Mittwoch, 31. März 2010

PORTRÄTIERT - Das Magazin (7/2010)

  Foto: Lizenzfrei/www.bildtankstelle.de

Endlich zurück am Schreibtisch und am Monitor, grüße ich Sie ganz herzlich. Es hat mich gefreut, zu sehen, dass Sie unsere Seite auch während meiner Abwesenheit fleißig weiterbesucht haben und offensichtlich Interessantes zum Lesen gefunden haben in den Archiven. Da haben sich die vielen Einträge der letzten Monate doch tatsächlich gelohnt.
Mit ein bisschen Abstand bekommt man auch einen etwas differenzierteren Blick auf das alltägliche Tun, deshalb feilen wir auch immer noch ein bisschen am Konzept herum. So wie bislang, ist die aktuelle journalistische Arbeit, die Archivpflege und das Aktuell-Halten der Seite so zeitintensiv, dass der Output dafür verhältnismäßig gering ist. Außerdem haben wir uns noch ein weiteres Blog gegönnt ( Attention & Respect ), um die Themenbereiche etwas klarer von einander abzugrenzen. Wir sind also sehr gespannt, wie sich das Ganze nun entwickeln wird, und ich hoffe, Sie sind mit dabei.

Beginnen möchte ich heute mit der "staubtrockenen" Wissenschaft, die viel mehr mit unserem Alltag zu tun hat, als man manchmal meinen würde. Erinnern Sie sich noch? Vor dem Chaos-Klima-Gipfel in Kopenhagen sprach alle Welt vom Klimawandel und von den alarmierenden Nachrichten der Klimaforscher. Mittlerweile ist es nicht nur sehr still geworden um das Thema, nein, nun soll es den Klimawandel gar nicht wirklich geben, ja nie gegeben haben. Dass dahinter nicht nur einige profunde Statistik-Irrtümer und Zahlendreher der Wissenschaftler stehen, enthüllt ein Artikel Von Camilo Jiménez und Jeanne Rubner, den ich dieser Tage auf "suedeutsche.de" fand:

Kampagne gegen Klimaforscher: Wo Wüsten Hokuspokus sind

"...Ein "Netzwerk der Verleugnung" versuche, die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft systematisch zu vernichten, warnt Greenpeace nun - und vergleicht die Kampagne mit jener der Tabakindustrie, die jahrzehntelang versucht hat, die schädlichen Folgen des Rauchens zu verharmlosen.
Die seit ein paar Monaten mit Wucht geführte Kampagne kommt für die Klimaforscher zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn ihr Ruf ist angeschlagen, seitdem publik wurde, dass der Bericht des Weltklimarats einige unglaubwürdige Studien zitiert, zum Beispiel jene, wonach die Himalaya-Gletscher bereits im Jahr 2035 abgeschmolzen sein werden.
Zu schaffen macht ihnen auch der Vorwurf, Forscher der britischen Universität von East Anglia hätten Daten manipuliert - ein Vorwurf, der passenderweise kurz vor der Klimakonferenz von Kopenhagen publik wurde. Seitdem sehen sie sich weltweit unter Druck. Die Mail-Affäre nutzen Konzerne in den USA bereits, um gegen die geplanten Gesetze der EPA zu klagen."

Dass die Klimaforschung und andere wissenschaftliche Darstellungen ganz und gar nicht trocken wie der Wüstensand sein müssen (und auch kein Hokus-Pokus) - ja dass von Forschern verzapfte Tabellen höchst lebendig werden können, beweist ihnen jetzt gleich ein Herr, den wir in keinem Zirkuszelt angetroffen haben, sondern in "Zeit Online-Wissen" im sehr lebendig-kreativen Gespräch mit Claudia Wüstenhagen:

 Medizin: Der Regisseur der Zahlen

"...Der Professor aus Schweden ist am Ende seines Vortrags angekommen, als er plötzlich sein rot-weiß kariertes Hemd aufknöpft. Ein schwarzer Artistenanzug mit goldenem Glitzeraufdruck kommt zum Vorschein. Das Trikot ist so knapp geschnitten, dass die Brustwarzen herausgucken. »Das scheinbar Unmögliche ist möglich«, sagt Hans Rosling verheißungsvoll. Wenige Augenblicke später legt er seinen Kopf in den Nacken und lässt die Klinge eines langen Bajonetts bis zum Griff in seiner Kehle verschwinden.
Von einem Vortrag über Statistik hatten die Zuschauer der TED-Konferenz (Technology, Entertainment, Design) 2007 in Kalifornien sicher etwas anderes erwartet. Rosling war gekommen, um Daten zur Gesundheit der Weltbevölkerung zu präsentieren. Allerdings sind Auftritte auf der TED immer etwas Besonderes. Jedes Jahr treffen sich hier Wissenschafts- und Technologiegenies, Kreative und Politiker, um Ideen zu diskutieren, die die Welt verändern sollen. Visionäre wie Bill Gates oder Nicholas Negroponte treten hier auf. Al Gore kommt regelmäßig, um zum Kampf gegen den Klimawandel aufzurufen..." 

