in Simbabwe. "Zu Kolonialzeiten unter den Briten waren wir unabhängiger und freier als jetzt", meint der 50-Jährige. Damals gab es noch ein gut funktionierendes Bildungswesen und Krankenhäuser und Ärzte, die einen behandeln konnten. Die Briten hätten ihnen 1980 einen funktionstüchtigen Staat überlassen und die ersten fünf Jahre hätte Mugabes Regierung davon profitiert. Aber dann schon wären Repressalien gegen Andersdenkende und Korruption eingezogen. "Mugabe ließ über 20.000 Ndebele in Matabeleland umbringen", erzählt der sportlich aussehende Mann aufgebracht. Da habe keiner vom Westen gewagt den "neuen afrikanischen Held" zu kritisieren. Damals schon, urteilt Edson, habe Mugabe sein wahres Gesicht gezeigt..."
Simbabwe: Aus der Traum
Von Dagmar Wittek /FR-online.de 
"...Auch der 45-jährige Zhou hat hier lange gehaust. Tagsüber half er, die vielen gut qualifizierten Lehrer aus seiner Heimat in das südafrikanische Schulsystem als Aushilfen zu vermitteln. "Wir hatten das beste Bildungssystem Afrikas", sagt Zhou. Er war 20 Jahre Lehrer in Simbabwe. Als Simbabwe 1980 nach einem Guerillakrieg die Unabhängigkeit erlangte, war "Genosse Mugabe unser Held", denn er baute das Schul- und Gesundheitswesen aus. Simbabwe war das Vorzeigeland Afrikas. Aber schon Mitte der 80er Jahre zeigte Mugabe sein wahres Gesicht, seine Truppen ermordeten im Matabeleland mehr als 20 000 Menschen. Die internationale Gemeinschaft schwieg, offenbar wollte man nicht "den neuen afrikanischen Hoffnungsträger" kritisieren.
Als im Staat schließlich das Geld knapp wurde, begannen Korruption und Selbstbedienung durch Staatsbeamte. Und Mugabe hatte weiße Simbabwer als die Sündenböcke für die wirtschaftliche Krise ausgesucht. Er peitschte Landreformen durch, in deren Folge fast alle weißen Farmer des Landes vertrieben wurden. Die Kornkammer Afrikas, die in Hungersnöten Getreide liefern konnte, war geleert. Kritischdenkende Menschen wurden verfolgt.
Zhou ist vor fünf Jahren mit seiner Frau und zwei Kindern nach Südafrika geflüchtet. Inzwischen ist er Direktor der Schule der methodistischen Kirche, in der Flüchtlingskinder unterrichtet werden. Doch auch in Südafrika lebt Zhou nicht sicher. Er wurde Opfer von ausländerfeindlichen Attacken, die in Südafrika immer wieder aufflammen. Dennoch sagt er: "Ich lebe auch hier in ständiger Angst, aber es ist immer noch besser als im Terrorregime von Mugabe".
(K)eine Kindheit in Simbabwe
Autorin: Leonie March/DW-World.de

"...Vor allem die Kinder litten unter der Armut, erzählt die Großmutter. Viele sind Waisen, weil die Eltern an Aids gestorben sind. Sie haben keine Kleidung, nichts zu essen und können es sich nicht leisten die Schule zu besuchen. Deshalb hat Nyasha Chigora fünf Waisenkinder bei sich aufgenommen: "Ich verdiene ein bisschen Geld, indem ich für andere wasche und bügele. Das reicht gerade so, um das Schulgeld zu bezahlen und die Kinder zu ernähren."
 Die Schule von Mabvuku ist nur ein paar Straßen entfernt. Von den Gebäuden blättert der Putz, die Fensterscheiben sind zerbrochen oder fehlen ganz. Im letzten Jahr war sie für mehrere Monate geschlossen, wie etliche andere Schulen in Simbabwe, denn viele Lehrer haben ihr Land in der Krise verlassen. Jetzt wird wieder unterrichtet, in zwei Schichten, die Hälfte der Kinder vormittags, die andere nachmittags, weil es an Klassenzimmern und auch noch immer an Lehrern mangelt, erzählt die 13-jährige Calista. "Richtig lernen können wir hier nicht", sagt das Mädchen. Es gebe kaum Schulbücher und Hefte. Viele ihrer Mitschüler blieben ganz zu Hause, weil sich ihre Eltern das Schulgeld nicht leisten könnten. 90 Prozent der Bevölkerung in Vierteln wie Mabvuku sind arbeitslos, schlagen sich irgendwie durch, wie Kumbirai Kadyamalilo Tagarira, Mutter von sechs Kindern. "Arm waren wir schon immer", sagt die 40-Jährige, "doch in den letzten Jahren ist unser Leben noch viel schwieriger geworden." Das größte Problem in Mabvuku sei die Wasserversorgung. Vor rund drei Jahren ist sie zusammengebrochen. Sauberes Wasser gibt es seitdem nicht mehr. Das Abwasser läuft durch die Straßen auf denen die Kinder spielen. Viele sind schon an Cholera und anderen Durchfallerkrankungen gestorben. "Es ist einfach furchtbar", seufzt Frau Tagarira. "Erst gestern mussten wir wieder ein Kind begraben."..."
Investoren wenden sich von Simbabwe ab
Autorin: Katrin Ogunsade / DW-World.de
"...Deutsche Investoren wenden sich angesichts der jüngsten Enteignungspläne in der Wirtschaft von dem krisengeschüttelten südostafrikanischen Staat ab. Das berichtete der deutsche Botschafter in Simbabwe, Albrecht Conze, am Dienstag (30.03.2010) in der Hauptstadt Harare. Demnach hätten einige deutsche Wirtschaftsvertreter ihre Pläne rückgängig gemacht, eine Gruppe potenzieller Investoren nach Simbabwe zu bringen.  Ministerpräsident Morgan Tsvangirai, der seit Anfang 2009 Koalitionspartner Robert Mugabes in einer Regierung der nationalen Einheit ist, ist zwar gegen die Umsetzung des Gesetzes, das bereits 2008 verabschiedet wurde. Bislang konnte er sich allerdings gegenüber Mugabe nicht durchsetzen, der nach wie vor an seiner Macht festhält. Da das Gesetz auch für Töchter internationaler Firmen sowie für Neuinvestitionen gilt, sagen Wirtschaftsexperten einen weiteren Niedergang Simbabwes voraus. Derzeit Leben in dem Land etwa noch 20.000 bis 30.000 Weiße. Früher waren es einmal 200.000. "Erst nahmen sie uns die Farmen, dann die Firmen", klagte ein weißer Geschäftsmann in Harare..."

Simbabwe bittet Deutschland um Hilfe
Gewalt in Simbabwe: Mugabes Milizen misshandeln deutschen Priester  


Simbabwe drängt weiße Unternehmer aus der Wirtschaft 
Einheitsregierung von Simbabwe: ernüchternde Bilanz 
Weitere Enteignungswelle in Simbabwe? 
Simbabwe - weiße Unternehmer in Angst
Neue Welle der Gewalt in Simbabwe
Simbabwe: Explosive Stimmung

Zuma vermittelt in Simbabwe

China unterstützt Simbabwe: Die Milliarde aus dem Osten

Afrika: Simbabwe fiebert Fußball-WM entgegen

Wilderei in Afrika: Die Nashorn-Mafia von Simbabwe | ZEIT ONLINE

Foto: Robert Mugabe, President von Simbabwe, 2009/US-Navy, Sp. Jesse B. Awalt/Public Domain/Wikimedia Commons

Montag, 26. April 2010

Watch TV! For a better world! Spezial-TV-Vorschau für Montag, 26. April 2010


Montag, 26 April 2010 um 14 Uhr 15 auf RBB:
Planet Wissen: Kolonialgeschichte - Das Spiel der Mächtigen
Magazinsendung

"Planet Wissen" untersucht die verschiedenen Erscheinungsformen des Kolonialismus und geht der Frage nach, wie sich Kolonialherren und Kolonialisierte gegenseitig verändert und geprägt haben.
Ruhm und Reichtum, Freiheit und Abenteuer - das suchten die Konquistadoren, die ersten Kolonialisten, in der neuen Welt und brachten dabei Elend und Unglück über die Einheimischen. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts prägten große Kolonialreiche den Lauf der Geschichte und verbreiteten mit Gewalt europäische Lebensart auf dem Globus. Ihr Erbe beeinflusst noch bis heute das Leben der Menschen. Gäste im Studio sind der Afrika-Historiker Prof. Andreas Eckert und Israel Kaunatjike, der als Enkel eines Deutschen und einer Herero persönliche Kolonialismus-Erfahrungen hat."

Montag, 26 April 2010 um 15 Uhr 35 auf 3sat:
Unterwegs: Botswana  - (2/10) Diamanten, Wildnis Safaris
Doku.-Reihe
"Riesige Diamantenvorkommen, unberührte Wildnis und Luxussafaris - Botswana ist ein Land der Superlative. Moderatorin Andrea Jansen reist durch das Land, das mit stabilem Wirtschaftswachstum glänzt, eine gefestigte Demokratie vorzuweisen hat und als eines der sichersten Länder in Afrika gilt. Ihre Reise beginnt in der botsuanischen Hauptstadt Gaborone, die sich innerhalb von 35 Jahren von einem Dorf zu einer 250.000-Einwohnerstadt entwickelt hat. Von dort aus fährt Andrea Jansen mit dem Geländewagen in die südliche Kalahari nach Khutse. In der Kalahari sucht sie gemeinsam mit einer Schweizer Zoologin nach Löwenspuren. Weiter geht die Reise in den Tuli Block ganz im Osten Botswanas. Schließlich fährt sie von Maun aus zu den Nxai Pans und fliegt zur Safari ins Okavangodelta. Mit einem Einbaum fährt sie durch das Delta und besucht dort ein traditionelles Dorf. Außerdem besucht Andrea Jansen das weltgrößte Sortierzentrum für Rohdiamanten, nimmt in einem Kinderdorf für HIV-Waisen am Konzert einer Marimbaband teil, bewundert jahrtausendealte Felszeichnungen und lernt das demokratische Kgotla-System kennen.
Die zweite Folge der zehnteiligen Reisesendung "unterwegs" führt nach Botswana."

Montag, 26 April 2010 um 18 Uhr 00 auf Phoenix:
Nie Aufgeben - Mit Rupert Neudeck in der D.R. Kongo
Dokumentation / Film von James Pastouna

„Das Allerwichtigste ist Bildung“ sagt Rupert Neudeck zur Situation in der Demokratischen Republik Kongo. Der Begründer von „Komitee Cap Anamur“ und „Grünhelme“ arbeitet seit Jahrzehnten dort, wo andere aufgeben. Seine Ziele und die seines Teams: akute Not lindern und in den Krisen- und Kriegsregionen der Welt schnell und unbürokratisch helfen.In der Demokratischen Republik Kongo will er jetzt eine Schule bauen. Kein einfaches Vorhaben. Nach 15 Jahren Bürgerkrieg ist das Land im Chaos versunken. Gewaltbereite Rebellengruppen erschweren den Aufbau, traumatisierte Kindersoldaten und Frauen, die von Soldaten vergewaltigt wurden, tragen die Last. Es fehlt an Nahrung, Infrastruktur, Demokratie und Bildung.
Doch Rupert Neudeck ist überzeugt, dass auch hoffnungslose Situationen zu bewältigen sind. Resignation gestattet er sich nicht, er gibt nie auf."

