Montag, 31. Mai 2010

Watch TV! For a better world! Spezial-TV-Vorschau für Montag, 31. Mai 2010


Montag, 31. Mai 2010 um 12 Uhr 45 auf 3sat:
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit: Ambohimanga, Madagaskar - Der Hügel der Könige
Dokumentation, Film von Rüdiger Lorenz

"In den religiösen Vorstellungen der Madegassen wird das Schicksal der Lebenden von den Ahnen bestimmt. Die Verstorbenen sind nicht tot, sie sind nur in eine andere Form des Lebens übergegangen. Durch spezielle Riten an den Grabstätten werden die Seelen der Vorfahren um Rat gefragt. Der Hügel von Ambohimanga ist der Geburtsort von Andrianamapoinimerina, dem berühmtesten König aus dem Volk der Merina. Bis 1898 war dort seine und die Grabstätte anderer Könige. Dann wurde die Hauptstadt nach Antananarivo verlegt, und die königlichen Ahnen mussten mit. Doch die ehemalige Königsstadt ist eine der heiligsten Plätze der Merina geblieben. Nichts darf verändert werden, und so sieht es dort immer noch aus wie vor 200 Jahren. In Ambohimanga findet man die letzten Holzgiebelhäuser Madagaskars, fein gefügt aus Palisanderholz, von wahrhaft königlichen Ausmaßen. Vergleicht man die Paläste mit denen europäischer Potentaten, lebten die Merina-Herrscher bescheiden. Es gibt nur einen einzigen Raum, eine ummauerte Feuerstelle, zwei Betten für den König, wovon eines am zentralen Stützpfeiler in fünf Meter Höhe befestigt ist - bei Gefahr konnte er so nach oben fliehen. Der heilige Bezirk der Stadt wird durch einen mit Stroh bedeckten Turm bewehrt. Nachts wurde der Zugang durch einen viele Tonnen schweren, tellerförmigen Stein verschlossen. In den Gärten um die Holzpaläste wachsen Feigen- und Kautschukbäume.
Der Film aus der Reihe "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit" stellt den Hügel der Könige in Madagaskar vor.(ARD/SWR)"


Montag, 31. Mai 2010 um  13 Uhr 45 auf 3sat:
Gauner, Gold und Geisterstädte: In der Mojave-Wüste
Dokumentation, Film von Peter M. Kruchten

"Im Südwesten der USA - in Nevada, Arizona und Kalifornien - liegt eine faszinierende Landschaft: die Mojave-Wüste. Dort, an einem der trockensten Orte der Erde, ist die Vegetation vielfältig, leben zahlreiche Tierarten, und auch der Mensch hat sich auf seiner Suche nach Gold dort angesiedelt. Über Nacht entstanden ganze Städte, und über Nacht verschwanden sie wieder.
Der Film "Gauner, Gold und Geisterstädte" besucht den Südwesten der USA. Highlights sind unter anderem die Geisterstädte Rhyolite und Chloride sowie das berüchtigte Death Valley."

Montag, 31. Mai 2010 um 14 Uhr 00 auf 3sat:
Las Vegas - Die erste Stadt des 21. Jahrhunderts
Dokumentarfilm  D 1999, Film von Eckhart Schmidt



"Las Vegas, die Stadt der Spieler und Fantasten, mutierte zu einer Stadt der real gewordenen virtuellen Wirklichkeiten. Das bloße Glücksspiel trat in den Hintergrund. Die Investoren konzentrierten sich auf den Entertainment-, Event- und Fun-Charakter des Ortes. Las Vegas bot eine Stätte für Pioniere der profitablen Entwicklung von "themenbezogenen" Hotel- und Entertainment-Komplexen, von gigantischen Show-Spektakeln. Um 1900 waren in der Stadt in Nevada nur 30 Menschen angesiedelt. Knapp 100 Jahre später zählte die Boomtown 1,2 Millionen.
Der Dokumentarfilm "Las Vegas" von Eckhart Schmidt zeichnet die Entwicklung der berühmten Stadt in der Wüste Nevadas nach und präsentiert alle Schaueffekte, die Las Vegas weltberühmt machten."


Montag, 31. Mai 2010 um  19 Uhr 30 auf ARTE:
Schwerpunkt Afrika: Andreas Kieling - Mitten in Südafrika: (1) Die Westküste
Dokumentation D/SA 2010, Regie: Michael Kaschner

"Wenn sich im Sommer 2010 die stärksten Fußballteams in Südafrika versammeln, ist dieser Teil der Welt nicht zum ersten Mal Treffpunkt vieler Kulturen. Vielfalt spiegelt sich sowohl in der Geschichte dieses Landes als auch in seiner Tier- und Pflanzenwelt wider. Mit Andreas Kieling macht sich einer der bekanntesten deutschen Tierfilmer für fünf Wochen auf den Weg, die Natur, die Landschaft und die Menschen Südafrikas zu entdecken. Seine Route führt ihn entlang der 3.000 Kilometer langen Küste, die er immer wieder für Ausflüge ins Hinterland verlässt. Im ersten Teil der Reihe beginnt Andreas Kieling seine Reise an der Grenze zu Namibia, am Orange River.