Welch ein Locken, was für ein Zauber von den ganz elementaren Dingen des Lebens ausgehen kann, wenn man sie nur einfach mal in einem anderen, farbigen Licht oder gar mit einer leise-anklingenden Melodie im Ohr betrachtet, das zeigt der Film "Genesis", der Montagnacht im Bayrischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Dokumentarische Monumental-Streifen über die "Erde" oder die "Natur" hat es ja schon einige gegeben in den letzten Jahren, doch dieser ist etwas ganz Besonderes. Vielleicht liegt es an der ungewöhnlichen Sichtweise auf die Dinge des Lebens oder an dem alten, schwarzen Magier, der ganz langsam und mit warmer Stimme ihre - und damit unsere - Geschichte entwickelt. Sie müssen sich "Genesis" unbedingt anschauen:

Aufregender Dokumentarfilm: Genesis | Film & Serie | Bayerisches Fernsehen | BR


"...Jeder Mensch trägt zwei Geschichten in sich: einerseits die der außergewöhnlichen und einzigartigen Erfahrung seines eigenen Lebens, andererseits die unendliche Geschichte des Universums, dessen Kind er ist. "Genesis" erzählt von diesen zwei ineinander verflochtenen Schicksalen - ein fesselndes Abenteuer voller Entwicklungen, Verwicklungen und überraschender Wendungen..."

Bleiben wir noch ein wenig bei der Poesie und im virtuellen Afrika, da, wo ja die Wiege der Menschheit gestanden haben soll. Ein renomiertes deutsch-französisches Theaterfestival hat sich in diesem Jahr Afrika als zentrales Thema gewählt, eine sehr gute Gelegenheit also, die vielen Gesichter und Perspektiven des "Schwarzen" Kontinents ganz ohne Fernreise, also hierzulande - in Saarbrücken" - auszukundschaften und seine Menschen kennen- und mögenzulernen:

Theaterfestival „Perspectives“: Afrika dieses Jahr Schwerpunkt 

"..."Das Thema Afrika ist ein Schwerpunkt beim deutsch-französischen Bühnenkunst-Festival „Perspectives“, das vom 21. bis 29. Mai in Saarbrücken und im französischen Forbach gefeiert wird. Erstmals werden bei „Perspectives“ drei afrikanische Formationen Tanz, Musik sowie Theater zeigen, sagte Festivalleiterin Sylvie Hamard am Freitag bei der Präsentation des Programms in Saarbrücken. Vertreter von deutscher und französischer Seite lobten das Festival als Musterbeispiel des grenzüberschreitenden Austauschs und der Zusammenarbeit.
Derzeit gebe es nur wenige afrikanische Künstler, die mit modernem Tanz weltweit tourten, erklärte Hamard, „unter anderem diejenigen, die wir bei Perspectives zeigen“. Den Auftakt macht am 21. Mai jedoch in einem Zirkuszelt in der Saarbrücker Innenstadt eine französische Formation. „Collectif AOC“ zeigt in dem Stück „Autochtone“ eine Mischung aus Tanz, Akrobatik und Jonglage. „Die Zirkuseröffnung hat bei Perspectives eine lange Tradition“, sagt Hamard. Und „Autochtone“ biete „alles, was man aus dem Zirkus kennt“..."

Eine bühnenreife Geschichte hat auch ein Schiff zu erzählen, das seit vielen Jahren als Passagierdampfer auf dem Tanganjika-See im Herzen Afrikas unterwegs ist.  Vom Stapel lief es allerdings in Deutschland - zu Kaisers Zeiten - nur um dann gleich wieder in viele hundert Einzelteile zerlegt zu werden und - in Kisten verpackt - in Deutschlands afrikanische Kolonien verschifft zu werden. Dort wurde es in mühsamer, sehr lange Zeit dauernder Kleinarbeit von drei mitgereisten Fach-Männern wieder zum Dampfschiff zusammengesetzt, wie auch ein mittlerweile weltberühmter Tatsachen-Roman  erzählt: Alex Capus: Eine Frage der Zeit, Knaus Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8135-0272-5 (Historischer Roman)