Montag, 26 April 2010 um 19 Uhr 15 auf Phoenix:
Abu Simbel - Ein Tempel bewegt die Welt
Dokumentation/Film von Thomas Wiedenbach und Rüdiger Heimlich
"Im Oktober 1965 hielt die Welt für einen Augenblick den Atem an: 3.200 Jahre, nachdem Steinmetze Ramses II. - den "Pharao der Pharaonen" - in kolossalen Figuren aus einem Berg modelliert hatten, hob ein Kran dessen Antlitz aus dem Fels. Errichtet als "Haus der Ewigkeit", musste der Gott und Pharao Abu Simbel verlassen. Er wäre sonst für immer im Assuan-Stausee versunken. Die Tempel wurden in über 1.000 Blöcke zersägt und auf einem sicheren Wüstenplateau neu errichtet.
Während die Welt die spannende Rettungsaktion in den Nachrichten verfolgte, nahm sie von den 120.000 Nubiern, die ihre Dörfer am Nil verlassen mussten, kaum Notiz. Die Tempel der Pharaonen wurden gerettet, die ebenso alte Kultur der Nubier versank für immer im Stausee. Nach 40 Jahren wirft der Film einen Blick zurück auf die Geschichte von Abu Simbel und begibt sich zugleich auf eine Spurensuche...."

Montag, 26 April 2010 um 20 Uhr 15 im ZDF:
Schutzlos
Fernsehfilm der Woche D 2009
"Maria stammt aus Südamerika und hält sich ohne Papiere illegal in Deutschland auf. Wie zigtausend andere lebt sie in einer Schattenwelt mit ihren ganz eigenen Gesetzen: Sie muss ständig darauf achten, nicht aufzufallen, kann nicht ohne weiteres einen Arzt aufsuchen und ist Betrügern und Geschäftemachern hilflos ausgeliefert ..."
Montag, 26 April 2010 um 20 Uhr 15 in der ARD:
Im Schungel der Waldelefanten
Dokumentation GB 2009/Film von Lucy Meadows
"Denkt man an Afrikanische Elefanten, sehen viele majestätisch große Tiere durch endlose Savannen ziehen. Nur wenige wissen, dass etwa ein Drittel aller Elefanten Afrikas in dichten Urwäldern lebt und diese Tiere sogar eine eigene Unterart bilden. Waldelefanten sind kleiner als ihre Verwandten, haben rundere Ohren und formen nicht so große Familiengruppen. Da sie die meiste Zeit im undurchdringlichen Dschungel Zentralafrikas verbringen, ist nur wenig über sie bekannt. So wenig man über sie weiß, so sehr sind sie durch Wilderer in ihrer Existenz bedroht.
Die Forscherin Andrea Turkalo hat ihr Leben dem Schutz der Waldelefanten in der Zentralafrikanischen Republik gewidmet. Seit 18 Jahren beobachtet sie die Tiere auf den Urwaldlichtungen von Dzanga Bai und versucht, ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken. Kein anderes Projekt beschäftigt sich länger mit der Erforschung der Waldelefanten. Im Laufe der Jahre hat sie mehr als 3.400 Elefanten identifiziert, ihr Verhalten studiert und ihre Lebensläufe verfolgt. Niemand weiß mehr über die Dickhäuter als sie.
Doch damit nicht genug - inzwischen versteht die Amerikanerin sogar ihre Sprache. Sie hat die Bedeutung von mehr als 30 verschiedenen Lauten entschlüsselt. Andrea Turkalo hofft, dass dieses Verständnis vielleicht sogar dazu führt, die Waldelefanten in Zukunft besser schützen zu können.
Der einfühlsame Film porträtiert eine engagierte Frau und ihren bedingungslosen Einsatz für die Waldelefanten in einer der entlegensten Regionen im Herzen Afrikas."

Montag, 26 April 2010 um 21 Uhr 00 in der ARD:
Der afrikanische Patient - Wunderheiler China?
Dokumentation  D 2010, Film von Birgit Virnich
Wh. um 04 Uhr 10 (Dienstag)

"Noch nie stand das Entwicklungshilfesystem so in der Kritik. Deutschland sei kein Weltsozialamt, so der frischgebackene deutsche Entwicklungsminister Dirk Nebel auf seiner ersten Afrikareise.
Was ist schief gelaufen in 50 Jahren Entwicklungshilfe? Der kenianische Wirtschaftswissenschaftler James Shikwati macht sie mitverantwortlich für die Bettelmentalität und fehlende Eigeninitiative der Afrikaner. Profiteure des Systems seien letztlich Despoten und eine heuchlerische Hilfsindustrie. Er glaubt, dass Afrika nur aus eigener Kraft sein Armutsproblem lösen kann, und zwar mit Hilfe der Chinesen, die Afrikas marode Infrastruktur entwickeln.
Eine Straße von Kairo nach Kapstadt. Das war der größte Traum der britischen Kolonialherren. Jahrzehnte später scheint die Supermacht von morgen, die Chinesen, diesen Menschheitstraum in die Realität umzusetzen. „Erst eine Straße führt zu Reichtum", so ein altes chinesisches Sprichwort.
Die langjährige ARD-Afrika-Korrespondentin Birgit Virnich und ihr Kamerateam sind Tausende Kilometer quer durch Kenia, Sambia und Angola gereist auf den Straßen, die die Chinesen derzeit in ganz Afrika bauen. Keiner hat in den letzten Jahren so viel Geld in die Infrastruktur Afrikas investiert wie die Chinesen. Doch welche Rolle spielen sie in Afrika? Sind sie die neuen Kolonialherren und politischen Partner korrupter Despoten oder ebnen sie afrikanischen Unternehmern den Weg in die globalisierte Weltwirtschaft?
Während der Westen Afrika als kränkelnden Patienten behandelt, sieht China Afrika als Global Player, voller Reichtum, Rohstoffe, Absatzmärkte. Wo sind die Lücken auf dem Zukunftsmarkt Afrika und wie will der neue deutsche Entwicklungsminister zukünftig die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika gestalten? Kann es sich Deutschland leisten, Afrika wirtschaftlich den Chinesen zu überlassen? Diesen Fragen geht der Film nach und skizziert die Strategie der neuen Supermacht China und die Mängel westlicher Geberpolitik."

Montag, 26 April 2010 um 23 Uhr 00 im NDR:
Maria voll der Gnade
Spielfilm USA/Kolumbien 2003, Regie   Joshua Marston
"Maria ist schwanger und unschlüssig. Um ihrem tristen und aussichtslosen Leben zu entfliehen, lässt sie sich als Drogenkurier anwerben und muss leidvolle Erfahrungen machen.
Zunächst weiß die schwangere Maria nur, was sie nicht will: Sie will weder den ungeliebten Kindsvater Juan heiraten noch in ihrem armseligen kolumbianischen Dorf versauern, wo sie auf einer Blumenplantage im Akkord Dornen von Rosen abstreift...."
Dienstag, 27. April 2010 um 00 Uhr 35 im ZDF:
Kleine Freiheit
Fernsehfilm der Woche D 1999, Regie Yügsel Yavuz

"Hamburg nahe der Reeperbahn: Yüksel Yavuz erzählt die ungewöhnliche Geschichte einer Freundschaft von zwei 16-jährigen Jungen, die in St. Pauli in der Illegalität leben.Der Kurde Baran ist nach dem Tod seiner Eltern mit Hilfe von Verwandten nach Deutschland gekommen. Seit sein Asylantrag abgelehnt wurde lebt er in der Illegalität und schlägt sich als Laufbursche für einen türkischen Imbiss durchs Leben. Bei dieser Arbeit bekommt er Einblick in die tristen Lebenswelten der Menschen im Kiez.
Erst durch die Begegnung mit dem 17-jährigen Schwarzafrikaner Chernor bekommt sein Leben neuen Auftrieb. Auch Chernor lebt illegal in Deutschland und ist gleichermaßen heimatlos. Er träumt von einer Zukunft in Australien, die er sich durch Drogenhandel ermöglichen will. Doch Baran wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als ein älterer Kurde auftaucht, der für den Tod von Barans Eltern mitverantwortlich ist. Die Geschichte dieser Freundschaft unter schwierigen Bedingungen wird einfühlsam und authentisch erzählt. Nicht zuletzt aufgrund einer lebendigen Kameraführung und des leitmotivischen Einsatzes von Musik entwickelt sich so ein außerordentlich spannungsvolles Drama..."

Foto: Coutesy of GeekPhilosopher.com

Sonntag, 25. April 2010

THEMA: Welt-Malariatag - Afrikas schwere Krankheit



UPDATED 05. Mai 2010:

Jedes sechste Kind in Afrika stirbt an Malaria
(Sächsische Zeitung) Malaria fordert in Afrika Millionen Opfer
UN: 850 000 Menschen sterben jährlich an Malaria

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Heute ist Welt-Malaria-Tag. Noch so ein unnützer Gedächtnis-Tag, meinen Sie? Hier können Sie erfahren, warum das nicht so ist und dass es Hoffnung gibt:

Kampf gegen Malaria
DW-world.de
"...Der Weltmalariatag am 25. April will auf die Krankheit aufmerksam machen, an der jährlich etwa eine Million Menschen sterben, die meisten davon in Afrika. Ein Großteil davon sind Kinder unter fünf Jahren. Typische Symptome der Malaria sind Fieberschübe, Krämpfe sowie Magen- und Darmbeschwerden. In schweren Fällen treten auch Gehirnschäden oder Blutarmut auf. Die gefährlichste Form, die Malaria Tropica, kann bei Kindern in wenigen Tagen zum Tod führen. Auch im Westen Kenias sterben jährlich zehntausende Kinder daran..."
Die schlimmste Infektionskrankheit der Welt
Malaria zählt zu den drei schlimmsten Infektionskrankheiten der Welt. Alle 30 Sekunden stirbt noch immer ein Kind an Malaria. Jeder sechste Todesfall bei Mädchen und Jungen auf dem afrikanischen Kontinent geht auf die Tropenkrankheit zurück. Insgesamt kommen so jedes Jahr 750 000 Kinder durch das sogenannte Sumpffieber zu Tode, wie die Kinderhilfsorganisation Unicef und die internationale Kampagne „Roll Back Malaria“, die 1998 von der Weltgesundheitsorganisation und verschiedenen UN-Organisationen gegründet wurde, anlässlich des Weltmalariatages am 25. April berichtet. Dabei ist die Malaria so gefährlich, dass nach der Übertragung durch eine Anopheles-Mücke bisweilen nur wenige Stunden vergehen, bis der Infizierte stirbt. Auch wenn es keine Impfung gegen die Krankheit gibt, so ist sie doch heilbar. Und man kann sich vor einem nächtlichen Stich recht einfach schützen: durch ein Moskitonetz über dem Bett.
Seit dem Jahr 2000 sind nach Angaben der UN allein durch die Verteilung imprägnierter Moskitonetze mehr als 900 000 Todesfälle durch Malaria verhindert worden. Rund 150 Millionen Netze und 160 Millionen Dosen wirksamer Medikamente seien in dem Zeitraum bereitgestellt worden. Ziel sei es aber, die Versorgung flächendeckend auszuweiten, so eine Unicef-Sprecherin. Noch fehle es an ausreichenden Diagnosemöglichkeiten und medizinischem Fachpersonal. Denn rund 90 Prozent aller Malaria-Todesfälle entfallen auf Länder südlich der Sahara. Damit trägt eine der ärmsten Regionen der Welt mit den schlechtesten Gesundheitssystemen der Welt die Hauptlast der Epidemie.
Mindestens sechs Milliarden Dollar wären nötig. Mehr als 1,7 Milliarden Dollar flossen zwar 2009 in die Malaria-Eliminierung, Geld, das vor allem vom Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, von der Weltbank, aber auch von der Bill & Melinda Gates Foundation stammt. Um die Malaria ausrotten zu können, wären aber nach Berechnungen von Fachleuten allein in diesem Jahr mindestens sechs Milliarden Dollar vonnöten.
Der Malaria-Erreger, ein einzelliger Parasit der Gattung Plasmodium, wird durch die Anopheles-Mücke übertragen. Sie ist in tropischen und subtropischen Regionen der Welt verbreitet. Der Erreger gelangt durch das Blut in die Leber, wo er sich - vereinfacht gesagt - vermehrt, zurück in den Blutkreislauf gelangt, dort die roten Blutkörperchen zerstört und dann weitere Zellen infiziert. (pps.)" Text: FAZ-NET(Artikel s.u.)