Andreas Kielings fünf Wochen lange Tour beginnt an der Grenze zu Namibia. Durch den typischen roten Sand schlängelt sich hier der Gariep, auch Orange River genannt, Südafrikas längster Fluss, dem Andreas Kieling ein Stück weit folgt, bis er an der Mündung auf das Grenzstädtchen Alexander Bay trifft. Von hier aus geht die Reise Richtung Süden in die Kapregion. Dort löst milde Wärme die Hitze der Wüste ab.
Auf seinem Weg entdeckt Andreas Kieling kleine Diamantenstädtchen, die vom Diamantenrausch der Vergangenheit zeugen. Er erlebt die beinahe unerträgliche Hitze und Einsamkeit des Landesinnern und begegnet Gemsböcken, Springböcken und Straußen. An der Meeresküste präsentiert sich der unerschöpfliche Reichtum der Natur, die von den nährstoffreichen Gewässern des Südens versorgt wird.
Andreas Kieling besucht die größte Seebärenkolonie der Erde, in der täglich Tausende Robbenjungen geboren werden. Auf der benachbarten Insel der Kaptölpel geht es hingegen zu wie auf einem modernen Flughafen. Ständig starten und landen die Vögel, die Hunderte von Kilometer aufs Meer hinaus fliegen, um Nahrung zu suchen. Bei so viel Verkehr kann es schon mal zur ein oder anderen Crashlandung kommen."



Montag, 31. Mai 2010 um 20 Uhr 15 im MDR:
Folge deinem Herzen
Spielfilm D 2006 mit Francis Fulton-Smith und Christiane Neubauer

"Katrin Berger arbeitet als erfolgreiche Geschäftsfrau in der Pharmabranche. Ihr Traumberuf ist das nicht, denn eigentlich ist sie Ärztin. Nach einem traumatischen Erlebnis hat Katrin jedoch den Beruf gewechselt. Auch ihrer großen Liebe Max, mit dem sie zusammen studiert hatte, kehrte sie damals den Rücken. Als die beiden sich nach 15 Jahren zufällig wieder über den Weg laufen, wird Katrin klar, dass sie Max noch immer liebt. Und so willigt sie spontan ein, seine Frau zu werden und ihm so rasch wie möglich nach Afrika zu folgen.
Zusammen mit seinem Freund Sam hat Max in Namibia seine Lebensaufgabe in der Leitung des Buschkrankenhauses Guguletho gefunden. Doch als Katrin kurze Zeit später in Namibia eintrifft, erhält sie eine schockierende Nachricht: Max ist in der Nacht zuvor bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Er hinterlässt einen Jungen, Neo, und die kleine Tochter Lindiwe. Die beiden haben bereits vor einigen Jahren ihre Mutter verloren und sind nun Vollwaisen. Katrin fühlt sich für die Kinder verantwortlich und will sie mit nach Deutschland nehmen, doch Neo und Lindiwe wollen nichts von ihr wissen.
Um sich nützlich zu machen, springt Katrin einstweilen im Krankenhaus ein - obwohl sie im OP-Raum noch immer Beklemmungen hat. Allmählich findet sie Zugang zu den Kindern, doch als Neo plötzlich infolge eines akuten Blinddarmdurchbruchs Bauchschmerzen und Fieber bekommt, wird Katrin von ihrer Vergangenheit eingeholt: Nur eine Notoperation kann den Jungen retten. Katrin muss den Dämon ihrer Angst besiegen ...


Ob als "Die Geierwally", "Die Landärztin", "Die Frau des Heimkehrers" oder "Die Schokoladenkönigin" - Vollweib Christine Neubauer begeistert stets ein Millionenpublikum. In dem bewegenden Melodram "Folge deinem Herzen" verkörpert die sympathische Darstellerin eine Geschäftsfrau, die in Afrika nach einem Schicksalsschlag ihre Berufung als Ärztin neu entdeckt. An ihrer Seite spielen Timothy Peach, Francis Fulton-Smith sowie die beiden Nachwuchsdarsteller Pascal Andres und Ronja Forcher. Regisseur Peter Sämann drehte in München und vor der berauschenden Naturkulisse Namibias."



Montag, 31. Mai 2010 um  20 Uhr 15 im ZDF:
Auftrag in Afrika
Spielfilm D 2009 mit Walter Sittler

Zur Hintergrundinformation

Botschafter Sebastian Gerber wird von Irland nach Sambia versetzt, wo er kriminellen Machenschaften im Medikamentenhandel auf die Spur kommt.