Doch gesehen haben sie die Liemba bestimmt selbst schon einmal, sogar wenn Sie Afrika noch nie betreten haben und nicht so alt sind wie Methusalem. Sie spielte nämlich 1951 als "Kanonenboot Louisa" (bis fast ganz zum Happyend) im Hollywood-Klassiker "African Queen" eine tragende Rolle neben Katherine Hepburn und Humphry Bogart. Zwischenzeitlich war sie auch schon mal gesunken, ist aber wieder aufgetaucht - und nun soll sie doch glatt noch einmal die lange Reise nach Norddeutschland antreten:

Land setzt sich für Schiff aus «African Queen» ein

Foto: MS Liemba, 2003/ Roche Dirac/GNU-Free-License für Dokumentation/Wikimedia Commons


"...Längst heißt sie „Liemba“. Und sie gehört nicht mehr dem deutschen Kaiser, sondern dem Land Tansania, das damals Deutsch-Ostafrika war. Alt ist die „Liemba“ geworden, manche sagen: zu alt. Trotzdem fährt sie den riesigen Tanganjikasee auf und ab, transportiert Anwohner, Händler und ihre Waren, Reisende. Und immer wieder auch Flüchtlinge, denn an den See grenzen auch der Kongo und Burundi, Bürgerkriegsregionen vergangener Jahre. „Das Schiff hat eine ganz hohe humanitäre und verkehrspolitische Bedeutung“, sagt Heinz Davidsohn. Er leitet die Abteilung Europa und Internationale Zusammenarbeit der Niedersächsischen Staatskanzlei. Und er gehörte zu einer Delegation, die Anfang dieses Monats in Kigoma war, dem Heimathafen der Liemba. Er hat das Schiff gesehen, das hier im Frühjahr 1914 ankam – in 5000 Kisten verpackt..." 
Anne Diekhoff, EMS-Zeitung, Neue OZ online


Von diesem Wunderwerk der Technik mit seiner langen deutsch-afrikanischen Geschichte und vom Tanganjika-See möchte ich Sie jetzt mitnehmen an den Rand der Wüste. Dort, ganz im Süden der Sahara und unweit des Niger-Deltas, liegt die uralte und mythenumwobene Stadt Timbuktu, für viele Jahrhunderte Zentrum des Handels, der Wissenschaften und der schönen Künste. Und hier, wo sich Orient und Okzident im heißen Wüstenwind noch immer treffen, ist auch heute wieder ein kultureller Scnittpunkt entstanden:

von Charlotte Wiedemann/Zeit online
"...Täuschend die sandfarbene Stille, der Eindruck von Selbstvergessenheit. Mit gleichmütigem Stolz registrieren die Bewohner von Timbuktu, welcher Rummel neuerdings um etwas entstanden ist, was sie immer schon besaßen: die älteste Bibliothek südlich der Sahara. Bis zurück ins 13. Jahrhundert reichen die arabischen Handschriften, deretwegen nun Staatspräsidenten, Forscher, Abgesandte großer Stiftungen ungelenk durch Timbuktus Sand stapfen. Mehr als 100.000 Manuskripte über islamisches Recht, Philosophie, Medizin, Astronomie, Mathematik. Auf Pergament, angenagt von Termiten; sogar auf Gazellenhaut.
So viel Gelehrtheit passt nicht ins gängige Afrika-Bild. Und darum steht nun gegenüber der Sankoré-Moschee, von einem einzigen kostbaren Scheinwerfer wie hineingezaubert in die karge historische Kulisse, ein schickes neues Forschungszentrum. Elegant, klimagekühlt, die Architektur spielend mit Lehm und Moderne. Ein Geschenk Südafrikas, ein Geschenk des reichen Afrika an das arme – damit der Kontinent mit Selbstbewusstsein auf seine Geschichte blicke..."
Zur Geschichte Afrikas gehört aber aufs Schmerzlichste auch Kolonialismus und Sklavenhandel. Tidiane N’Diaye, ein afrikanischer Anthropologe und Wirtschaftswissenschaftler, hat gerade in seinem sehr kontrovers aufgenommenem Buch "Der verschleierte Völkermord" dazu Fakten aufgedeckt und Fragen gestellt, die man so noch nicht gehört hat. (Der verschleierte Völkermord. Die Geschichte des muslimischen Sklavenhandels in Afrika. A. d. Franz. v. Christine und Radouane Belakhdar. Rowohlt, Reinbek. 253 S., 19,95 €)
Ulrich Baron von "Welt Online-Kultur" hat einen ausführlichen Blick hineingeworfen:

 
"...Im heutigen Sudan sei diese Geißel noch immer aktiv: „Der Horror im Darfur währt mittlerweile seit dem 7. Jahrhundert bis hinein ins 21. Jahrhundert, mit dem Unterschied, dass es nun auch eine ethnische Säuberung gibt.“
Dass sich im „Wettstreit der Erinnerungen“ afrikanische Stimmen zu Wort melden, ist nicht neu, aber bislang richtete sich deren Kritik an die Adresse Europas, an die Betreiber des transatlantischen Sklavenhandels und der Kolonisierung. Dass der araboislamische Sklavenhandel, den N’Diaye ausdrücklich als Völkermord brandmarkt, bis heute verschleiert blieb, erklärt er mit einem „Stockholm-Syndrom afrikanischer Art“, mit der wahnhaften Vorstellung von Opfern, die sich mit ihren Überwältigern solidarisch fühlen.
Araber und Schwarzafrikaner sähen sich als Angehörige einer Solidargemeinschaft, die „lange unter dem westlichen Kolonialismus leiden mussten“. So arrangiere sich „diese afroislamische ,schöne Gesellschaft’ auf Kosten des Westens. Alles geschieht, als ob die Nachkommen der Opfer Freunde und Verbündete der Henker geworden wären, denen sie zu Dank und Verschwiegenheit verpflichtet sind.“..."
Wie gesagt: Vieles im heutigen Afrika ist einmal
durch die Kolonialmächte und mit den weißen Herren gekommen - und manchmal hängt man diesem damit verbundenem, oft dekadentem Kolonialstil auch jetzt noch nach - gerne auch und gerade im Urlaub.  Wie wär's z.B. in einem "neuen" alten Edel-Hotel in Marrakesch:

von Tomas Niederberghaus "Zeit Online-Reisen"

"...Das älteste Haus am Platz, das legendäre Hotel Mamounia, hat die Konkurrenz rechtzeitig gewittert und vor knapp vier Jahren eine aufwendige Renovierung begonnen. Mit 120 Millionen Euro und 1400 Handwerkern verhalf der französische Innenarchitekt Jacques Garcia dem Hotel zu dem, was man als Haute Couture bezeichnet könnte. Und um das vorwegzunehmen: Die Schau ist perfekt inszeniert, man ist bezaubert vom Entwurf und dem Stoff des Kleides, nur darf man nicht auf die Füße schauen, denn an den Schuhen wurde leider gespart....Aber erst einmal zur sogenannten Location: Das Hotel thront als ein sandfarbener Palast zwischen Stadtmauer und Medina, die Lage ist einzigartig. Der König von Marokko schenkte es 1923 seinen Söhnen als Stätte des Vergnügens und der Entspannung. Schon Churchill und die Hayworth haben hier residiert. Wie damals wird nicht jedem Einlass gewährt, zwei Türsteher taxieren die Gäste am Haupttor des Hotels. Wer zur Show zugelassen ist und die staubgeplagten Straßen der Stadt hinter sich lässt, betritt eine andere Welt. Schwere Teppiche auf dem Marmorboden schlucken das Geräusch der Schritte. Goldene Kissen liegen auf Polstern, die mit fein gekämmten, purpurroten Stoffen bezogen sind, unter geschnitzten Kassettendecken hängen Kronleuchter aus Murano-Glas..."

Wie leicht es 1885 für die Europäer war, sich Afrika "unter den Nagel zu reißen" , beschreibt Philipp Brugner von "der Freitag" in einem Artikel anläßlich des 125. Jahrestages der Berliner Afrika-Konferenz:


Feilschen um Afrika

"...Im Berliner Haus der Kulturen der Welt erinnerte man vor Wochenfrist mit einem internationalen Kolloquium an das imperiale Verdikt vor 125 Jahren, dessen Folgen den Schwarzen Kontinent bis heute prägen. Aus den seinerzeit gezogenen Demarkationslinien zwischen Kolonien wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Grenzen zwischen souveränen Staaten. Wer einen Blick auf die politische Geografie Afrikas wirft, sieht teils schnurgerade Markierungen, die auf ethnische Zugehörigkeiten, Stammesgebiete oder geschlossene Biotope keine Rücksicht nehmen. Je nach Bedürfnis und Interessenlage wurde Ende des 19. Jahrhunderts im wilhelminischen Berlin der Kuchen „Afrika“ in Stücke zerlegt und wohl portioniert unter den europäischen Kolonialmächten verteilt. Die alt eingesessenen Konquistadoren Frankreich und Großbritannien, aber auch das als kolonialer Parvenü debütierende deutsche Kaiserreich sicherten sich die ergiebigsten Pfründe. Was folgte, waren Völkermorde, Zwangsenteignungen und Versklavung..."
125 Jahre nach der Berliner Afrika-Konferenz