Mit Netz und Impfstoff gegen den Tod
von Meike Srowig/ZDF/Heute.de
"...40 Prozent des ghanaischen Gesundheitsetats werden für die Versorgung von Patienten mit Malaria ausgegeben. Auch aus diesem Grund werden hier seit Jahren Testreihen, mit einem ersten viel versprechenden Impfstoff durchgeführt. Man will vor allem die Kleinen schützen, denn sie sind es, die der mit Malaria infizierten Anopheles-Mücke meist schutzlos ausgesetzt sind. Als die ersten klinischen Tests 2004 starteten, waren alle Beteiligten noch sehr zurückhaltend. Inzwischen hat sich der Impfstoff als viel wirkungsvoller erwiesen als gedacht."RTS,S", wie der Impfstoff des Pharmaherstellers GlaxoSmithKline GSK heißt, wird inzwischen an elf Orten in Afrika getestet. 16.000 Kinder sind in der Zwischenzeit nicht nur in Ghana, sondern in sechs weiteren Ländern geimpft worden. Die Bill-and-Melinda-Gates-Foundation, die die Entwicklung des Impfstoffs durch Millionen an Spendengeldern erst richtig in Gang gebracht hat, kommt dem Ziel näher, das Bill Gates gerade neulich wieder in einer seiner ersten Twitter-Nachrichten wiederholt hat: Er will, dass die Malaria in Afrika besiegt wird. Inzwischen ist die zweite Testphase mit guten Ergebnissen zu Ende gegangen. "Nach 28 Jahren Entwicklungsarbeit werden wir schätzungsweise 2012 die Unterlagen bei der FDA einreichen", sagt Daria Munsel von GSK. Dann liegt es an der FDA, der amerikanischen Zulassungsbehörde, wann "RTS,S" auf den Markt kommen wird. GSK geht von einem Zeitraum zwischen 2013 und 2015 aus. Es wäre ein Erfolg und würde auch die Vereinten Nationen einem ihrer großen Millenniumsziele näher bringen, nämlich der Eindämmung von Malaria. Auch wenn die Frist 2015 für die Millenniumsziele sicherlich nicht eingehalten werden kann, so gibt es Hoffnung..."
Swaziland: Giftgaseinsatz für die Volksgesundheit
Von Peter-Philipp Schmitt/FAZ-NET
"...Thwathwa Mamba ist allein, und genau das bereitet ihr jetzt Sorgen. Die Männer mit den Sprühgeräten, sagt sie, trügen ihre Sachen zwar immer alle vor die Tür - das Bett und die Matratze, ihre wenigen Möbel und die Kochtöpfe genauso wie ihre Kleider. Aber sobald sie fertig seien, verschwänden sie einfach. Sie müsse dann zusehen, wie sie ihre Hütte wieder eingeräumt bekomme. „Und außerdem“, sagt die gebrechlich wirkende Frau, „soll das ja auch nicht gut für uns sein.“
Sie meint das Gift, das sich in den silbern glänzenden Tanks auf den Rücken der Männer befindet. Dichlordiphenyltrichlorethan, kurz DDT, ist ein mehr als umstrittenes Pflanzenschutzgift. Für Simon Kunene, den obersten Malariabeauftragten des Landes, ist es allerdings die einzige Chance, eine der schlimmsten Seuchen der Menschheit bis zum Jahr 2015 aus dem Königreich zu verbannen. Seit 1946 gibt es ein Malaria-Programm in Swaziland. Bis 1972 war das Sumpffieber dank DDT fast schon ausgerottet. „Doch dann“, sagt Kunene, „geriet die Situation wieder außer Kontrolle.“ Vor allem, weil die Regierung kein Geld mehr für die Malariabekämpfung ausgegeben habe. Mitte der neunziger Jahre war die Zahl der Erkrankten auf mehrere tausend gestiegen. Damals starben mehr als 200 Menschen jedes Jahr, inzwischen sind es nur noch eine Handvoll. „Dank DDT“, sagt Kunene. In seinem Büro steht groß an der Wand: „Malalaveva uyabulala“ - Malaria kann tödlich sein.
Dass man jahrelang vor allem in neue Medikamente und die Verteilung von Moskitonetzen für Betten investierte, habe nur Zeit gekostet. „Bevor die Menschen ins Bett gehen, werden sie doch schon ein halbes Dutzend Mal beim Fernsehen gestochen“, sagt Kunene. Wohl auch darum stockt die Ausgabe der Netze in Swaziland. Eigentlich sollen die Sprühtrupps jeweils zwei Personen pro Haushalt ein Netz geben, doch sie haben den teuren Malariaschutz nicht einmal dabei. Die Lieferung sei verspätet, heißt es lapidar dazu. So muss Phepsile Mamba vorerst weiter ohne Bettnetze für ihre Familie auskommen, Thwathwa Mamba hatte schon vor einem Jahr ein Netz bekommen, unter dem sie seither auch schläft. Selbst wenn das kein ausreichender Schutz ist, würde sie trotzdem lieber aufs jährliche Sprühen verzichten.
DDT gilt als krebserregend, und doch ist es im Kampf gegen die Malaria wohl das kleinere Übel. Dass es sich nach dem Sprühen im Boden anreichert und in die Nahrungskette gelangt, ist bekannt. Für die Mücken ist es schon tödlich, sobald diese sich auf den eingesprühten Wänden niederlassen. Den Mauern haftet das Gift monatelang an. Mittlerweile findet sich DDT - zum Teil stark angereichert - in den Körpern vieler Afrikaner. Die Weltgesundheitsorganisation aber empfiehlt seit 2006 wieder den Einsatz des Insektizids gegen die Malariamücken. Schon in der Stockholmer Konvention, von mehr als 130 Staaten unterschrieben, wurde 2004 festgelegt, dass unter anderem der langlebige organische Schadstoff DDT zur Bekämpfung von krankheitsübertragenden Insekten wieder verwendet werden darf...."
Südafrika: Verteufelter Schutz  
von Kai Kupferscmidt/Der Tagesspiegel
"...Deutschen Umweltschützern ist so ein Vorgehen ein Graus. „DDT ist ein furchtbares Gift“, sagt Carina Weber vom Pestizid-Aktions-Netzwerk und zählt die Risiken auf: Brustkrebs, verringerte Spermienzahl, Störungen des Hormonhaushaltes. „Und dabei sind uns viele Gefahren von DDT vielleicht noch gar nicht bekannt.“ Im südafrikanischen Fernsehen führte ein Wissenschaftler sogar den Fall von Caster Semenya, der 800-Meter-Läuferin, deren Geschlecht immer noch überprüft wird, auf die Benutzung von DDT in ihrer Heimat zurück. Auch der Umweltorganisationen wie Bund, Greenpeace und das Umweltbundesamt prangern DDT an. Nicht nur die Menschen seien bedroht. Weil sich DDT in der Nahrungskette anreichert, sehen Umweltschützer eine ökologische Katastrophe.
Dabei wurde DDT einst als „Wundermittel“ gefeiert. 1939 hatte der Schweizer Paul Hermann Müller entdeckt, dass die Chemikalie Insekten tötet. Es folgte ein beispielloser Siegeszug. DDT wurde im Kampf gegen Malaria, Typhus und andere Krankheiten eingesetzt. Millionen Menschenleben wurden gerettet. „Italien zum Beispiel ist heute malariafrei, weil dort nach dem zweiten Weltkrieg mit DDT gegen die Überträger vorgegangen wurde“, sagt der Toxikologe Andy Smith von der Universität Leicester. DDT galt als sicher. Amerikanische Soldaten entlausten sich, indem das Mittel zwischen die einzelnen Kleidungslagen gepustet wurde. 1948 erhielt Müller für seine Entdeckung sogar den Medizinnobelpreis..."

Anti-Malaria-Dekade wenig erfolgreich
Autorin: Asumpta Lattus/DW-World.de
"...Doch vor allem in Afrika fehlen funktionierende Gesundheitssysteme. Viele Länder haben nicht genügend Geld für Krankenhäuser, Ärzte oder eben Medikamente. Im Süd-Sudan zum Beispiel kommt ein Arzt auf 100.000 Einwohner und im Ost-Kongo gibt es kaum Straßen, so dass Malaria-Medikamente nur unter großen Schwierigkeiten zu den Kliniken transportiert werden können.
Manche regierungsunabhängigen Organisationen fordern daher eine neue Strategie: Die Menschen vor Ort sollen miteinbezogen werden. Die deutsche Hilfsorganisation Medeor etwa bringt Dorfbewohnern in Togo bei, was sie gegen Malaria tun können. Zum Beispiel, Sümpfe trocken zu legen oder Kunststoffbehälter wegzuräumen. Denn das sind beliebte Brutstätten für die Mücken, die Malaria übertragen.
Dabei ist den Medeor-Partnern aufgefallen, dass punktuelle Aktivitäten nicht reichen, weil die Nachhaltigkeit nicht gewährleistet ist oder das Monitoring, die längerfristige Beobachtung also,  sagt Susanne Schmitz von Medeor: "Und deswegen haben eben unsere Partner hier im Land die Entscheidung getroffen, dass man die Dorfgemeinschaften und die Dorfbewohner dazu bringen muss, sich aktiv in den Kampf gegen die Malaria einzubringen."
Doch trotz allem Engagement - Geld bleibt ein Problem. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wären jährlich fünf Milliarden Dollar nötig, um die Malaria auszurotten. Bisher hat WHO in zehn Jahren aber insgesamt nur 2,7 Milliarden bekommen. Das liegt auch daran, dass sich viele Länder nicht an ihre Zusagen halten - vor allem die reichen Industrieländer, denn dort ist Malaria kein Problem."