ZDF-Hintergrund-Doku: Keine Zeit mehr zum Träumen
Im Jahr 2007 lebten in Afrika 22,5 Millionen aller weltweit HIV-infizierten Erwachsenen und Kinder. Alle sechs Sekunden steckt sich ein Mensch mit dem Virus an und ein Heilmittel ist nicht in Sicht. Besonders betroffen sind Frauen und Mädchen, sie verkaufen sich als Prostituierte oder werden vergewaltigt.
Leugnen und Aberglaube sowie Schuld und Schande prägen den Umgang mit der "schwarzen Seuche" in Afrika. Südlich der Sahara starben mehr als 1,6 Millionen Menschen, mehr als bei allen Kriegen und Katastrophen auf dem schwarzen Kontinent. Viele reden einfach nicht offen über die Krankheit, nennen AIDS nur "dieses Ding" und wer sich outet, wird häufig mit Scham und Schande bestraft.

Aids ist immer noch ein TabuOffiziell leben über 50 Prozent aller Kenianer von weniger als einem Euro pro Tag. Ganze Familien hausen auf der Straße. Kinder, deren Zukunft im Rinnstein endet, bevor ihr Leben beginnt. Einziger Ausweg aus der Armut ist oft die Prostitution. Der ideale Nährboden für AIDS.
Träume von einem besseren Leben spülen tausende Mädchen in die Straßen afrikanischer Metropolen. Die Weißen, die Muzungus, sind das Ziel aller Träume. Dass Hunger und Armut die Mädchen antreiben, stört die sexhungrigen Pauschaltouristen wenig.
 "AIDS-Highway"
In Kizumu wurde 1984 der erste offizielle AIDS Fall Kenias dokumentiert. Während die HIV-Rate sonst bei sieben Prozent liegt, steigt sie in der Provinz Nyanza auf 20 Prozent, der höchsten Kenias. Ugandische Flüchtlinge brachten den Erreger Ende der 70er Jahre über die Grenze.
 
Der "AIDS-Highway" - auf ihrem Weg von Mombasa nach 
Uganda und Sudan verbreiten die Trucker das Virus im ganzen Land. 
Quelle: ZDF/Marc Francke
ZDF/Marc Francke
Der "AIDS-Highway" - auf ihrem Weg von Mombasa nach Uganda und Sudan verbreiten die Trucker das Virus im ganzen Land.
Die Straße, die Mombasa mit den Nachbarländern Uganda und Sudan verbindet, wird nur der "AIDS-Highway" genannt. Die maroden Hütten am Straßenrand sind Bordelle, die gerne von vorbeifahrenden Truckern besucht werden. Sie sind neben den Prostituierten die Haupt-Risikogruppe. Mit ihnen reist das Virus quer durch den schwarzen Kontinent.
Lukratives Geschäft mit SärgenDie Auswirkungen der Krankheit sind verheerend. Nur einige profitieren davon. Statt Möbeln bauen Kizumus Tischler mittlerweile Särge im Akkord. Ein lukratives Geschäft. Die Branche hat so viel zu tun, dass sie mit der Arbeit kaum nachkommt. Die billigsten Särge kosten umgerechnet 30 Euro. Selbst diesen Preis können die Angehörigen kaum aufbringen. Oft verkaufen die Familien ihren gesamten Besitz, um den Toten wenigstens den letzten Weg ehrenvoll zu gestalten."

Montag, 31. Mai 2010 um 22 Uhr 15 im ZDF:
Mord unter Zeugen
Spielfilm GB/D 2005 mit John Hurt

ZDF-Programmredaktion

"Packend und eindringlich wird eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren afrikanischen Geschichte geschildertAls der Präsident von Ruanda einem Attentat zum Opfer fällt, brechen die lange schwelenden Unruhen zwischen den beiden verfeindeten Bevölkerungsgruppen des Landes los. Auch der junge Lehrer einer Missionsschule wird Zeuge eines brutalen Massakers ...

