Montag, 7. Dezember 2009

Watch TV! For a better world! Spezial-TV-Vorschau für Montag, 07. Dezember 2009

Children_At_Anamabu_beach_Ghana

Kinder am Strand von Anambu Beach, Ghana / Stig Nygaard / Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5 License / Wikimedia Commons

Montag, 07. Dezember 2009 um 14 Uhr 45 auf ARTE:
Ihre erste Afrika-Story
Spielfilm F/TSCHAD 2007, Regie Gilles de Maistre
"Die 30-jährige Claire wagt zum ersten Mal eine Reise nach Afrika. Für eine Reportage über den Tschad will sie ein Kind auf der Suche nach seinen Eltern begleiten. Im Krisengebiet kommt sie dem erfahrenen Reporter Pierre in die Quere und ihre grundlegend verschiedenen Auffassungen von Journalismus prallen aufeinander."
Montag, 07. Dezember 2009 um 15 Uhr 30 im MDR:
Zwischen Kairo und Kapstadt: Kaffee, Getränk des Paradieses
- Auf der Suche nach einem Mythos
Doku. D, Film von Jochen Hütte, Patrick Leclercq, Richard Klug
"Äthiopien ist die Heimat des wilden Kaffeestrauchs. Vermutlich ist die Region Kaffa im Südwesten das Ursprungsgebiet des Kaffees. Von Äthiopien hat sich das Kaffeetrinken vermutlich seit dem 13. Jahrhundert in der islamischen Welt ausgebreitet. Nach Europa kam Kaffee im 16. Jahrhundert. Korrespondent Jochen Hütte hat sich auf den Weg in den äthiopischen Regenwald gemacht, um die Geheimnisse des wilden Regenwaldkaffees und die Geschichte des Kaffees aufzuspüren.
Für andere ist der Jemen die Heimat des Kaffees. Dort gab es die ersten systematischen Anbaugebiete und von der Hafenstadt Mokka am Roten Meer aus trat der Kaffee seinen Siegeszug rund um den Erdball an. In den letzten Jahren gab es allerdings einen Einbruch bei Anbau und Produktion von Kaffee im Jemen. Stattdessen konzentrieren sich die Bauern auf die Kultivierung der Droge "Kat", die viel mehr Gewinn abwirft. Die Reise führt Korrespondent Patrick Leclercq auf abenteuerlichen Wegen zu den Wurzeln des Kaffeehandels: auf der Suche nach einem märchenhaften Mythos ins Land des Weihrauchs und der Königin von Saba.
Selbst im Tee-Land Südafrika kann Kaffee produziert werden. Südlich der Hafenstadt Durban, am Indischen Ozean, wächst an einer Stelle Kaffee, an der eigentlich gar kein Kaffee wachsen dürfte: "Beaver Creek" heißt die südlichste Kaffeeplantage Afrikas und liegt auf Meereshöhe. Es ist ein hartes Schicksal, in Südafrika Kaffee-Liebhaber zu sein, sagt Korrespondent Richard Klug. Die englischen Kolonialherren haben das Teetrinken hinterlassen, die niederländisch-stämmigen Buren haben keine Kaffee-Kultur gehabt, und die schwarze Bevölkerungsmehrheit "genießt" meistens nur Instant-Kaffee. Kein Wunder also, dass sich eine Art Untergrundbewegung gegen den Tee gegründet hat: "Underground-Barista" nennt sich eine elitäre Gruppe von Kaffee-Fans, die sich in Südafrika zwar nicht gerade heimlich, aber dennoch in aller Exklusivität treffen, um Kaffee-Kultur zu zelebrieren."

Montag, 07. Dezember 2009 um 22 Uhr 15 im ZDF:
Operation: Kingdom
Spielfilm USA 2007, mit Jamie Foxx


Montag, 07. Dezember 2009 um 23 Uhr 00 im NDR:
Deutschland süß-sauer - Streifzug durch ein Einwandererland
Doku. D, Film von Eilika Meinert
"Einwanderer-Milieus präsentieren sich so facettenreich und widersprüchlich wie die Mehrheitsgesellschaft auch. In diesem Film begibt sich eine Deutsche ohne Migrationshintergrund auf Entdeckungsreise.
In der niedersächsischen Kleinstadt Freren und in der Hauptstadt Berlin trifft sie auf junge und alte, gebildete und dumme, friedliche und aggressive Neudeutsche.
Es ist kein politisch korrekter Streifzug durch die arabisch-, türkisch-, asiatisch- und russischdeutsche Wirklichkeit, sondern ein Film voller neugieriger Blicke abseits offiziell geführter Integrationsdebatten. Man muss nichts weiter tun als hinschauen: zum Beispiel in die Würstchenbude von Qua Nam aus Saigon, in Abdullahs arabischen Möbelladen, in die Bäckerei des Kurden um die Ecke oder in den Friseursalon der Russin Tatjana. Dann wird schnell klar, dass es, 50 Jahre, nachdem die ersten Gastarbeiter aus den Zügen stiegen, die Migranten nicht gibt.
NDR Autorin Eilika Meinert streift mit orientierungslosen Jugendlichen der dritten Generation durch die Viertel. Sie erfährt, wie schwer es sein kann, sich einen Weg zwischen familiärem Orient und den Erwartungen des Okzidents zu bahnen. "Das Problem ist einzig und allein das Bildungsniveau der Eltern. Sie können weder lesen noch schreiben. Sie leben mit der Harz-IV-Infusion des Staates gemütlich abseits der Mehrheitsgesellschaft", kommentiert Gilles Duhem, ehemals Sozialarbeiter im Berliner Rollbergviertel. "Das Problem ist nicht die Moschee, das Problem ist nicht die Herkunft, das Problem ist: denken zu lernen."
Eilika Meinert dokumentiert auch die Reaktionen auf die polemischen Zuspitzungen bei der "Migranten-Schelte" des Vorstandsmitglieds der Deutschen Bundesbank, Thilo Sarrazin. Sie lauscht den Worten von Onur Kücük, dem Arzt aus Kreuzberg. In der Mittagspause denkt er zusammen mit seinem Freund im Café darüber nach, ob man nicht eine Gemüseladenkette mit dem Namen "Chez Sarrazin" aufmachen sollte. "Erst holt ihr euch die ungebildeten, billigen Arbeitskräfte aus Anatolien und dann erwartet ihr, dass aus deren Kindern Nobelpreisträger werden?"
Die NDR Autorin Meinert taucht ein in die "russlanddeutsche Wunderwelt" in der norddeutschen Kleinstadt Freren, wo jeder fünfte Einwohner aus Kasachstan oder Sibirien stammt. Nichts von dem, was vermeintlich in der Kriminalitätsstatistik steht, bewahrheitet sich dort. Stattdessen sieht sie dort ein Neubauviertel "wie aus dem Bilderbuch" und trifft auf die Familie Scheck. Schon in jungen Jahren hat sie ein Haus und nebenan einen Salon gebaut. Und der ein oder andere fragt sich schon, wie das sein kann. Die Antwort: wer will, der kann."