Impfstoffe: Hoffnung im Kampf gegen Malaria
Von Marcus Theurer, London/FAZ-NET

"...Der erste Malariaimpfstoff der Welt ist in greifbare Nähe gerückt. RTS,S heißt das Mittel, zu dessen geistigen Vätern Cohen zählt. Wenn er und seine Mitarbeiter nicht noch auf den letzten Metern scheitern, könnte es in wenigen Jahren einen Durchbruch im Kampf gegen Malaria bringen. „RTS,S hat das Potential, jedes Jahr Hunderttausende von Leben zu retten“, sagt der Tropenmediziner Christian Loucq, Direktor der Malaria Vaccine Initiative (MVI). Die von Microsoft-Gründer Bill Gates finanzierte Nonprofit-Organisation arbeitet zusammen mit GSK daran, den Impfstoff zur Marktreife zu bringen. Das 2001 geschlossene Bündnis war das erste seiner Art in der Pharmaindustrie.Dass die Entwicklung von RTS,S so lange gedauert hat, liegt auch daran, dass Forschungsgelder knapp sind. Medikamentenhersteller können mit solchen tödlichen Arme-Leute-Krankheiten kaum Geld verdienen. Den Patienten in der Dritten Welt fehlt dafür die Kaufkraft. GSK ist unter den großen Pharmakonzernen das einzige Unternehmen, das an einem Impfstoff gegen Malaria forscht.Lange Entwicklungszeiten sind in der Pharmaforschung nichts Ungewöhnliches, aber Malaria ist nicht nur aus finanziellen Gründen eine besonders schwer zu knackende Nuss. Der Erreger des durch Moskitostiche übertragenen „Sumpffiebers“ ist kein Virus, sondern ein Parasit, und bisher ist es noch nie gelungen, einen Impfstoff gegen Parasiten zu entwickeln. „Sie sind biologisch sehr komplex, und sie können die Immunabwehr des Körpers umgehen“, erklärt Cohen. Die ersten Krankheitssymptome – Fieber, Schüttelfrost und Übelkeit – machen sich meistens ein bis zwei Wochen nach der Infektion bemerkbar. Unbehandelt endet Malaria oft tödlich...Lange Entwicklungszeiten sind in der Pharmaforschung nichts Ungewöhnliches, aber Malaria ist nicht nur aus finanziellen Gründen eine besonders schwer zu knackende Nuss. Der Erreger des durch Moskitostiche übertragenen „Sumpffiebers“ ist kein Virus, sondern ein Parasit, und bisher ist es noch nie gelungen, einen Impfstoff gegen Parasiten zu entwickeln. „Sie sind biologisch sehr komplex, und sie können die Immunabwehr des Körpers umgehen“, erklärt Cohen. Die ersten Krankheitssymptome – Fieber, Schüttelfrost und Übelkeit – machen sich meistens ein bis zwei Wochen nach der Infektion bemerkbar. Unbehandelt endet Malaria oft tödlich.Die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) schätzt, dass jedes Jahr knapp 250 Millionen Menschen an Malaria erkranken. Im Jahr 2008 starben fast 900.000 Menschen an der Krankheit, die meisten davon Kinder unter fünf Jahren. Während die tückische Krankheit in den reichen Industrieländern längst ausgerottet ist, wütet Malaria trotz Fortschritten vor allem in der Südhälfte Afrikas noch immer. Auch die wirtschaftlichen Kosten sind hoch: Ökonomen schätzen, dass die Volkskrankheit in den besonders stark betroffenen ohnehin armen Ländern das Wirtschaftswachstum um rund 1,3 Prozentpunkte drückt. Es fehlt dort die Infrastruktur der reichen Länder zur Bekämpfung der Krankheit. Zudem ist der Erreger gegen früher wirksame Insektizide und Medikamente resistent geworden..."
Spender Bill Gates:

Ich habe einen Traum: "Ich möchte Afrika von der Malaria befreien"
 Aufgezeichnet von Andrea Thilo/  ZEIT.Online
Ich träume davon, dass es möglich wird, jedes Jahr eine Million Kinder vor dem Tod durch Malaria zu retten. Mit einem wirksamen Impfstoff hätten wir die Chance. Malaria ist eines der Grundübel, die Afrika in seiner Entwicklung blockieren. 85 Prozent aller Malariakranken leben dort. Besonders Kleinkinder unter fünf Jahren werden von der Epidemie dahingerafft. Malaria-Fieberschübe legen außerdem jedes Jahr 200 Millionen Erwachsene derart lahm, dass sie ihr Leben nicht mehr meistern können. Moskitonetze allein reichen nicht. Doch da, wo sie benutzt und parallel Antimückenmittel versprüht werden, wird es gelingen, die Zahl der Infizierten in den nächsten fünf Jahren immerhin zu halbieren.........Wenn wir Glück haben, könnte in acht bis fünfzehn Jahren ein Impfstoff zur Verfügung stehen. Ihn zu finden ist eine enorme Herausforderung, weil sich die Mücken und ihre Resistenzen immer weiter verändern. Zurzeit forschen gemeinsam mit der Bill & Melinda Gates Foundation weltweit über zehn Teams daran. Die einen sind schon sehr weit, andere gehen ziemlich verrückte Wege. Das deutsche Team im Fraunhofer Institut versucht etwa, ein Serum in einer Tabakpflanze im Gewächshaus zu ziehen. Warten wir ab, wer am Ende den Durchbruch schafft. Ich bin ein schrecklicher Optimist. Diese Kraft habe ich meiner Mutter zu verdanken. Sie hatte eine unglaubliche Energie. Was ich auch las, womit ich mich beschäftigte, immer bekam ich ein positives Feedback von ihr. Das gab mir Selbstvertrauen..."

Fußball-Legende Milla stürmt mit im Kampf gegen Afrikas Geißel Malaria 


Medizin: Kräuter-Export | ZEIT ONLINE  Wie deutsche Naturheilkundler den Kampf gegen Malaria behindern

Mumien-Analyse: Tutanchamun ein Opfer der Malaria?

Gefährliche Malaria Tropica: Erreger kommt von Schimpansen - taz.de

Tropenfieber: Malaria-Erreger bei Gorillas nachgewiesen 



Zur WM nach Südafrika: Malaria-Risiko eher gering


FOTOS: 1. Malaria Clinic om SMS in Tansania 2009/Jeffrey Gluck/Creative Commons License 2.0/Wikmedia Commons
2. und 3. Courtesy of GeekPhilosopher.com

Samstag, 24. April 2010

Watch TV! For a better world! Spezial-TV-Vorschau für Samstag, 24. April 2010



Foto: Malcolm X/Marion S. Trikosko/Public Domain/Wikimedia Commons/
Malcolm X – Wikipedia

Samstag, 24. April 2010 um 16 Uhr 15 auf ARTE:
Der gefährlichste Mann in Amerika: Daniel Ellsberg und die Pentagon-Papiere
Dokumentation USA 2009, Regie: Judith Ehrlich, Rick Goldsmith
"Im Jahr 1971 befinden sich die USA im Würgegriff des Vietnamkrieges. Daniel Ellsberg, einer der national führenden Kriegsplaner, spielt der New York Times Dokumente zu, die auf 7.000 streng geheimen Seiten die Wahrheit über diesen schmutzigen Krieg enthalten. Ellsberg riskiert, lebenslänglich ins Gefängnis zu kommen. Doch sein Ziel ist es, einen mörderischen, zum Teil auf Lügen basierenden Krieg zu beenden, den er selbst mitgeplant hat. Der Dokumentarfilm erzählt eine Geschichte, die seinerzeit die Welt in Atem hielt und über Wochen hinweg die Top-Story in den Abendnachrichten war.
Was treibt einen engagierten Kämpfer des Kalten Krieges dazu, seine Familie, Karriere, Freunde und sogar lebenslange Haft zu riskieren und dafür zu kämpfen, einen Krieg - den Krieg der Amerikaner in Vietnam - zu beenden, den er zuvor selbst mit vorbereitet hat?
Der Ökonom und Pentagon-Mitarbeiter Daniel Ellsberg war ein brillanter Mann, der mit seinem Gewissen über die eigene Rolle in einem Krieg rang, den er als einen hoffnungslosen Stillstand beziehungsweise als Verbrechen betrachtete, und der um jeden Preis gestoppt werden musste. Seine Weitergabe streng geheimer Dokumente an die New York Times setzte eine außergewöhnliche Serie von Ereignissen in Gang.
Ellsberg tauchte zunächst unter, um einer landesweiten Hetzjagd durch das FBI zu entgehen. Als er schließlich wieder auftauchte, wird er von den einen als Held gefeiert, von anderen als Verräter beschuldigt. Durchgehend präsent in Talkshows und Pressekonferenzen, enthüllte er den Amerikanern wichtige Wahrheiten über den Vietnam-Krieg. Von Außenminister Henry Kissinger wurde er als "der gefährlichste Mann in Amerika" bezeichnet. Präsident Nixon selbst nannte Daniel Ellsberg gar "den Hurensohn, der statt als Dieb gebrandmarkt zu werden, als Nationalheld gefeiert wird". Doch letztendlich führte die Affäre zum Ende des Vietnamkrieges.
In einer Zeit, in der die Nationale Sicherheit und das Recht der Bürger auf Informationen in einem konstanten Spannungsverhältnis standen, stellte "der gefährlichste Mann in Amerika" Fragen über Zivilcourage und das eigene Gewissen und darüber, was es bedeutet, Risiken einzugehen und die Wahrheit auszusprechen.
Der Dokumentarfilm lässt Daniel Ellsberg seine Geschichte mittels Interviews und fesselnden Archivmaterials selbst erzählen. Weitere Interviewpartner sind Ellsbergs Frau und Sohn, "Mitverschwörer" Tony Russo, der Historiker und Aktivist Howard Zinn, die Journalisten Hedrick Smith und Max Frankel, die Juristen Lenny Weinglass und James Goodale sowie die Watergate-Beteiligten Egil "Bud" Krogh und John Dean. Und schließlich kommt Präsident Nixon selbst zu Wort, in selten gesehenen Interviews und durch seine eigenen geheimen Tonbandaufnahmen aus dem Weißen Haus."

Samstag, 24. April 2010 um 17 Uhr 00 auf 3sat:
vivo: Kochen extrem
Magazinsendung mit Annabelle Mandeng
"Essen gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen.
Das 3sat-Magazin "vivo" schaut Köchen in die Töpfe, die unter besonderen Umständen arbeiten. So zeigt "vivo", was Smutje Steve Heller erwartet, wenn er in seiner sechs Quadratmeter kleinen U-Bootküche Schnitzel für ..."


