Samstag, 08. Mai 2010 um 17 Uhr 00 auf 3sat:
vivo: Empathie statt Egoismus - Welche Werte braucht mein Kind?
Magazinsendung mit Annabelle Mandeng
"Zwei Drittel der Deutschen möchten, dass ihren Kindern bereits im Kindergarten mehr Werte als bisher vermittelt werden. Aber was sind Werte eigentlich? Und wo werden sie vermittelt? Viele Eltern sind verunsichert und wissen nicht, welche ethischen und moralischen Eigenschaften für ihr Kind überhaupt wichtig sind.
Im ersten Teil des vierteiligen Erziehungsschwerpunkts "Erziehung heute" geht "vivo" der Frage nach, welche Rolle Lehrer, Eltern, aber auch andere Vorbilder aus Medien, Kultur und Gesellschaft bei der Wertevermittlung spielen. Das "vivo"-Porträt stellt den deutschen Hip-Hop-Künstler Samy Deluxe vor. Der Schulabbrecher hat früh erfahren, dass seine Hautfarbe ihn in Deutschland zum Außenseiter macht. Doch mit seiner Musik und seinen Texten erreicht er junge Menschen - und ist sich der damit verbundenen Verantwortung voll bewusst. "vivo"-Reporter Gregor Steinbrenner will dagegen wissen, welche Rolle Pfadfinder heute haben.
Mit "Empathie statt Egoismus - welche Werte braucht mein Kind?" beginnt ein vierteiliger "vivo"-Schwerpunkt zum Thema "Erziehung heute". Die weiteren Folgen des Schwerpunkts zeigt 3sat samstags um 17.00 Uhr."
Samstag, 08. Mai 2010 um 17 Uhr 35 auf KIKA:
Jacky's wilde Afrika-Tour: Sansibar - Das Abenteuer beginnt
6-teilige Reise-Doku. D 2010 für Kinder
Samstag, 08. Mai 2010 um 17 Uhr 45 auf ARTE:
Kleider und Leute: Senegal
Dokumentation F 2008, Film von Delphine Deloget, Stéphane Correa
"Im Senegal haben die Frauen einen besonderen Grund, warum sie Wert auf schicke Kleidung legen: Sie ziehen sich schön an, schon allein damit ihr polygamer Ehemann bei ihnen bleibt. Der berühmte kleine "Pagne", reizvoll um die Hüften geschlungen, wirkt dabei manchmal Wunder.
Selbst den Verstorbenen schenkt man in diesem westafrikanischen Land neue Gewänder, damit sie im Himmel elegant gekleidet vor Gott treten können. Im weltlichen Leben der Gegenwart ist das Tragen von Jeans angesagt, vor allen Dingen bei jungen Frauen. Für sie gelten die Jeans-Hosen als Symbol für Emanzipation und Gleichberechtigung.
Auf den Straßen und Plätzen des Senegals taucht immer wieder auch lässige und legere Freizeit-Kleidung auf. Dafür sind die Breakdancer ein Beispiel. Im Hip-Hop-Outfit begeben sie sich auf die Suche nach dem American Dream und setzen manchmal sogar ihr Leben aufs Spiel - um anderswo eine bessere Zukunft zu finden.
Außerdem hat die Mode auch in der Politik ihren Auftritt: Denn wer wissen will, was der senegalesische Präsident sagen möchte, achtet oft mehr auf seinen Anzug, seinen so genannten "Boubou", als auf seine Rede."
Samstag, 08. Mai 2010 um 18 Uhr 30 auf 3sat:
Bio gegen die "Grüne Revolution" - Strategien gegen Klimawandel und Hunger
Dokumentation, Film von Charlotte Eichhorn
"Mit Bio, viel Herzblut und Fachwissen kämpft Lukas Kilcher gegen die immensen Schäden an, die die intensive Landwirtschaft in den Entwicklungsländern, die sogenannte "Grüne Revolution", hinterlassen hat. Der Agronom tut dies im Auftrag des FiBL, des Forschungsinstituts für biologischen Landbau. Dabei geht es Kilcher um mehr als nur um Schadensbegrenzung. In einem Balanceakt zwischen Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und ideellen Werten versucht Kilcher, in seine Arbeit ebenfalls die Traditionen und das Wissen der lokalen Bevölkerung zu integrieren. Sein Credo: die Menschen in ihrer Kompetenz und Artikulation ihrer Bedürfnisse zu stärken und sie so zu emanzipieren. Diese Haltung rechtfertigt für ihn, auch mit Regierungen zusammenzuarbeiten, die die Menschenrechte missachten. Das Schweizerische FiBL, dessen Kommunikationsabteilung für internationale Zusammenarbeit Kilcher leitet, schließt in seinen Projekten keine Länder oder Völker aus. Ein besonderes Interesse hat Lukas Kilcher an Kuba: Vor bald 25 Jahren schrieb er dort eine Arbeit, verliebte sich in Land und Leute und heiratete eine Kubanerin. In Kuba hat er zum Beispiel zusammen mit dem Chef des kubanischen Forschungsinstituts für tropische Früchte, Professor Cueto Rodriguez, den traditionellen Etagenbau, das sogenannte Agroforst-System, wiederhergestellt. Dabei pflanzen die Bauern eine Vielfalt von Fruchtbäumen, Kokospalmen und Kakao an. Das ermöglicht eine Ernte über das ganze Jahr hinweg, was den Ertrag steigert und das bisherige Einkommen der Bauern verdoppelt. Der Biolandbau verbessert somit die lokale Nahrungsmittelversorgung und ermöglicht einen Überschuss, der exportiert werden kann.
