Sonntag, 12. Dezember 2010

Dakar 2010: Afrika feiert seine Schönheit und seinen Reichtum

Einladung nach Dakar zum Weltfestival der "Black Arts" /Foto, Mercie! : Tunisia will attend third World Festival of Negro Art in Dakar

Für die letzten Wochen dieses Jahres, in dem viele afrikanische Staaten den 50. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit feiern konnten, hat sich Afrika etwas ganz Besonderes vorgenommen: Seit gestern Abend lässt man bis Sylvester  überall in Senegals Hauptstadt Dakar „die Puppen tanzen“. 

Und da ist wirklich mächtig was los, denn ganz Afrika (und natürlich Besucher aus aller Welt) hat (haben) sich zu Besuch angesagt, um zusammen mit den Senegalesen das „World Festival of Black Arts“ wiederauferstehen zu lassen. 

Foto (c) AFP: Der Perkussionist Doudou Ndiaye Rose auf der Bühne des Leopold Sedar Senghor in Dakar Stadion für den Start der World Festival of Arts Negro, 10. Dezember 2010/SENEGAL: Kontroverse Wiedergeburt des WELT-FESTIVAL DER SCHWARZEN KÜNSTE - FMAN - Sénégal: le Festival mondial des arts nègres réssuscité, 44 ans après Senghor

Im Jahr 1966 gegründet, sollte es einmal DAS Kulturfest Afrikas werden, konzipiert auf Dauer und als festlicher Sammelpunkt der afrikanischen Menschen und Kulturen. Allen anderen Leuten auf der Welt sollte es machtvoll demonstrieren, dass sich der Schwarze Mensch - und auch sein ursprünglicher Kontinent - nicht nur in Armut, Krankheit und Hunger erschöpfen muss, sondern dass er die ewigen Kräfte immer aufs Neue schöpfen kann, aus dem Austausch mit anderen Menschen und aus der vielseitigen und Jahrtausende alten Kultur. Leopold Sedar Senghor, der große Vordenker Afrikas, Poet, Initiator der weltweiten Identitätsfindung Schwarzer Menschen und Präsident Senegals in jenen 1960er Jahren, war der Vater dieses Gedankens und der Schirmherr des daraus entstandenen internationalen Festes. 

Leopold Sedar Senghor
Das gab natürlich Anlass, auf eine schwungvolle Weiterentwicklung und eine anhaltende und respektvolle Wahrnehmung in der Welt zu hoffen, was das zweite Festival in Nigeria zunächst auch zu belegen schien. Doch politische Kontroversen über die Ausrichtung des Festes haben das viel beachtete pan-afrikanische Zusammentreffen bei Musik, Tanz und Theater dann tatsächlich nur diese zwei Mal stattfinden lassen.


Nun aber ist das kulturelle Senghor-Vermächtnis sozusagen auferstanden, 44 Jahre nach seiner Entstehung - allerdings nicht ganz ohne machtvolle, kritische Stimmen

Beim 3. (mittlerweile ist es im „Globalen Dorf“ ja nun auch wirklich ein) Worldfestival of Black Arts werden in den nächsten drei Wochen mehr als mehr als 2000 Künstler aus 53 Ländern auftreten, allein 250 international bekannte Musiker haben sich auf den Weg nach Dakar gemacht. Neben Musik stehen die künstlerischen Disziplinen Tanz, Theater, Film, Photografie, Design, Mode und Architektur sowie Geschichte und Sport auf dem übervollen Programm. Die große Eröffnungsfeier am Freitagabend im Leopold Segar Senghor-Fußballstadion konnte mit Afrikas Megastar Hughes Masekela brillieren, und Manu Dibango, Salif Keita, Youssou N'Dour, Grammy-Rapper Akon und Südafrikas Mahotella Queens werden die Fans auch danach noch so richtig in Stimmung bringen. 

Foto (c) AFP: Eröffnungsfeier des Festivals der Schwarzen Künste in Stadion Léopold Sédar Senghor, 10. Dezember 2010 in Dakar/ SENEGAL: Kontroverse Wiedergeburt des WELT-FESTIVAL DER SCHWARZEN KÜNSTE - FMAN - Sénégal: le Festival mondial des arts nègres réssuscité, 44 ans après Senghor

Ganz klar herausgestellt wird bei allen Veranstaltungs-Ankündigungen im Land und rund um den Globus diesmal das „BLACK“

Dass die meisten Künstler und die Besucher aus den verschiedensten Staaten und Kulturkreisen des afrikanischen Kontinents kommen, soll zwar durchaus Beleg sein für die Fülle der Einflüsse und die Vielseitigkeit der Künste Afrikas, doch nicht das Gastgeberland Senegal oder die African Union, die als Sponsor auftritt, sind diesmal die alles verbindenden Faktoren.   

Wichtigstes Kriterium in Dakar 2010 ist es Schwarz und stolz darauf zu sein – sowie natürlich lebensfroh, kreativ und offen für alle kulturellen Angebote und für die Menschen auf diesem 3. Worldfestival of Black Arts im Senegal.    

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Voodoo-Altar in Benin

Voodoo-Altar in Benin
Foto: Voodoo-Altar 08/D. Schwarz/Creat. Comm. Lic. 3.0/Wikimedia C.

Nubische Pharaonen

Nubische Pharaonen
Foto: Wufei 07/Public Domain/Wikimedia Commons

Gegenwartskunst aus Afrika

Gegenwartskunst aus Afrika
Nostra Immagine / Twice 25 & Rinina 25 / GNU-Fr. Doc. Lic.1.2 / Wiki. Com.

Ein kleines Souvenir vielleicht?!

Afrikas Musik