Samstag, 24. April 2010 um19 Uhr 30 auf ARTE:
360° - Die GEO-Reportage: Cranberrysaison auf Cap Cod
Dokumentation F/D 2009, Regie: Joanna Michna

"Die Halbinsel Cape Cod an der Ostküste der USA ist mit ihren endlosen Stränden ein beliebtes Urlaubsziel, vor allem wenn sich im Indian Summer die Wälder bunt färben. So haben die Schönen und Reichen Amerikas auf der sichelförmigen Landzunge ihre Sommerresidenzen errichtet. Bestimmte früher der Walfang den Alltag der Einheimischen, sind heute Cranberrys der größte Wirtschaftsfaktor der Region. Die kleinen roten Beeren werden weltweit immer beliebter, ihr Anbau bleibt jedoch kompliziert. "360° - Geo Reportage" hat auf der Farm der Familie Mann den großen Aufwand beobachtet, der mit den kleinen Beeren betrieben wird.
Kein Thanksgiving ohne Cranberrys! Das gilt zumindest für die USA. Dort gehören das traditionelle Erntefest und Cranberrys - zu Deutsch Kran- oder Moosbeeren - einfach zusammen. Der Legende nach haben die Pilgerväter der "Mayflower", die 1620 die Küste von Cape Cod erreichten, auch dank des Verzehrs der sauren roten Beeren den ersten harten Winter überstanden.
Anbau und Ernte der kleinen Kraftpakete sind für heutige Cranberry-Farmer wie Keith und Monica Mann nicht einfach. Die Früchte sind überaus anspruchsvoll und sehr wetterempfindlich. Um sie während der kurzen Erntephase pflücken zu können, werden die Felder unter Wasser gesetzt und die Beeren mit eigens entwickelten Maschinen von den Sträuchern gelöst. Kleine Luftkammern in den Beeren lassen die reifen Früchte an die Wasseroberfläche steigen. Dort verdichten sie sich zu einem farbenprächtigen roten Meer. Die Erntehelfer waten im hüfttiefen kalten Wasser, wenn sie die sanft schaukelnden Beeren einsammeln.
Um den Absatz ihrer Cranberrys müssen sich die Farmer keine Sorgen machen. Seit Wissenschaftler publiziert haben, dass die roten Beeren auch vor Krankheiten wie Krebs und Diabetes schützen können, ist die Nachfrage weiter gestiegen. Bereits während der Ernte verbringen Farmerin Monika Mann und ihre Tochter die Abende mit der Zubereitung von Cranberry-Kompott, Cranberry-Punsch und verschiedenen Cranberry-Soßen, denn die nass geernteten Beeren sind nicht lange haltbar. Doch in diesem Jahr verzögert sich alles, da viele Beeren zum geplanten Erntezeitpunkt noch nicht reif sind. Die Manns geraten unter Druck, denn sie müssen Lieferfristen einhalten. Und Thanksgiving rückt immer näher."
Samstag, 24. April 2010 um 20 Uhr 15 auf ProSieben:
Stealth - Unter dem Radar
Spielfilm USA 2005 mit Jamie Foxx 
 Wh. um 02 Uhr 05 (Sonntag)


Samstag, 24. April 2010 um  22 Uhr 00 im MDR:
Bobby - Der letzte Tag von Robert F. Kennedy
Spielfilm USA 2006 mit Harry Belafonte, Laurence Fishburn, Anthony Hopkins und Sharon Stone
"Los Angeles, 4. Juni 1968, der letzte Tag der Vorwahlen im US-Präsidentschaftswahlkampf. Im Hotel Ambassador erwartet man die Ankunft des aussichtsreichen Kandidaten Robert F. Kennedy, Bruder des fünf Jahre zuvor ermordeten John F. Kennedy. Nicht alle Gäste sind wegen "Bobby" in dem Hotel - trotzdem kann und will sich keiner dem Trubel und der Vorfreude auf die Ankunft des äußerst beliebten und charismatischen Politikers entziehen. In einer Zeit gesellschaftlicher und politischer Unsicherheiten kämpfen sie alle an diesem Tag mit persönlichen Krisen und beruflichen Frustrationen.
In der Küche des Luxushotels etwa schwelen die Spannungen zwischen dem Latino-Küchenhelfer Miguel und dem schwarzen Küchenchef Edward. Geeint sind die beiden nur in ihrem Zorn gegen den rassistischen Personalchef Daryl, der sie gnadenlos diskriminiert. So sorgt er beispielsweise dafür, dass die Latinos an diesem Wahltag Doppelschicht arbeiten und damit nicht zur Wahlurne gehen können. Die Doppelschicht verhindert auch, dass Jose zum Baseballendspiel gehen kann. Für den jungen Latino zerplatzt damit ein lang gehegter Traum. Doch auch der Hotelmanager Paul, der Daryl schließlich feuert, ist moralisch nicht fehlerfrei - so wenig wie zwei junge Wahlkampfhelfer, die bei einem durchgeknallten Dealer einen LSD-Trip ausprobieren, anstatt Wähler zu mobilisieren.
Dann ist da noch der pensionierte Portier John, der in der Lobby seines alten Arbeitsplatzes eine Runde Schach mit seinem Freund Nelson spielt. Oder die alternde, alkoholabhängige Sängerin Virginia Fallon, die zu Kennedys Ehren auftreten soll und in der abgeklärten Hotelfriseurin Miriam eine unerwartete Seelenverwandte findet. Auch die junge Diane ist aus einem persönlichen Grund im Hotel. Sie will ihren Klassenkameraden William heiraten, um ihn vor dem Militärdienst in Vietnam zu bewahren. Die meisten Charaktere dieses illustren Panoptikums verbinden mit Kennedy die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für ihr Heimatland - eine Hoffnung, die mit den Schüssen des Fanatikers Sirhan Bishara noch in derselben Nacht jäh zerstört wird.
"Bobby - Der letzte Tag von Robert F. Kennedy" ist weit mehr als die Chronik eines angekündigten Todes. Emilio Estevez' bewegender Film verdichtet persönliche Schicksale zu einem kaleidoskopischen Drama mit 22 Protagonisten entlang der Bruchlinien der Gesellschaft: Arm und Reich, Schwarz und Weiß (und Latino), Frau und Mann, Krieg und Frieden. Damit wird "Bobby - Der letzte Tag von Robert F. Kennedy" zum eindrucksvollen Stimmungsbild einer aufgewühlten Epoche und Porträt einer verlorenen Hoffnung. Geschickt webt der Regisseur alte Originalaufnahmen in die Spielfilmhandlung; eine Hommage an Robert F. Kennedy. Zum eindrucksvollen All-Star-Ensemble gehören Demi Moore, Sharon Stone, William H. Macy, Laurence Fishburne, Lindsay Lohan, Elijah Wood und Oscar-Preisträger Anthony Hopkins."

Sonntag, 25. April 2010 um 00 Uhr 15 im NDR:
Malcolm X
Spielfilm USA, mit Denzel Washington, Angela Basset
"Zusammen mit Shorty durchstreift der junge Farbige Malcolm Little das Farbigen-Getto von Boston. Als Draufgänger mit großer Klappe imponiert Malcolm dem alteingesessenen Trickbetrüger West Indian Archie.

Dieser führt den vielversprechenden Jungen in das illegale Geschäft mit Lotterielosen ein. Malcolm lernt rasch, doch er überschätzt sich. Als er und Shorty sich auf Einbrüche in Villen spezialisieren, werden sie gefasst und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt.
Hinter Gittern macht Malcolm die Bekanntschaft des farbigen Häftlings Baines, der ihn in die extremistische Lehre des selbst ernannten Moslem-Propheten Elijah Muhammad einführt. Die Begegnung mit dem Islam wirkt auf Malcolm wie eine religiöse Erweckung; Drogen, weiße Frauen und die Kultur der Weißen schlechthin sind fortan tabu. Aus der Haft entlassen, schließt der innerlich Geläuterte sich Elijahs "Nation of Islam" an und steigt rasch zum wortgewaltigsten Prediger der Sekte auf. Durch seinen glühenden Fanatismus und seine permanente Medienpräsenz wird Malcolm, der seinen "Sklavennamen" Little durch ein "X" ersetzt, bald populärer als Elijah selbst und somit zu einer Gefahr für den machtbewussten Guru.
Als Malcolm einmal über das Ziel hinausschießt und den Mord an John F. Kennedy verhöhnt, nimmt Elijah die Gelegenheit wahr und erteilt seinem eifrigsten Schüler Redeverbot. Malcolm fügt sich zunächst, doch als sich die Gerüchte über Elijahs verantwortungsloses Sexleben bestätigen, kehrt er der "Nation of Islam" den Rücken und gründet seine eigene Organisation. Er unternimmt eine Pilgerfahrt nach Mekka und schwört schließlich auch dem Dogma der Verteufelung der weißen Rasse ab.
Von nun an lebt Malcolm gefährlich, die "Nation of Islam" plant einen Anschlag auf ihn. Am 21. Februar 1969 wird Malcolm X bei einer Versammlung erschossen."

Sonntag, 25. April 2010 um 03 Uhr 30 im NDR:
Drum - Die Wahrheit um jeden Preis
Spielfilm SA/D 2004, mit Taye Diggs
"Südafrika, 1951. Der Schwarze Henry Nxumalo arbeitet als Sportreporter in Johannesburg. Die Nächte verbringt der Journalist meist in Sophiatown, einem legendären, überaus lebendigen Stadtteil.
In dessen Bars und Clubs kommen Weiße und Schwarze in seltener Eintracht zusammen, um Musik zu hören und zu feiern. Sophiatown ist ein Fluchtpunkt für all jene, die den alltäglichen Rassismus wenigstens zeitweise vergessen wollen. Aber Politik interessiert Henry ohnehin nicht. Seine Haltung ändert sich erst, als er eines Tages einen Insidertipp über die grausamen Zustände auf einer Burenfarm außerhalb der Stadt bekommt, auf der die schwarzen Arbeiter äußerst schlecht behandelt werden. Ermutigt von seiner Ehefrau Florence schleust Henry sich als Arbeiter auf der Farm ein und veröffentlicht in dem Magazin "Drum" einen aufrüttelnden Artikel über seine Recherchen.
Mit immer neuen, investigativen Reportagen avanciert Henry vom harmlosen Sportkommentator zum Enthüllungsjournalisten. Durch seine Berichte gewinnt die kleine, vorwiegend von Schwarzen gelesene Zeitschrift eine immer größere Popularität. Während Henry als "Mr. Drum" zu einer Ikone der Antiapartheidbewegung wird, wächst mit jedem neuen Enthüllungsartikel der Druck der politischen Machthaber auf ihn, seinen jungen, deutschstämmigen Fotografen Jürgen Schadeberg sowie den weißen "Drum"-Herausgeber Jim Bailey. Als Henry von geheimen Plänen erfährt, nach denen Sophiatown auf Initiative korrupter Politiker zerstört und als Neubaugebiet verschachert werden soll, eskaliert die Situation: Henry startet einen journalistischen Feldzug gegen die Verantwortlichen ..."