Der Film "Bio gegen die Grüne Revolution'" stellt die Arbeit von Lukas Kilcher vor."
Samstag, 08. Mai 2010 um 20 Uhr 15 auf Sat 1:
Sister Act
Komödie USA 1992 mit Whoopi Goldberg und Bill Nunn
Samstag, 08. Mai 2010 um 20 Uhr 15 auf Phoenix:
Echnaton und Nofretete - Das göttliche Traumpaar
Dokumentation GB 2005, Film von Tilman Remme
"Echnaton, Rebell und Visionär zugleich. In den 17 Jahren seiner kurzen Amtszeit als Pharao von Ägypten führte er das Land am Nil nahe an den Abgrund. Drei Jahre nach der Thronbesteigung begründete der junge Regent - gegen den Willen der Hohepriester - eine neue Staatsreligion.Als Zeichen seiner göttlichen Vormachtstellung und des neuen Glaubens errichtete er eine prächtige Hauptstadt, die er der Sonne widmete - dem einzigen wahrhaftigen Schöpfergott. Seiner schönen Gemahlin Nofretete gewährte er uneingeschränkte Macht und Ansehen."
Samstag, 08. Mai 2010 um 21 Uhr 00 auf Phoenix:
Mythos Ägypten - Mordfall Tutanchamun
Dokumentation, Film von Shaun Trevisick
"Nur wenige Entdeckungen im 20. Jahrhundert fesselten das Interesse und die Phantasie der Menschen so nachhaltig wie die Entdeckung der Grabanlage von Tutenchamun im November 1922. Als der Engländer Howard Carter und sein Auftraggeber Lord Carnavon am 17. Februar 1923 die unterirdische Schatzkammer betraten, blickten sie auf unermessliche Kostbarkeiten aus Gold, edlem Holz und Alabaster, wertvollen Schmuck und den Mumiensarg des Pharao. Über 5000 Objekte konnten die Ausgräber dokumentieren.Über Nacht stieg Tutenchamun, von dem Ägyptologen bis dahin kaum mehr als seinen Namen kannten, zum neuen Superstar empor. Die Kunde vom Sensationsfund zog damals unzählige Schatzsucher und Forscher aus der ganzen Welt ins Land am Nil. Noch heute strömen Jahr für Jahr zigtausend Touristen ins Ägyptische Museum in Kairo, um dort die Grabbeigaben und die Goldmaske eines Herrschers zu bestaunen, der nach Meinung von Historikern für die Geschichte seines Landes völlig unbedeutend war. Auch seine Mumie, in seinem Grab im Tal der Könige wieder zur letzten Ruhe gebettet, steht ganz oben auf der Liste ägyptischer Sehenswürdigkeiten.So unscheinbar Tutenchamun als Regent auch gewesen sein mag - als Toter sorgt er immer wieder für Schlagzeilen. Schon von Anbeginn ranken sich zahlreiche Legenden um das frühe Ableben des Pharao. Nicht nur die unvollendete Ausstattung in der Grabkammer, der auffällig schlichte Sarkophag und die beiden Totenmasken irritieren Wissenschaftler, auch der Leichnam selbst gibt Rätsel auf.Fest steht: Als Tutenchamun mit 18 Jahren starb, wurde er ungewöhnlich schnell beerdigt. Die Balsamierer hatten nicht einmal genug Zeit, den König gemäß der Tradition zu mumifizieren. Ein Sakrileg - denn dem ägyptischen Glauben nach kann die geläuterte Seele nur in einem unversehrten Körper im Jenseits weiterleben. Auch eine Verletzung am Hinterkopf und ein loses Stück Knochen im Schädel weckten die Neugier unterschiedlicher Forscher. Woher stammt die Wunde? Haben die Balsamierer beim Herausnehmen des Gehirns den Schädel des gottgleichen Herrschers beschädigt? Oder ist Tutenchamun tödlich gestürzt?Oder wurde er durch einen Schlag auf den Hinterkopf heimtückisch ermordet? Und wenn ja, von wem und warum? Tutenchamun wurde in eine Zeit religiösen Umbruchs und politischer Wirren hineingeboren. Sein Vater Echnaton hatte den Eingottglauben eingeführt und ließ alles zerstören, was an andere Götter erinnerte - Ägypten lag im Chaos. Echnaton und sein Bruder Semenchkare starben kurz hintereinander unter nicht völlig geklärten Umständen. Als Tutenchamun den Thron bestieg, war er gerade neun Jahre alt. Schon bald darauf musste er seine Halbschwester Anch-esen-Amun heiraten. Im zweiten Regierungsjahr des Kindkönigs gelang es, den alten Glauben wieder einzuführen und Ordnung ins Land zu