Ruanda 1994: Als am 6. April der Jet des ruandischen Präsidenten abgeschossen wird, eskaliert die seit Jahren gespannte Situation zwischen den verfeindeten Volksstämmen der Hutus und der Tutsis. Binnen Stunden wird die beschauliche Missionsschule in Kigali, an der Pater Christopher (John Hurt) und der junge Aushilfslehrer Joe Connor (Hugh Dancy) unterrichten, zum Refugium für mehr als 2000 Tutsi-Flüchtlinge, die sich hier vor den Hutus in Sicherheit wähnen.  Zudem dient die Schule belgischen UN-Soldaten als Basislager, die die Flüchtlinge zwar beschützen könnten, aber gemäß ihrem Mandat nicht mit Waffengewalt in den Konflikt eingreifen dürfen. Unter der Leitung von Capitaine Delon (Dominique Horwitz) bereitet sich die UN Einheit deshalb lediglich auf ihre eigene Evakuierung vor, während die von Hutus belagerte Schule immer mehr zur Festung wird.
Die von Leichen gesäumten Straßen und die Nachricht vom Massaker in der Kirche eines befreundeten Priesters machen den Eingeschlossenen jedoch deutlich, dass die Lage der Tutsis ohne militärische Unterstützung aussichtslos ist. Joe muss erkennen, dass er das Versprechen, seine Schüler nicht im Stich zu lassen, nicht halten kann. Der Abzug der UN-Soldaten bietet ihm und Pater Christopher schließlich die letzte Chance, Ruanda zu verlassen ... Der packende Film basiert auf den Erlebnissen des damaligen BBC-Reporters David Belton (der als Produzent für die BBC den Film betreut hat) und beschreibt in teilweise drastischen Bildern die ersten Tage des Genozids in Ruanda. Dabei setzt er deutlich andere Schwerpunkte als die beiden zeitgleich entstandenen Filme "Hotel Ruanda" (Terry George, 2004) und "Sometimes in April" (Raoul Peck, 2005). "Mord unter Zeugen" stellt bewusst das persönliche moralische Dilemma der europäischen Hauptfiguren Joe, Pater Christopher und Capitaine Delon ins Zentrum der Erzählung.
Schonungslos rechnet der Film mit den naiven Vorstellungen der Europäer ab, die in einem spät-kolonialistischen Reflex immer noch meinen, auf dem afrikanischen Kontinent alle Fäden in der Hand zu halten, während sie in Wirklichkeit längst jeden Einfluss auf das Geschehen verloren haben. Und die schließlich moralisch auf ganzer Linie versagen, weil sie wegschauen und sich selbst in Sicherheit bringen, statt in dem Konflikt Stellung zu beziehen."


Montag, 31. Mai 2010 um 22 Uhr 50 auf ARTE:
Nollywood in Flandern
Dokumentation B/NI 2007, Regie: Sara Geerts

"Zu Hollywood und Bollywood kommt jetzt auch Nollywood! In Antwerpen haben sich Immigranten zusammengefunden, die in selbst gedrehten Videos an die nigerianische Heimat erinnern und ihr Leben in der Fremde im Film festhalten. Die Dokumentation "Nollywood in Flandern" berichtet über einen europäischen Ableger der nigerianischen Filmszene und begleitet einen der Filmemacher zu den Dreharbeiten an seinem neuesten Werk.
Für die nigerianische beziehungsweise afrikanische Diaspora in aller Welt sind Nollywood-Filme wie Nachrichten aus der Heimat und finden daher reißenden Absatz. In vielen europäischen Städten gibt es Videoshops, die sich auf Nollywood-Filme spezialisiert haben und bei der afrikanischen Community sehr beliebt sind.
Seit wenigen Jahren werden Nollywood-Filme auch in Europa gedreht, von nigerianischen Migranten, die vom Leben in der Diaspora berichten. Einer von ihnen ist John Osas Omoregie. Seit drei Jahren lebt er mit seiner Frau Jay und seinem Sohn Jah-Rich in Deurne-Noord, in Antwerpen, einer Stadt mit vielen Immigranten. John hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, doch seine große Obsession ist "Nollywood". 2004 drehte er mit geliehenem Geld seinen ersten eigenen Nollywood-Film "Money abroad". Doch dann wird er plötzlich verhaftet und des Menschenschmuggels angeklagt. Nach Verbüßung seiner Strafe entscheidet er sich, seine eigene Geschichte in einem Film zu verarbeiten.
Die Dokumentation "Nollywood in Flandern" begleitet John während der Dreharbeiten zu seinem neuen Film "Desperate Hearts" und erzählt gleichzeitig von den Lebensumständen, den Problemen und Kämpfen der nigerianischen Community in Antwerpen. Welche Umstände haben zu Johns Verhaftung geführt? Ist er wirklich schuldig? Und wird sein Film "Desperate Hearts" ihm helfen, den Respekt seiner Community zurückzugewinnen, nach dem er sich so sehnt? Wenig ist über das Leben der nigerianischen Community in Europa bekannt. "Nollywood in Flandern" lüftet den Schleier, indem er vier thematische Stränge verbindet: Immigration, Prostitution, Religion - und Filmemachen."