Montag, 19. April 2010

AFRIKA AKTUELL: Sudans Qual der Wahl


UPDATED 05. Mai 2010:
Al-Baschir: Wahlsieg eines Angeklagten
Sudan: Ein bisschen Demokratie und ein zweifelhafter Wahlsieg
Bashir gewann neuerlich Präsidentenwahlen im Sudan 
Präsidentenwahl im Sudan: Amtsinhaber Baschir zum Sieger erklärt 
Gewalt überschattet Wahlergebnis im Sudan 
Wahl-Farce im Sudan: Al-Baschir bleibt Präsident 
Sudan: Baschir gewinnt Präsidentenwahl 
Baschir gewinnt Präsidentenwahl im Sudan 
Wahl im Sudan: Al-Baschir bleibt Präsident
Wahlen im Sudan: Gesuchter Mörder bleibt Staatschef 
Bashir's Victory: Prelude to Sudan's Violent Divorce?
SUDAN: BASHIR WIEDERGEWÄHLT UND VERSPRICHT REFERENDUM IM SÜDEN - Soudan: Omar el-Béchir largement réélu à la présidence s'engage pour le référendum du Sud
Keine UNO-Glückwünsche für Wahlsieger im Sudan
Vor der Demokratie geflohen  


South African peacekeepers freed in Darfur

DARFUR: DIE 4 SÜDAFRIKANISCHEN BLAUHELME SIND FREI - Darfour: les quatre Casques bleus sud-africains, pris en otages, ont été libérés 

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Sudan: Von der Schicksalswahl zur Farce  
Internationale Kritik an Ablauf der Wahlen im Sudan
Wahlen im Sudan: Einschüchterung und Fälschungen

Die Wahl im Sudan ist gelaufen und die schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Alles war nur eine Farce, obwohl so viele Menschen auf Veränderungen gehofft hatten durch diesen lang ersehnten Urnengang. Doch wie wird es nun weitergehen für das nordafrikanische, krisengebeutelte Land?


Der Sudan nach den Wahlen
DW-World.de
"Sie galt als historischer Schritt im Friedensprozess nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg im Sudan - mit der Wahl sollten sich Nord und Süd des Landes annähern. Seit gestern sind die Wahllokale im Sudan geschlossen - die Abstimmung über Präsident und Parlament aber war von viel Kritik begleitet. Der Sieger, Präsident Omar al-Baschir, soll schon vorher festgestanden haben. Ein fragwürdiger Präsident - gegen Al-Baschir liegt beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ein Haftbefel wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor..."

Schon weit im Vorfeld des Wahltermins konnte niemand mit Sicherheit sagen, ob es überhaupt eine Wahl geben würde. Immerhin war es die erste (freie?!) Wahl nach 24 Jahren und im Sudan tobten nach wie vor grausame Kämpfe:

Streit um Verschiebung der Wahlen im Sudan
Vor den Wahlen im Sudan
Bedrohte Wahlfreiheit im Sudan 

Was die Wahl dem Sudan bringen kann
von Daniel Pelz/DW-World.de 
"...Ein neues Parlament und ein Präsident für den gesamten Sudan, Regionalparlamente und Gouverneure stehen zur Abstimmung. Im Südsudan wird zusätzlich noch ein südsudanesisches Parlament und ein Präsident gewählt. Seit 24 Jahren hat es keine Abstimmung mehr im ganzen Sudan gegeben. Denn im Süden tobte über mehrere Jahrzehnte ein blutiger Bürgerkrieg. Der Friedensvertrag von 2005 schrieb Wahlen vor –  eine gerechte Machtverteilung sollte den Frieden sichern, dachte man damals. Doch gleichzeitig bedeuten die Wahlen auch neuen Streit.  Dass es historische Wahlen sind, sagt Ramadan Chan Lol ganz ohne Zögern. Seit Monaten sind die Wahlen für ihn ein Dauerthema. Chan Lol ist Generalsekretär des Sudanesischen Kirchenrates. Die Kirchen haben Beobachter in die Wahllokale geschickt. Aufklärungskampagnen über den Sinn und Ablauf der Wahlen haben in vielen Gemeinden stattgefunden. "Die Wahlen geben Menschen, die noch nie im Leben ihre Stimme abgegeben haben, einen Eindruck, wie so etwas funktioniert. Es zeigt, wie demokratische Wahlen im Prinzip funktionieren, auch wenn es demokratische Defizite geben wird", so Ramadan Chan Lol. Die meisten Wähler haben noch nie im Leben vor einer Wahlurne gestanden oder einen Wahlzettel in der Hand gehabt. 
Nach dem blutigen Bürgerkrieg, der jahrzehntelang zwischen den Rebellen der Südsudanesischen Befreiungsfront und der Regierungsarmee im Süden tobte und der Wahlen unmöglich machte, herrscht im Süden nun Frieden. Aber auch heute wird nicht jeder Sudanese seine Stimme abgeben können. Vor allem in Darfur nicht. Diverse Rebellengruppen kämpfen dort gegen die sudanesische Armee und die Janjaweed-Milizen. Millionen Menschen sind auf der Flucht..."
Westlicher Sudan: Beobachter berichten von Hunderten toten Zivilisten in Darfur  
Sudans Krisenregion: Widersacher vereinbaren Waffenruhe für Darfur
Waffenruhe mit Darfur-Rebellen unterzeichnet
Waffenstillstand im Sudan: Darfur kann auf Frieden hoffen

Fragiler Frieden - Wahlen im Sudan
Sudan: Erste offene Wahl seit 24 Jahren 
Freie und faire Wahlen im Sudan?  
Afrika: Erstmals seit 25 Jahren Wahlen in Sudan
Sudan: Erste Wahlen nach dem Bürgerkrieg 
Erste allgemeine Wahlen im Sudan seit 24 Jahren

Wahlen in Sudan: Kaum Hoffnung auf Neuanfang
Von Jürgen Stryjak, ARD-Hörfunkstudio Kairo/Tagesschau.de
 "...Omar al Baschir tritt praktisch gegen sich selbst an. Kaum einer zweifelt daran, dass er und seine Nationale Kongresspartei die Wahlen gewinnen werden. Nicht wenige befürchten, dass damit dem Sudan eine neue Welle der Gewalt bevorsteht, nämlich dann, wenn sich am Ende Menschen in allen Landesteilen, zum Beispiel in Darfur, von den Wahlergebnissen nicht repräsentiert fühlen...
...Als aussichtsreichster Konkurrent Al Baschirs galt Jasser Arman von der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung SPLM, die im Süden des Landes verankert ist, bis er vor anderthalb Wochen erklärte: "Ich verkünde hiermit, dass ich nicht zur Wahl antrete." Er beschuldigte al Baschir der Wahlfälschung. Der Präsident sei eine Bürde für den Sudan und seine Nationale Kongresspartei.
Arman, ein muslimischer Araber aus dem Norden, der mit einer Christin aus dem Süden verheiratet ist, stand für den neuen Sudan und dafür, dass die politische Einheit des Landes vielleicht doch noch bewahrt werden könne. Seit Dienstag boykottiert auch die Umma-Partei des früheren Premierministers Sadiq al Mahdi die Wahl.
Und die SPLM erklärte, ihre Parlamentskandidaten würden in vielen Nordprovinzen nicht antreten. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie faire und freie Wahlen unter den jetzigen Bedingungen für unmöglich hält."Die Regierungspartei hört nicht auf, den ausländischen Wahlbeobachtern zu drohen", sagt SPLM-Generalsekretär Pagan Amun. "Sie können sich vorstellen, wenn man denen damit droht, ihnen die Arme und Nasen abzuschneiden, wie das auf die Sudanesen wirkt. Es zeigt die Intoleranz der Regierungspartei, die sogar Angst davor hat, dass die Wahlmanipulationen raus kommen könnten."Bei den Wahlen zum Regionalparlament des teilautonomen Südens tritt die SPLM weiterhin an. Sie schaut nach vorn, auf das Referendum Anfang 2011. Dann können die Südsudanesen entscheiden, ob sie ihren Landesteil in die Unabhängigkeit entlassen wollen. Diese Abspaltung wird immer wahrscheinlicher...."

Wahlen im Sudan: Hoffen auf die Zeit nach Al-Baschir
Denkwürdige Wahlen?
Wahlkampf: Scharmützel im Sudan
Beratungen über Wahlboykott: Sudans Wahlen auf der Kippe


Sudan: Ein Angebot von Al-Baschir  
Ohne Konkurrenz: Wahl im Sudan nur Formsache 
Bashir nach Wahlboykott ohne Konkurrenz 
Bashir nach Wahlboykott ohne Konkurrenz  
Präsidentenwahl in Sudan: Wichtigster Herausforderer Baschirs tritt nicht an
Oppositionskandidat im Sudan tritt nicht an

Präsidentenwahlen im Sudan: Baschirs Herausforderer zieht Kandidatur zurück
Wahl im Sudan: Oppositionskandidat tritt nicht an 
Wahlfarce im Sudan beginnt: Al-Baschir fehlt die Opposition  
Sudan Election: Indicted Ruler al-Bashir Likely to Win


Sender in den Niederlanden informiert Darfur
von Katrin Matthaei/DW-World.de
"...Seit fast einem Jahrzehnt liefern sich in Darfur Milizen der Zentralregierung und Rebellen einen blutigen Bürgerkrieg. Die Zivilisten sind – wie so oft – die Leidtragenden. Neben dem Lebensnotwendigen fehlte es ihnen bislang auch an einem: an verlässlichen Nachrichten aus und über ihre eigene Region. Das ändert Radio Dabanga aus dem niederländischen Hilversum: Seit etwas mehr als einem Jahr versorgt der Sender Darfur und den Südsudan drei Stunden täglich mit den wichtigsten Nachrichten. Weil der Sender in Darfur selbst wahrscheinlich geschlossen würde, nehmen die Journalisten den Umweg über die Niederlande.
Mit Erfolg: Innerhalb von nur einem Jahr hat sich Radio Dabanga zum meistgehörten Radio in der Konfliktregion Darfur und dem benachbarten Süden entwickelt. Sein Konzept: Journalisten aus Darfur machen Radio für die Menschen in Darfur – täglich drei Stunden, morgens und abends. "Wir senden für Menschen, die mit ihrem kleinen Radio unter einem Baum sitzen", sagt Chefredakteur Hildebrand Bijleveld. "Die können wenig anfangen mit langen Berichten über die große Politik in der Hauptstadt Khartum." Viel wichtiger seien etwa Nachrichten über Engpässe bei der Spritversorgung oder Straßenblockaden, mit denen Sicherheitskräfte den Menschen den Weg zum Markt versperrten..."