bringen.Die Würdenträger nutzten die Gunst der Stunde, um die Geschicke des Reiches nach ihrem Gutdünken zu lenken. Doch möglicherweise haben die Männer die Rechnung ohne den König gemacht. Vielleicht wehrte er sich gegen den Einfluss seiner mächtigen Ratgeber? Und vielleicht ging er dabei zu weit und musste beseitigt werden? Davon sind zumindest der ehemalige FBI-Agent Greg Cooper und sein Kollege Mike King überzeugt. Für sie gibt es keinen Zweifel: Der junge Pharao Tutenchamun ist das Opfer eines Tötungsdeliktes. Die Experten haben Archäologen, Pathologen und Kriminalpsychologen zu Rate gezogen, in Archiven gestöbert sowie eine erneute Untersuchung der Mumie anberaumt, um den "Mordfall Tutenchamun" nach über 3000 Jahren endlich aufzuklären. Systematisch hinterfragen sie die Motive der möglichen Täter und stellen Zusammenhänge her. Dabei sind die Forscher zu überraschenden Erkenntnissen gelangt. Die Dokumentation erzählt die spannende Spurensuche der beiden Spezialisten und deckt einen Kriminalfall auf, der die Geschichte Ägyptens in ein neues Licht stellt."
Samstag, 08. Mai 2010 um 21 Uhr 45 auf Phoenix:
ZDF-History: Mandela! - Südafrikas langer Weg zur Freiheit
Dokumentation mit Guido Knoop
"Warum deutsche Waisenkinder nach Südafrika geholt wurden:
Es war ein langer Weg zur Freiheit Südafrikas. Nelson Mandela hat 27 Jahre hinter Gittern für diesen Traum verbracht. Zur selben Zeit holten die regierenden Buren deutsche Kinder zur "Blutauffrischung" ins Land. Drei Jahre nach Kriegsende waren die deutschen Heime für Kinder überfüllt. Flucht und Vertreibung hatten viele Familien auseinandergerissen. Eine südafrikanische Organisation bot an, Kinder zur Adoption zu vermitteln. Doch nur unter strengen Auswahlkriterien: "Rein deutsch, Vollwaise und protestantisch" sollten die Schützlinge sein. Selektion wie im Dritten Reich.Mit den Nationalsozialisten hatten die Buren, deren Nationale Partei 1948 die Regierung in Südafrika übernahm, immer sympathisiert. Die südafrikanischen Nationalisten perfektionierten die Rassentrennung am Kap. Mehrere Gesetze schränkten die Freiheiten der Schwarzen im öffentlichen und privaten Leben empfindlich ein. Ihre Diskriminierung wurde zur offiziellen Regierungspolitik.Teil der neuen Staatsräson war es, ein neues, ein weißes Südafrika zu schaffen. Ein Kind aus Hitlers Herrenvolk zu adoptieren, war für die burischen Nationalisten ein Statussymbol. Auch die deutschen Waisenkinder, die ins ferne Afrika gebracht wurden, freuten sich darüber, ein neues Heim gefunden zu haben. Doch auch sie wurden Opfer der rassistischen Politik Südafrikas. Die Mehrzahl der Kinder waren keine Vollwaisen. Bis 1967 verhängte die burische Regierung eine Auskunftssperre, über ihre Eltern sollten die deutschen Waisen nichts erfahren - um den Erfolg des Projektes nicht zu gefährden.Ihre Adoptivfamilien erzogen die Waisenkinder aus Deutschland zu Buren, für die die Rassentrennung zur Selbstverständlichkeit wurde. Nelson Mandelas Versöhnungspolitik nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Februar 1990 überzeugte aber auch sie vom nötigen Wandel im Land.Anstatt sich für die jahrzehntelange Unterdrückung und 27-jährige Haftstrafe zu rächen, setzte Mandela auf Verständigung statt auf Gewalt. Ihm gelang es, den politischen Druck auf die Buren-Regierung zu erhöhen und den Traum von einem freien, demokratischen Südafrika ohne Rassentrennung der Wirklichkeit einen großen Schritt näher zu bringen. Nach den ersten demokratischen Wahlen 1994 wurde der frühere Anti-Apartheids-Kämpfer zu Südafrikas erstem schwarzen Staatspräsident und setzte seinen Versöhnungskurs fort.10.000 deutsche Kinder wollten die südafrikanischen Nationalisten ins Land holen, tatsächlich kamen nur 87. Das Projekt scheiterte, auch an den strengen Auslesekritierien der Buren."