Dienstag, 01. Juni 2010 um 00 Uhr 45 auf 3sat:
Ägypten - Leben im Schatten der Pyramiden
Dokumentation D, Film von Dietmar Ossenberg

"Kairo und Umgebung gibt es über 80 Pyramiden. Die bekanntesten sind Gizeh, Sakkara und Dahshur. Millionen von Touristen besuchen jährlich die Meisterwerke pharaonischer Baukunst. Doch die Weltwunder stehen nicht isoliert in der Wüste. Um sie herum findet der ganz normale ägyptische Alltag statt. Im Schatten der Pyramiden leben hunderttausende Menschen - und dort wachsen auch die köstlichsten Datteln der Welt.
Auslandskorrespondent Dietmar Ossenberg besucht für den Film "Ägypten - Leben im Schatten der Pyramiden" unter anderem die Schlangenfängerfamilie Tolba, die diesem ungewöhnlichen Gewerbe schon seit 200 Jahren nachgeht. Er trifft die Deutsche Uta Brinckmann, die ihren Lebensabend bei Sakkara verbringen will, und den englischen Maler Hugh Sowdon, der sich in Dahshur einen kleinen Garten Eden geschaffen hat."


Fotos: 1.
Ambohimanga, Madagascar, entrance of the village giving access to the Blue Hill/jm Bergougniou/GNU-free Documentations License 1.2/Wikimedia Commons

alle anderen Programmredaktion MDR u. Programmredaktion ZDF ...

Sonntag, 30. Mai 2010

Watch TV! For a better world! Spezial-TV-Vorschau für Sonntag, 30. Mai 2010

 Kinder auf Haiti/ZDF

Sonntag, 30. Mai 2010 um 07 Uhr 30 auf ARTE:
Kleider und Leute: Mosambik
Dokumentation F 2009, Regie: Aldo Lee

"Zeige mir, was Du trägst, und ich sage Dir, wer Du bist - die Reihe "Kleider und Leute" befasst sich mit Bekleidungstraditionen aus aller Welt. Kleidung als Ausdruck persönlicher und kollektiver Individualität. In Zeiten der kommunistischen Diktatur galt in Mosambik ein Kleiderdiktat. Da alle gleich sein sollten, sollten sich auch alle gleich anziehen. Heute haben sich die Zeiten wieder geändert.
In kommunistischen Zeiten galt in Mosambik die Devise: Weil wir alle gleich sind, ziehen wir uns auch gleich an! Nach Jahren der politischen Diktatur, in denen sich die Menschen in Mosambik auch dem Kleiderdiktat unterwerfen mussten, sind sie heute äußerst modebewusst.
"Txuna Babes" werden Frauen genannt, die sich wie die Heldinnen der brasilianischen Telenovelas kleiden, um den Blick der Männer auf sich zu lenken. Ein ehemaliger Hundewäscher ist zum Popstar avanciert und zeigt stolz die teuren Markenanzüge vor, die in seinem Schrank hängen. Auf dem Markt von Maputo werden schicke Winterjacken, Pullover, Wollmützen und andere hochwertige Textilien billig zum Verkauf angeboten. Sie stammen alle aus wohltätigen Kleidersammlungen in Kanada.
Die Frauen in Mosambik kennen tausendundeine Art, ihr Capulana, ein farbenfreudiges Stofftuch, zu knoten und zu verwenden. "Assimilados" werden jene Mosambikaner genannt, die sich westlich kleiden."

Sonntag, 30. Mai 2010 um 09 Uhr 20 auf ARTE:
Es war einmal - Die Entdeckung unserer Welt: Stanley & Livingstone - die unbekannte Welt Afrikas
Dokumentation f 1996, Regie: Albert Barillé

"Wer erkundete den amerikanischen Kontinent? Wer entdeckte Australien? Wer erforschte das unbekannte Afrika oder den Nord- und Südpol? Um diese und viele andere Fragen geht es in "Es war einmal ... Die Entdeckung unserer Welt". Die spannende Zeitreise geht zurück in die Geschichte der Menschheit, bei der man alles über die großen Entdecker unserer Erde erfährt.
Am Ende des 18. Jahrhunderts ist Afrika noch ein unbekanntes Land. Die ersten Entdecker brechen auf, doch die Absicht, die hinter ihren Expeditionen steckt, wird deutlich in den Namen, mit denen sie ihre Entdeckungen beschreiben: Goldküste, Elfenbeinküste, Sklavenküste. Zunächst beschränkt sich die Suche dieser habgierigen Eroberer auf die Küstengebiete. Doch dann finden sich die Forschungsreisenden, die sich für das Landesinnere interessieren. Einer dieser Pioniere ist der Missionar David Livingstone, der 1841 in Südafrika ankommt und von dort aus den großen Kontinent entdecken will. 1849 gelangt er zum Ngamisee. Livingstone ist ein erbitterter Gegner der Sklaverei und bekämpft sie bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bietet.
Zwischen 1850 und 1873 durchquert er auf mehreren Forschungsreisen Zentralafrika und entdeckt dabei den Lauf des Sambesi und die Großen Seen. Als er nach England zurückkehrt, wird er als Nationalheld gefeiert und zum Gouverneur von Ostafrika ernannt.
Bei einer weiteren Forschungsreise gibt es über einige Jahre hinweg kein Lebenszeichen von Livingstone. Eine amerikanische Zeitung beschließt, nach ihm suchen zu lassen. Henry Morton Stanley leitet die Expedition. Als er Livingstone schließlich findet, fällt der berühmte Satz: "Dr. Livingstone, I presume." Livingstone ist völlig entkräftet und stirbt im Jahr 1873 in Afrika. Es ist Stanley, der sein Werk fortsetzt und seine Forschungsberichte der Nachwelt überliefert."