Sudan: Auf Kriegsfuß mit den Wahlen

Sudan: Wahlen ohne integre Politiker
Interview: Die Kongress-Partei würde Gewalt anwenden 

Wahlen im Sudan - eine historische Farce?   
Wahlen im Sudan: "Die Alternative wäre Krieg"
Wahlen im Südsudan: "Erstmals bestimmen wir selbst"

Sudanesische Frauen an die Macht!
DW-World.de
"...In einigen Bundesstaaten sind mehr Frauen als Männer wahlberechtigt - die Kandidaten sind allerdings zum großen Teil männlich. In einem Land, in dem Frauen nicht mal Hosen tragen dürfen, haben weibliche Stimmen nicht viel Gewicht. Nicht genug - sagen die, die sich trotzdem trauen, öffentlich ihre Rechte einzufordern. Für sie liegt die Lösung auf der Hand: Lasst die Frauen an die Macht und das Land funktioniert!..."
Wahl in Sudan: Hip-Hop gegen Sharia und Islamisten
Sudan: Rappen über Liebe und Krieg  

Wahlen im Sudan: Die Jungen haben die Schnauze voll  
VON MARC ENGELHARDT/TAZ.de
"...Die Opposition hatte gerade ihren Boykott angekündigt, da marschierten die Jugendlichen von Girifna bereits mit Transparenten vor der Zentrale der Wahlkommission in der sudanesischen Hauptstadt Khartum auf. "Wir wollen freie Wahlen", stand auf ihren Transparenten", oder auch nur: "Girifna", sudanesisch-arabischer Dialekt für "Wir haben die Schnauze voll"....
...Klare Worte, glaubt Siraj Omar, sind der Schlüssel, um möglichst viele Sudanesen davon zu überzeugen, dass al-Bashir nicht gewinnen darf. "Wir versuchen, die Leute in einer Sprache zu erreichen, die sie verstehen", sagt der Mitgründer von Girifna, einer Organisation, die sich für die Ablösung Bashirs engagiert. Vor einigen Monaten von einer Handvoll Studenten gegründet, hat sie stetig neue, mehrheitlich junge Anhänger gewonnen. Die Spitzenkandidaten der Opposition, zumeist Politgrößen vergangener Jahrzehnte und jenseits der siebzig, hätten verlernt, wie man die Massen erreicht, meint Omar....
...Omar vertraut auf neue die neuen Medien. In ihrem Blog verbreitet die Bewegung aktuelle Betrugsvorwürfe und Aufrufe zu Versammlungen, zu denen auch per SMS eingeladen wird. Auf einer Facebook-Seite können Unterstützer zu "Fans" werden, kurze Updates werden per Twitter verschickt. Auf YouTube hat die Gruppe ein Rap-Video eingestellt, das für faire Wahlen wirbt. "Zwei Drittel aller Wähler sind Jugendliche. Wenn wir die erreichen können, ändert sich etwas."
Dass die Botschaft wirkt, zeigt die Reaktion des Regimes. Omars Freund Abdallah Mahdi Badawi, ein 18-jähriger Student, wurde Mitte März Opfer eines Überfalls von Geheimagenten. "Ein neues Girifna-Mitglied, Hassan, wollte sich mit mir treffen, er hatte noch einen Freund dabei." Auf dem Weg zu einem nahen Teehaus zerrten die beiden Mahdi in eine enge Gasse, bedrohten ihn mit einer Pistole und brachten ihn in ein Büro, an dessen Wand ein Porträt des gefürchteten ehemaligen Geheimdienstchefs Salah Gosh hing.
"Dreizehn Männer haben mich geschlagen, mit Knüppeln, Peitschen und Elektrokabeln. Sie schrien mich an: Was sind eure Pläne, wer sind eure Mitglieder, wo kommt euer Geld her?!" Einmal hielten sie Mahdi eine Pistole an die Schläfe und drohten, abzudrücken. Ein anderes Mal drückten sie Mahdi ein Glas an die Lippen, das angeblich ein tödliches Virus beinhaltete. "Sie haben mir gedroht, sie seien die Leute, die Mohammed Musa umgebracht haben, den Studenten aus Darfur, der im Februar in Omdurman ermordet wurde."
Doch Mahdi überlebte. Bevor die Männer ihn gehen ließen, musste er eine Reihe von Dokumenten unterzeichnen, unter anderem einen Schuldschein über 31.000 Euro. Wegen dieses Schuldscheins kennt Mahdi sogar den Namen seines Peinigers: Armeeleutnant Mohammed Nur Aldaiem...."
Unregelmäßigkeiten bei Sudan-Wahlen
EU-Wahlbeobachter im Sudan: "Gut, dass sie hier sind"
Sudan: Chaotische Wahl mit Repressionen
Wahlen in Sudan: Babylonische Zettelverwirrung

Wahlen im Sudan werden verlängert

Fotostrecke Sudan-Wahl: Chaos, Schikane und Betrugsvorwürfe 


Noch sind nicht alle Stimmzettel ausgezählt, doch das Ergebnis scheint klar. Außer Spesen nichts gewesen! Doch es bleibt zu wünschen (und/oder zu befürchten!), dass das gebeutelte Volk sich diesmal damit nicht zufrieden geben wird. Die Gewalt hat auch während der Wahl nicht ausgesetzt - und sie wird ganz ohne Frage weitergehen. So wie man es schon jetzt lesen konnte:


Neue Polizisten für den Sudan

Four South African peacekeepers kidnapped in Darfur 
UN mission in Darfur: abducted peacekeepers are OK 

Foto oben: Sudans Präsident Omar Hassan Ahmad al-Bashir/US-Gov./Public Domaine/Wikimedia Commons

Samstag, 17. April 2010

Watch TV! For a better world! Spezial-TV-Vorschau für Samstag, 17. April 2010


Foto: Kaffeepause in Mauretanien/Lizenzfrei/www.bildtankstelle.de

Samstag, 17. April 2010 um 17 Uhr 00 auf 3sat:
vivo: Armes Deutschland - Vom Leben am Rande der Gesellschaft
Magazin, Moderation: Annabelle Mandeng
"Die Europäische Kommission hat das Jahr 2010 zum "Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung" ausgerufen. Zeitgleich hat das Bundesverfassungsgericht die Hartz-IV-Regelsätze für verfassungswidrig erklärt. Die dadurch entstandene aktuelle Debatte erregt die Gemüter.
Es ist von Hartz-IV-Missbrauch die Rede. Wer arm und als Langzeitarbeitsloser auf das Arbeitslosengeld II angewiesen ist, steht unter "Generalverdacht", auf Kosten der Gesellschaft zu leben - und das ist etwa jeder zehnte Erwachsene in Deutschland."

Samstag, 17. April 2010 um 18 Uhr 00 auf 3sat:
Hessenreporter: Zur Strafe ab nach Deutschland
Dokumentation D, Film von Götz Schaude

"Alexander Peacock ist ratlos: Er muss das Einwohnermeldeamt finden, denn er braucht einen deutschen Pass. Aber das große Frankfurt verwirrt ihn, und U-Bahn fahren macht ihm Angst. Er ist neu in der Stadt - und neu in Deutschland. Er spricht kein Deutsch, obwohl er eigentlich Deutscher ist. Vor fast 40 Jahren ist Alexander Peacock als Zweijähriger mit seiner Mutter nach South Carolina gegangen. Dann ist er in Amerika mit dem Gesetz in Konflikt geraten und wurde mit mehr als einem Jahr Gefängnis bestraft. In so einem Fall kennt das Gesetz in den USA keine Gnade: Wer nicht amerikanischer Staatsbürger ist, muss raus, zurück in sein Geburtsland. Alexander Peacock ist einer von über 100 Menschen, die jedes Jahr aus den USA nach Deutschland abgeschoben werden. Ihre erste Anlaufstation in Frankfurt ist ein Wohnheim. Auch Gary Guzik lebt hier seit zwei Jahren. Inzwischen spricht er ganz gut Deutsch und hat sogar schon einen Job. Er arbeitet als eine Art Hausmeister in einem Kindergarten. Sein nächstes Ziel ist es, eine eigene Wohnung in Frankfurt zu finden. Gary Guzik ist 25 Jahre alt und hat sich mittlerweile damit abgefunden, nicht mehr nach Amerika zurück zu dürfen. Bei Alexander Peacock sieht das anders aus: Er hat große Sehnsucht nach seiner Familie, denn seine Mutter ist schwer krank.
"Hessenreporter" begleitet Alexander Peacock und Gary Guzik in ihrem neuen Leben in Deutschland."
Samstag, 17. April 2010 um 19 Uhr 20 auf 3sat:
Utopie mit Milch und Zucker - Das Café Tamar in Tel Aviv
Dokumentation, Film von Christian Buckard und
Daniel Guthmann
"Keine andere Straße in Tel Aviv symbolisiert den Traum von einem linken, europäisch geprägten jüdischen Staat besser als die Sheinkin-Straße. Besonders das Café Tamar steht seit seiner Gründung vor sechs Jahrzehnten für diese Utopie. Es ist nicht einfach ein Kaffeehaus, sondern eine Institution, ein Ort heftig geführter gesellschaftlicher Debatten, ein geistiges Zentrum, wo Lebenslust und Politfrust heftig aufeinanderprallen. Ursprünglich wurde es vor allem von linken Intellektuellen, aber auch von alten Kämpfern aus dem Sechs-Tage-Krieg bevölkert, heute tummelt sich dort eine bunte Mischung von Menschen - ein Mikrokosmos der israelischen Gesellschaft. Viele von ihnen haben sich einen entspannten Umgang mit existenziellen Bedrohungen wie Selbstmordanschlägen und Scud-Raketen angewöhnt. So etwa der prominente Stammgast Rafi Kishon, der Sohn von Ephraim Kishon, der den Humor seines Vaters geerbt hat und die Menschen gern zum Lachen bringt. Doch nicht alle Gäste im Tamar nehmen das Leben so leicht wie er. Der Grafiker David Tartakover zum Beispiel schockiert das ganze Land mit seinen Plakaten, die unter anderem Verletzte nach palästinensischen Selbstmordanschlägen zeigen. Viele haben die Hoffnung auf Frieden nach der Ermordung von Premier Yitzhak Rabin 1995 aufgegeben. Rabins Tod, ein Wendepunkt in der jüngeren Geschichte Israels, hat sich nur wenige Kilometer vom Café Tamar entfernt abgespielt. Die heutige Besitzerin des Cafés war eng mit den Rabins befreundet.
Der Film "Utopie mit Milch und Zucker" stellt das Café Tamar in Tel Aviv vor."
Samstag, 17. April 2010 um 19 Uhr 30 auf ARTE:
360°-Die GEO-Reportage: Joaquins wilde Reiter
 Dokumentation D 2004, Regie: Christiane von Schwind
"Irgendwann begann Senhor Joaquim, Großgrundbesitzer und passionierter Reiter, auf seiner Farm Straßenkinder aufzunehmen. Er gibt ihnen ein Zuhause, schickt sie zur Schule und bildet sie zu virtuosen Reitern aus. Mit ihren wagemutigen Reitkünsten begeistern sie regelmäßig das Publikum gut besuchter Shows. "360° - Geo Reportage" zeigt, wie vernachlässigte Jungen auf einer Pferdefarm in Brasilien Vertrauen und Selbstbewusstsein gewinnen.
Seit vielen Jahren nehmen der Großgrundbesitzer Senhor Joaquim und seine Frau Dona Terezinha Straßenkinder aus den Armenvierteln brasilianischer Städte auf. Die Pflegeeltern sind stolz auf ihre Zöglinge. Viele von ihnen sind inzwischen verheiratet und haben angesehene Berufe. Der zehnjährige Luam hat seinen Weg noch vor sich. Er ist neu auf der Farm. Gewöhnt an den täglichen Überlebenskampf auf den Straßen, ist für ihn hier alles fremd: der Unterricht in der farmeigenen Schule, die Pflichten auf dem Hof, die anderen Kinder.
Senhor Joaquim ist kein ausgebildeter Pädagoge. Aber der Pferdenarr erkannte schnell, dass der Umgang mit Tieren den Kindern neues Selbstvertrauen gibt und ihnen hilft, sich in ihr neues Umfeld zu integrieren. Wie alle Jungen bekommt Luam von Senhor Joaquim ein eigenes Pferd, für das er verantwortlich ist. Und nicht nur das. Bald soll er mit ihm im Rampenlicht stehen - als Showreiter. Die begeisterten Zuschauer sind die gleichen Menschen, die dem Jungen früher mit Gleichgültigkeit oder sogar Misstrauen begegnet sind."
Samstag, 17. April 2010 um 20 Uhr 15 im BR:
Solino
Spielfilm D 2001, Regie Fatih Akin