Montag, 07. Dezember 2009 um 23 Uhr 45 im NDR:
Schlimmer als Krieg - Völkermord verstehen und verhindern
Doku. D, von Daniel Goldhagen
"Immer wieder steht die Weltöffentlichkeit fassungslos vor brutalen Mordkampagnen, die in verschiedenen Erdteilen verübt werden. Die Opferzahl beim Völkermord in den vergangenen 100 Jahren liegt bei mehr als 100 Millionen Menschen, mehr als in allen Kriegen in diesen 100 Jahren umkamen. Türken ermordeten mehr als eine Million Armenier während des Ersten Weltkrieges, Deutsche töteten sechs Millionen Juden während des Zweiten Weltkrieges. In den 1930er- und 1940er-Jahren ermordeten Japaner viele Millionen Menschen in Asien. Millionen Menschen starben unter dem stalinistischen Terror in der Sowjetunion. Die Liste lässt sich bis in die heutige Zeit fortsetzen: Bosnien, Ruanda, Dafur.
Doch wie kommt es zu diesen Taten, fragt sich Daniel J. Goldhagen. Er nimmt Ursprung und Verlauf in den Blick: Was bringt Menschen dazu, ihre Nachbarn - Männer, Frauen und Kinder - zu töten? Wie beginnt das Morden? Und wie hört es wieder auf? Und warum wird meist tatenlos zugesehen, wenn irgendwo ein brutaler und blutiger Völkermord stattfindet?
Daniel J. Goldhagen hat vor einem Jahrzehnt in Deutschland Aufsehen erregt mit seinem Buch "Hitlers willige Vollstrecker". Darin vertritt er u. a. die These, dass die Deutschen in der großen Mehrheit die Ermordung der Juden unterstützten. Das Buch löste eine sehr kontroverse Diskussion aus. Daniel J. Goldhagen ist ein Wissenschaftler, der deutliche Positionen vertritt und der will, dass Geschichte sich nicht wiederholt, sondern dass aus ihr Lehren gezogen werden, zum Besseren.
Das ist auch diesmal sein Anliegen. Von Berlin aus unternimmt er mit einem Filmteam eine Reise um die Welt und spricht mit Tätern und überlebenden Opfern, mit Ermittlern, mit Diplomaten, mit Polizisten, mit Politikern. "Leute in Stücke hacken ist leichter als einen Baum fällen", erzählt ihm der Mörder Elie Ngarambe in einer ruandischen Strafkolonie, "man hackt mit der Machete, der Mensch fällt hin, man hackt weiter, er ist in Stücken und man geht weiter."

Dienstag, 08. Dezember 2009 um 00 Uhr 10 im ZDF:
Ich geh' jetzt rein
Dokumentarfilm, D 2008, Film von Aysun Bademsoy
"Ich gehe jetzt rein..." ist der dritte und letzte Teil von Aysun Bademsoys Langzeitdokumentation über die Mädchen-Fußballgruppe "Agrispor". In den ersten beiden Teilen "Mädchen am Ball" (1995) und "Nach dem Spiel" (1997) ging die Filmemacherin den Lebensumständen, Träumen und Familiensituationen der Mädchen nach. Der dritte Teil zeigt, wie unterschiedlich die sechs jungen Frauen ihren gemeinsamen Traum interpretierten und auslebten. Ihre Leidenschaft für Fußball ist bis heute geblieben."

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Voodoo-Altar in Benin

Voodoo-Altar in Benin
Foto: Voodoo-Altar 08/D. Schwarz/Creat. Comm. Lic. 3.0/Wikimedia C.

Nubische Pharaonen

Nubische Pharaonen
Foto: Wufei 07/Public Domain/Wikimedia Commons

Gegenwartskunst aus Afrika

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Ein kleines Souvenir vielleicht?!

Afrikas Musik