Sonntag, 30. Mai 2010 um 13 Uhr 00 auf ARTE:
Künstler hautnah: JonOne - Graffiti-Künstler
Porträt F 2009, Regie: Manuela Dalle


"John Andrew Perello alias "JonOne" wurde 1963 in New York geboren und lebt in New York und Paris. Anfang der 70er Jahre schloss er sich der Graffitiszene Harlems an und begann, seinen Namen auf die New Yorker U-Bahn-Züge zu sprayen. Ende der 80er Jahre wandte er sich der Malerei zu. Seine teils sehr farbigen Bilder bedienen sich auf ungewöhnliche Weise der Typographie des Graffitis.
Auf die Frage, was seinen Stil begründet hat, verweist der Maler JonOne oft auf das Bild einer mit Graffitis besprühten U-Bahn, deren Tags sich mit zunehmender Geschwindigkeit in eine vorbeirasende Farbspur verwandeln. Mit diesem Sinn für Bewegung hebt sich JonOne von anderen Graffitikünstlern ab, die eher figürliche Darstellungen bevorzugen.
Seite an Seite mit Vertretern der älteren Generation wie A-One und Phase II hat er seinen eigenen Freestyle entwickelt. Er lässt sich auch von Kandinsky, Matisse und abstrakten Expressionisten wie Pollock, de Kooning, Joan Mitchell und Robert Motherwell inspirieren. JonOne beschreibt sich selbst als "abstrakten expressionistischen Graffitimaler".
Die Dokumentation wurde in Paris und New York gedreht. JonOne erzählt, wie er Graffitikünstler wurde, und führt uns an die Orte seiner Kindheit. Zu Wort kommen außerdem Agnès b. und der Fotograf Henry Chalfant, die ihn von Beginn an förderten. JonOne stellt seine jüngsten Werke vor, darunter Skulpturen und Gemälde, die auf der Art Paris vom 18. bis zum 22. März 2010 ausgestellt wurden.
JonOne über sich und sein Werk: "Ich habe keinerlei künstlerische Ausbildung. Als ich die Züge von NYC besprayte, konnte ich mir nicht vorstellen, eines Tages Gemälde zu malen. Zum Sprayen bin ich gekommen, als ich die vielen Graffitis überall in der Stadt sah. Ich ging auf eine sehr strenge und langweilige Schule. Die Straße bedeutete dagegen die absolute Freiheit.
Was Amerika mir anbot, das lehnte ich ab: einen coolen Job, einen schnittigen Anzug und ein hübsches Haus. Ich lernte A-One kennen, der oft mit Jean-Michel Basquiat zusammen war. A-One verkörperte die Verbindung zwischen Straße und Kunst. Von seinen Europa-Reisen kam er mit Geld zurück, und das dank seiner Kunst.
Seine Reiseberichte faszinierten mich. Damals lungerte ich wie viele in New York nur vor unserem Haus herum. Ich kam über die Grenzen meines Stadtviertels nie hinaus. A-One hat mich dazu gebracht, in Ausstellungen zu gehen, die Welt zu erkunden, alles um mich herum aufzunehmen. Ich begann, meine Arbeit ernst zu nehmen und sie nicht mehr als Vandalismus zu betrachten, sondern einfach als Kunst."


Sonntag, 30. Mai 2010 um  13 Uhr 15 in der ARD:
Kap der Stürme - Land der Hoffnung /Eine Geschichte Südafrikas
Dokumentation D 2009/ Film von Judith Voelker und Christel Fomm