Dass es heute endlich auch Eroberungen und Vereinnahmungen gibt, die ausschließlich positiv zu bewerten sind, zeigt in diesen Tagen eine Band aus Berlin:

Berliner Band erobert Tunesien
Autorin: Sarah Mersch/Deutsche Welle.de

"...Wenn Karim Sfaxi auf der Bühne steht, sind seine arabischen Wurzeln kaum zu überhören. Der quirlige Tunesier singt süßlichen Pop, in dem es um Sehnsucht und Liebe geht, unterlegt mit elektronischen Beats aus dem Computer des japanischen DJ Tomuki. Doch die Texte von Nomad Soundsystem drehen sich auch um Politik und Gesellschaft, um Themen, die auch den Jugendlichen in Tunesien unter den Nägeln brennen. Hier ist die Band vor kurzem zum ersten Mal aufgetreten. Karim Sfaxis Augen leuchten, wenn er vom ersten Konzert in Tunis berichtet: "Es war großartig in meinem Land zu spielen, vor einem Publikum, das die Texte versteht." ..." 
 Mit Musik, der schönsten Sprache der Welt, soll unser Magazin heute auch enden. Zuvor aber noch Hinweise auf neuen Lesestoff in deutscher Sprache aus und über Afrika:

für Kinder:
Senegalesisches Multitalent bringt Afrika nach Bitburg

"...Der Autor und frei schaffende Künstler Ibrahima Ndiaye war in der Schule zu Gast.  Der Senegalese erzählte Geschichten aus seinem Leben in Afrika. Seine Märchen wurden von viel Gelächter und Beifall begleitet. Dabei erfuhren die Schüler eine Menge über die Sitten und das Leben im Senegal und darüber, wie er Deutschland kennengelernt hat.  Die Sechstklässler kannten einige seiner Erzählungen bereits aus dem Buch "Amadou ma Amadou", das sie im Unterricht gelesen haben."

für Erwachsene:

Gerne möchte ich Sie auf das Buch "Jörg Podzuweit: Als Blinder Passagier" aufmerksam machen, das ich zusammen mit einem afrikanischen Flüchtling veröffentlicht habe. Es ist die wahre Geschichte von einem, der es geschafft hat - und vermittelt authentisch, welch unglaubliche Zähigkeit dazu gehört, die Flucht zu überleben, sich als Asylbewerber durchzuschlagen und eine würdige Existenz aufzubauen."
e-mail intern@podzuweit.de
Und als ständige "Quelle" für alle interessierten Afrika-Freunde ein interessantes Blog:

Afrika er-Lesen! | AfrikaRoman.de

 Mit einer beeindruckenden Frau aus Benin verabschiede ich mich nun für heute von Ihnen:
 Angelique Kidjo auf musikalischer Zeitreise
  Autorin: Suzanne Cords, Deutsche Welle.de
"...Musik, davon ist Angelique Kidjo überzeugt, ist eine Brücke zwischen den Welten. Sie sei Erinnerung und Zukunft und für sie die schönste Art des Dialogs. "Ich sage immer: Musik ist die Waffe des Friedens, denn sie spricht jeden an. Hingegen kenne ich niemanden, der die Rede eines Politikers aufzeichnet und dann zu Hause abhört." Musik ist für Kidjo Kommunikation rund um den Globus, mit der man etwas bewirken kann. Und bewirken bedeutet für Kidjo, gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt aufzubegehren. "Es war die Musik, die uns geholfen hat, Nelson Mandela zu befreien", sagt sie. "Und wenn sie das geschafft hat, dann kann man fast alles mit ihr erreichen." 

Vielleicht behalten Sie ja bis zur nächsten "Porträtiert"-Ausgabe den Sound von Angelique Kidjo im Ohr, die afrikanische Literatur im Auge und Afrika für immer im Herzen. Bye, bye, for now, Ihre Etta

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Voodoo-Altar in Benin

Voodoo-Altar in Benin
Foto: Voodoo-Altar 08/D. Schwarz/Creat. Comm. Lic. 3.0/Wikimedia C.

Nubische Pharaonen

Nubische Pharaonen
Foto: Wufei 07/Public Domain/Wikimedia Commons

Gegenwartskunst aus Afrika

Gegenwartskunst aus Afrika
Nostra Immagine / Twice 25 & Rinina 25 / GNU-Fr. Doc. Lic.1.2 / Wiki. Com.

Ein kleines Souvenir vielleicht?!

Afrikas Musik