Samstag, 08. Mai 2010 um 22 Uhr 30 af Phoenix:
Schlimmer als Krieg - Völkermord verstehen und verhindern
Doku.-Film von Daniel Jonah Goldhagen und Mike Dewitt
"Wir haben in den anderen keine Menschen gesehen", erzählt der ehemalige SS-Mann Otto-Ernst Duscheleit in Berlin dem amerikanischen Politologen Daniel Jonah Goldhagen und zitiert anschließend Anne Frank: "Die Menschen, die andere als minderwertig ansehen, schließen sich durch diese Haltung aus der menschlichen Gemeinschaft aus."
Völkermord zu allen Zeiten, auf allen Kontinenten.Immer wieder steht die Weltöffentlichkeit fassungslos vor brutalen Mordkampagnen, die in verschiedenen Erdteilen verübt werden. Die Opferzahl der vergangenen 100 Jahre liegt bei mehr als 100 Millionen Menschen. Mehr als durch alle Kriege in diesen hundert Jahren umkamen. Türken ermordeten mehr als eine Million Armenier während des Ersten Weltkrieges, Deutsche sechs Millionen Juden während des Zweiten Weltkrieges. In den 30er- und 40er-Jahren mordeten Japaner viele Millionen in Asien. Millionen starben unter dem stalinistischen Terror in der Sowjetunion. Die Liste lässt sich lange fortsetzen, bis in unsere Tage: Bosnien, Ruanda, Dafur.Doch wie kommt es zu diesen Taten, fragt sich Daniel Goldhagen. Er nimmt Ursprung und Verlauf in den Blick: Was bringt Menschen dazu, ihre Nachbarn - Männer, Frauen und Kinder - zu töten? Wie beginnt das Morden? Und wie hört es wieder auf? Und warum sehen wir meist tatenlos zu, wenn irgendwo ein brutaler und blutiger Völkermord stattfindet?Daniel Goldhagen hat vor einem Jahrzehnt in Deutschland Aufsehen erregt mit seinem Buch "Hitlers willige Vollstrecker". Darin vertritt er unter anderem die These, dass die Deutschen in der großen Mehrheit die Ermordung der Juden unterstützten. Das Buch löste eine sehr kontroverse Diskussion aus. Daniel Goldhagen ist ein Wissenschaftler, der deutliche Positionen vertritt und der will, dass Geschichte sich nicht wiederholt, sondern dass aus ihr Lehren gezogen werden, zum Besseren. Das ist auch diesmal sein Anliegen.Von Berlin aus unternimmt er mit einem Filmteam eine Reise um die Welt und spricht mit Tätern und überlebenden Opfern, mit Ermittlern, mit Diplomaten, mit Polizisten, mit Politikern. "Leute in Stücke hacken ist leichter, als einen Baum fällen", erzählt ihm der Mörder Elie Ngarambe in einer ruandischen Strafkolonie, "man hackt mit der Machete, der Mensch fällt hin, man hackt weiter, er ist in Stücken, und man geht weiter." Den Opfern das Mensch-Sein absprechen.Goldhagen kommt zu dem Ergebnis, dass Völkermorde nicht etwa Massenhysterie sind und auch keineswegs spontan und unkontrolliert entstehen. Völkermorde sind immer das Ergebnis bewusster Entscheidungen. Politische Führer beschließen, dass Töten vieler Menschen erforderlich ist und schaffen das Klima, diese Entscheidung umzusetzen. Ein solches Klima zu schaffen, das bedeutet zum Beispiel, den Opfern das Mensch-Sein abzusprechen und sie als Bedrohung darzustellen. Ganz normale Bürger machen dann willentlich mit und töten ihre Nachbarn. Und die, die das Töten verhindern könnten, entscheiden sich, nichts zu tun, wegzuschauen.Goldhagen fordert in der Konsequenz die internationale Politik auf, dem Töten massiv entgegenzutreten. Parallel zum Film wird im Oktober Daniel Goldhagens Buch "Schlimmer als Krieg - Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist" erscheinen."
Foto: Whoopi Goldberg, Activistin und Schauspielerin 2008 in New York/David Shankbone/Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0/Wikimedia Commons
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