"1488 umfährt der Portugiese Bartolomeu Diaz als erster Europäer bei heftigem Unwetter die Südspitze Afrikas. „Kap der Stürme" nennt er die Felsenzunge mit den gefürchteten Klippen. Es ist die Stelle, an der Atlantik und Indischer Ozean, arktische und tropische Strömung aufeinandertreffen. Dem portugiesischen König aber klingt der Name nicht optimistisch genug. „Kap der guten Hoffnung" soll es heißen, denn der König hegt die berechtigte Erwartung, dass nun der Seeweg nach Indien geöffnet ist.
Südafrika - das ist ein Land von extremen Kontrasten und oftmals schmerzhaften Widersprüchen. Kaum ein anderer Staat besitzt solche Reichtümer: an Bodenschätzen, an grandiosen Naturwundern in einer unberührten Wildnis und nicht zuletzt an einer lebendigen Kultur. Doch Südafrika ist wie kaum ein anderes Land auch der Schauplatz von gewaltsamen Konflikten. Für Jahrhunderte kämpften hier die verschiedenen Völker um Land, Macht und Freiheit. Erst seit dem Ende der Apartheid gibt es Grund zur Hoffnung auf ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben. Die Dokumentation "Kap der Stürme - Land der Hoffnung" zeichnet den Weg Südafrikas von der ersten Besiedlung bis in die Gegenwart nach. Der Film konzentriert sich dabei auf wegweisende Epochen und Wendepunkte der südafrikanischen Geschichte, erzählerisch angeordnet an den Lebenswegen historisch dokumentierter Personen.
Das erste Kapitel behandelt die Ankunft der Europäer im 17. Jahrhundert, das Leben der Ureinwohner in Südafrika und die ersten Kontakte der ungleichen Kulturen. Im Mittelpunkt der Erzählung steht Krotoa, eine Frau aus dem Stamm der Khoi Khoi. Als die Holländer 1652 den ersten Stützpunkt am Kap errichten, tritt sie in den Haushalt des Kommandeurs ein. Von nun an wird Krotoa eine zentrale Rolle in den Beziehungen zwischen Holländern und Khoi Khoi spielen. Als Dolmetscherin des Kommandeurs steht sie mit allen wichtigen Personen ihrer Zeit, Schwarzen und Weißen, in Kontakt. Das zweite Kapitel thematisiert die reichen Diamanten- und Goldfunde im 19. Jahrhundert, den Konflikt zwischen Briten und Buren sowie den Beginn der modernen Rassentrennung. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen zwei Personen, der Bure Deneys Reitz und der Afrikaner Sol Plaatje. Der eine ist Sohn eines nationalistischen Buren, der andere Sohn einer getauften schwarzen Familie. Beide nehmen am Burenkrieg teil: Reitz in einem Buren-Kommando, Plaatje als einer der Belagerten im britischen Mafeking. Beide halten ihre Erlebnisse in Tagebüchern fest und werden nach dem Krieg politisch aktiv. Das dritte Kapitel zeigt die Anfänge der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, das System der Apartheid und den langen Kampf um Gleichberechtigung im 20. Jahrhundert. Zentrale Figuren sind Hilda Bernstein, eine weiße Freiheitsaktivistin, und Walter Sisulu, einer der wichtigsten Führer des ANC. Hilda wächst in einer heilen westlichen Mittelklassewelt auf. Doch sie entscheidet sich mit ihrem Mann Rusty, gegen die Apartheid in Südafrika zu kämpfen. Walter Sisulu ist einer der Begründer der Jugendliga des ANC und ein enger Freund von Nelson Mandela. Nach der Verhängung des Ausnahmezustandes 1960 taucht er in den Untergrund ab. Das Schicksal der Bernsteins wie auch Walter Sisulus wird 1963 entschieden: im Rivonia-Trial. Für die Bernsteins bedeutet dies lange Jahre des Exils, für Sisulu Haft auf der Gefängnisinsel Robben Island. Doch sie alle erleben auch, wie 1990 mit der Freilassung von Nelson Mandela das System der Apartheid zu Ende geht und mit der Wahl Mandelas zum ersten schwarzen Präsidenten ein neues Zeitalter für Südafrika beginnt."
 
Sonntag, 30. Mai 2010 um  14 Uhr 00 auf Phoenix:
Thema: Faszination Fußball - Schwerpunkt: Gruppengegner Ghana

Darin das Viertelfinale zwischen Argentinien und England vom 22.06.86 in Mexiko-Stadt (mit Maradonas "Hand Gottes")


Ghana - 
Afrikas Goldküste
Ghanas Kakaobauern. Sie sind hinter einem anderen "Gold" her, dem "braunen Gold" Ghanas, dem wichtigsten Exportprodukt neben dem glänzenden Edelmetall: dem Kakao. (Quelle: WDR)
"Gruppengegner Ghana
Im Mittelpunkt der Sendung am 30. Mai 2010, 14.00 bis 17.00 Uhr, steht Ghana. Beleuchtet werden Wirtschaft und Kultur ebenso wie die Politik – so war US-Präsident Barack Obama vergangenes Jahr in dem westafrikanischen Land. Zu Gast in der Sendung ist Harriet Bruce-Annan. Die gebürtige Ghanaerin lebt heute in Deutschland und hat die Hilfsorganisation "African Angel" gegründet. Auch zu Gast ist Nationalspielerin Sonja Fuss. Sie ist Schirmherrin bei Plan International.
Gezeigt wird das Viertelfinale der WM 1986 zwischen Argentinien und England. In der Partie erzielte Diego Maradona sein berühmtes Tor mit der Hand – und sagte, das sei die "Hand Gottes" gewesen.
ca. 14.15 Uhr - Dokumentation:
Ghana - Afrikas Goldküste