"Familie Amato verlässt 1964 ihr italienisches Heimatdorf Solino, um in Deutschland ihr Glück zu machen. Doch im tristen Duisburg fehlt es an Sonne, Lebensfreude und vor allem an Pizza. So entsteht der Plan, die erste Pizzeria des Ruhrgebiets zu eröffnen." [mehr]
Samstag, 17. April 2010 um 22 Uhr 20 im BR:
Salz im Mokka - Innenansicht einer türkischen Einwandererfamilie
Dokumentation D 2009, Film von Evelyn Schels

"Als Hüseyin in den 60er-Jahren aus der Türkei nach Deutschland kam, konnte er sich nicht vorstellen, für immer hier zu bleiben. Der Film erzählt die Geschichte einer Großfamilie und zeigt, wie Menschen heute mit Integration umgehen." [mehr] 

Samstag, 17. April 2010 um 23 Uhr 50 im BR:
Just a Kiss
Spielfilm GB/B/D/I/E/ 2004, Regie Ken Loach

"Der junge Pakistani Casim verliebt sich in die attraktive, blonde Musiklehrerin Roisin. Doch im katholischen Glasgow haben die beiden Liebenden wegen ihrer unterschiedlichen kulturellen und religiösen Herkunft einen schweren Stand." [mehr]

Freitag, 16. April 2010

Watch TV! For a better world! Spezial-TV-Vorschau für Freitag, 16. April 2010

Foto: Topmodel Sara Nuru 2009/Ralf Roletscheck/Creative Commons License 3.0/Wikimedia Commons

Freitag, 16. April 2010 um 13 Uhr 45 auf 3sat:
ARD-exklusiv: Haitis Kinder
Reportage D 2010


Freitag, 16. April 2010 um 16 Uhr 10 im NDR:
Mein Nachmittag - Die schönste Tageszeit mit Kirsten Rademacher und Yared Dibaba


Freitag, 16. April 2010 um 16 Uhr 15 auf 3sat:
Die Reise des Kaffees
Dokumentation D 2008, Film von Martin Jabs
"Kaffee ist eines der wichtigsten Handelsgüter der Erde. Schätzungsweise mehr als 25 Millionen Menschen leben vom Geschäft mit den braunen Bohnen. Es ist ein hartes Geschäft, vor allem für die Bauern, die sie ernten. Andererseits steht Kaffee für Genuss und Kultur. Claudio und Marie, ein junges Ehepaar, das ein eigenes Café in Berlin eröffnet hat, ist durch einen Zufall auf die italienische Kaffeemarke "Passalacqua" gestoßen. Sie hoffen nun, dass sie damit den Geschmack ihrer Kunden getroffen haben. Woher die Bohnen für ihren Kaffee kommen, können sie nicht sagen. Zum Beispiel aus Brasilien. Dort gibt es einen Kaffeebauern, der mit jeder Ernte um seine Existenz kämpft. Die ganze Familie, ob jung oder alt, muss anpacken, und trotzdem schreiben sie rote Zahlen, wenn der Preis für den Kaffee am Weltmarkt wieder einmal sinkt. Die Warenterminbörse in São Paulo ist einer jener Orte, wo der Preis für die begehrten Bohnen verhandelt wird - und damit auch die Existenz der Kaffeebauern und der Pflücker. Im Hafen von Santos werden die begehrten Bohnen dann in riesige Schiffe verladen. Von dort aus finden sie ihren Weg in die ganze Welt. Zum Beispiel nach Italien. Im Familienbetrieb Passalacqua in Neapel werden die Kaffeebohnen geröstet und bekommen so ihren geschmacklichen Charakter. Für Biagio Passalacqua, den Chef des Unternehmens, ist das Rösten eine Kunst und nicht nur bloßes Handwerk.
Der Film "Die Reise des Kaffees" erzählt von Menschen, die ihre Arbeitskraft und ihre Leidenschaft dem Kaffee widmen."

Freitag, 16. April 2010 um 19 Uhr 30 auf ARTE:
Die Schöne und der Hai - Mit Wolke Hegenbarth in Südafrika
Dokumentation SA 2009, Regie: Florian Guthknecht

"Die deutsche Schauspielerin Wolke Hegenbarth ist vom ersten Moment, in dem sie Haie gesehen hat, von der Schönheit, der Eleganz und den Fähigkeiten dieser Raubfische fasziniert. Eigentlich hat die 30-Jährige nichts mit Haien zu tun. Doch seit sie in ihrer südafrikanischen Wahlheimat Kapstadt damit konfrontiert wurde, dass die "Herrscher der Meere" zu den am meisten bedrohten Arten unter Wasser gehören, will sie gegen das drohende Verschwinden der Haie kämpfen. Der Dokumentarfilmer Florian Guthknecht hat sie begleitet.
Für die Dokumentation des mehrfach ausgezeichneten Regisseurs Florian Guthknecht lernte Wolke Hegenbarth tauchen. Die Kamera ist dabei, wenn sie Schritt für Schritt in die Welt der Haie vordringt. Vom kleinen Katzenhai, den sie zu wissenschaftlichen Zwecken mit der Hand fängt, bis zur ihrer Suche nach dem "Ungeheuer schlechthin", dem Großen Weißen Hai. Bei ihrer Reise entlang der südafrikanischen Ostküste trifft sie rund 1.500 Kilometer von Kapstadt entfernt auf den größten Raubhai der Meere, den Tigerhai. Sie taucht ohne Käfig, um ihn mit einem Sender auszustatten. Ihre letzte Station ist das südlichste Korallenriff der Erde. An der Grenze zu Mozambique schwimmt sie mit den sanften Walhaien, den größten Fischen der Meere.
Auf all ihren Stationen begleitet sie Wissenschaftler, die sich mit großem Engagement für die Haie einsetzen. Wolke Hegenbarths Angst, ihre Hoffnung, ihre Fragen und ihre Erlebnisse vermitteln einen völlig neuen Zugang zu den angeblichen "Monstern".
In fast zweimonatigen Dreharbeiten entstand eine Dokumentation mit atemberaubenden Bildern, einer außergewöhnlichen Geschichte und einer mutigen Frau."

Freitag, 16. April 2010 um 21 Uhr 00 auf 3sat:
Auslandsjournal extra
ZDF-Korrespondenten berichten u.a. aus:

Benin:
Voodoo als Staatsreligion
USA:
Sarah Palins Rückkehr
Freitag, 16. April 2010 um 21 Uhr 45 im WDR:
Kölner Treff 
Talkshow, Moderation: Bettina Böttinger
Zu Gast sind der Schauspieler Ingo Naujoks, der Fernsehpfarrer und Autor Jürgen Fliege, die Musikerin Stefanie Heinzmann, der Fernsehkoch Rainer Sass, das Model Sara Nuru und die Komikerin und Autorin Käthe Lachmann.

"Gesucht: eine talentierte, farbige Dame" oder "Good luck, Sara!" - SoultrainC - Schwarz auf Weiß - @ myblog.de
Sara Nuru – Wikipedia 

Freitag, 16. April 2010 um 22 Uhr 35 auf ARTE:
Zertifikat Deutsch
Dokumentation D 2008, Regie: Karin Jurschick

"600 Stunden Deutschkurs und 45 Stunden Orientierungskurs sind zu absolvieren, um das ersehnte "Zertifikat Deutsch" zu bekommen, das Zuwanderern einen sicheren Aufenthaltsstatus und vielleicht sogar eine Chance zur Einbürgerung geben kann. Der Film begleitet einen Kurs an der Volkshochschule in Köln bis zur Prüfung.
Seit dem 1. Januar 2005 gibt es in Deutschland ein neues Zuwanderungsgesetz. Wer bleiben will, muss sich intensiv mit Deutschland befassen, mit der Sprache, mit den Gegebenheiten. Ziel ist die Prüfung, in der das "Zertifikat Deutsch" erlangt werden soll. Der Film begleitet eine Klasse an der Volkshochschule Köln mit Menschen aus China, Somalia, Afghanistan, Marokko, der Dominikanischen Republik und anderen Ländern.
600 Stunden Deutschkurs und 45 Stunden Orientierungskurs liegen vor ihnen. 645 Stunden, die darüber entscheiden, ob sie am Ende das "Zertifikat Deutsch" erhalten und damit einen dauerhaften Aufenthaltsstatus oder sogar die Chance zur Einbürgerung. Es sind Menschen dabei, die kaum lesen und schreiben können, und es sind Menschen dabei, die in ihren Ländern qualifizierte Berufe hatten und die nun ganz von vorn anfangen müssen: "Wie heißt Du? - Ich heiße ..."
645 Stunden, die sie plötzlich Tag für Tag, Monat für Monat zusammen verbringen mit 20 Menschen aus aller Welt, mit Menschen, die sie nicht kennen, mit denen ihre Heimatländer zum Teil in bewaffnetem Konflikt liegen, die eine andere Religion, eine andere Bildung, eine andere Geschichte haben. Menschen, die sie nicht verstehen, weil sie keine gemeinsame Sprache sprechen - doch das soll sich jetzt ändern. Denn nach den 645 Stunden sollen sie eine gemeinsame Sprache sprechen: Deutsch.
645 Stunden Unterricht plus Hausarbeiten, neben denen sie natürlich zusätzlich ihr Leben organisieren müssen: den Job erfüllen, die Familie versorgen, sich um Geld, Papiere, Behörden, den Wohnungsvermieter, die Angehörigen in der fernen Heimat kümmern ... Manche sind erst seit einigen Wochen oder Monaten in Deutschland, manche schon seit Jahren. Sie alle bringt eine geänderte Gesetzeslage zusammen. 645 Stunden, in denen sie auch lachen und singen und über unmögliche deutsche Wörter und unverständliche Sitten nachdenken.
Karin Jurschick wurde in Essen geboren. Sie studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Germanistik und Geschichte an der Universität Köln. Sie war fünf Jahre lang Kulturredakteurin der Stadtrevue Köln und arbeitete als freie Rundfunk- und Fernsehautorin. Seit dem Jahr 2000 realisiert sie Filmprojekte in eigener Regie und Produktion: "Danach hätte es schön sein müssen" (Fipresci-Preis Forum Berlinale, Prix regard neuf, Nyon, Förderpreis der Stadt Duisburg, Best first doc award, Toronto), "Im Spiegel der Bilder - Die Filmemacherin Birgit Hein", "Die Helfer und die Frauen" (ARTE Dokumentarfilmpreis, Adolf-Grimme-Preis), "Nach dem Mord an Theo van Gogh", "Nicht mehr"."

Voodoo-Altar in Benin

Voodoo-Altar in Benin
Foto: Voodoo-Altar 08/D. Schwarz/Creat. Comm. Lic. 3.0/Wikimedia C.

Nubische Pharaonen

Nubische Pharaonen
Foto: Wufei 07/Public Domain/Wikimedia Commons

Gegenwartskunst aus Afrika

Gegenwartskunst aus Afrika
Nostra Immagine / Twice 25 & Rinina 25 / GNU-Fr. Doc. Lic.1.2 / Wiki. Com.

Ein kleines Souvenir vielleicht?!

Afrikas Musik