Film von Werner Zeppenfeld"



Sonntag, 30. Mai 2010 um 15 Uhr 15 im NDR:
Die Welt op Platt: 3x Glück in Kapstadt
Plattdeutsches Reisemagazin mit Yared Dibaba und Julia Westlake
Wh. um 02 Uhr 30 (Montag)

"Yared Dibaba und Julia Westlake lernen dieses Mal drei völlig unterschiedliche Menschen und Lebensweisen in Kapstadt kennen. Alle drei verbindet doch die gemeinsame Sprache - Plattdeutsch.

Arnold Kohrs lebt auf seiner kleinen Farm in einem Vorort von Kapstadt. Seine Vorfahren kamen aus der Lüneburger Heide hierher. Arnolds Leben sind die Kühe, er wird nicht fortziehen wie die anderen weißen Farmer. Yared wird nachprüfen, ob es stimmt, dass Arnolds Kühe nicht nur die Uhrzeit, sondern auch Zahlen lesen können, wie Arnold behauptet.
"Fred Thiele ist eine Legende", sagt der schwarze Führer, der Touristen in das riesige Armenviertel von Kapstadt, nach Kayelitsha führt. Er sei der einzige Weiße, der hier jemals längere Zeit gelebt hat. Fred kommt aus Mecklenburg und hat sich auch zu Hause schon für Kinder in Südafrika engagiert. Das war ihm zu wenig und so ist er nach Kapstadt gegangen. Und weil er nicht anders leben will, als die vielen Menschen, die ihn hier so freundlich aufgenommen haben, hat er sich in einer einfachen Blechhütte eingemietet. Er verdient nur ein paar Euro am Tag und lebt im Township wie Millionen Schwarzer auch. Aber Geld ist ihm nicht wichtig. Sein Glück sind die strahlenden Kinderaugen, die ihn morgens im Kindergarten empfangen. Mit Fred wird Yared das Armenviertel, das sein Zuhause geworden ist, erkunden. Ein einzigartiger Blick in eine meist verborgene Welt.
Hoch über dem weißen Strand des Luxusortes Camps Bay hat Uwe Kötter sein Haus. Von seiner Terrasse eröffnet sich Yared und Julia ein atemberaubendes Panorama. Rechts die Ausläufer des Tafelberges und links unten das Meer und die palmengesäumte Allee mit den schicken Cafés. Uwe kam schon in den 1960-Jahren nach Afrika, nachdem er in Hamburg seine Lehre als Goldschmied beendet hatte. Seit langem ist sein Juweliergeschäft Anlaufstelle für die Reichen und Prominenten aus aller Welt. Die Queen trägt Schmuck aus seiner Werkstatt, und viele berühmte Schauspieler aus Europa und Amerika kaufen bei ihm."

Sonntag, 30. Mai 2010 um 18 Uhr 00 in der ARD:
WM-extra: zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika
Sportsendung


Sonntag, 30. Mai 2010 um 18 Uhr 30 im ZDF:
Leben nach dem Beben -Der tägliche Wahnsinn in Haiti
zdf-Reportage 2010

Zwei Kindergesichter zwischen Säulen. Quelle: ZDF
 ZDF-Programmredaktion

Haiti, knapp ein halbes Jahr nach dem Beben. Die Trümmer werden geräumt, doch von Wiederaufbau ist nur wenig zu sehen. Während die Behörden über neue Baustandards und die Finanzierung diskutieren, geht für die Menschen der Alltag im Elend weiter. Aus den provisorischen Zeltstädten sind neue Slumviertel geworden. Plastikplanen statt Wellblech. Die Hilfsorganisationen verteilen Essen, Zelte und stellen mobile Toiletten auf. Es regieren wieder die Straßengangs. Wer Glück hat, kann in einem der Work for Food Programme arbeiten und beim Aufräumen helfen, für fünf Dollar am Tag - in Haiti ein guter Lohn.
Ervensson ist zehn Jahre alt und Sklave. Sein Tag im Hafen-Slum von Port-au-Prince beginnt eine Stunde vor Sonnenaufgang. Wasser holen, Frühstück machen, putzen, kochen, auf die Kinder seiner "Besitzer" aufpassen. Ervensson ist schnell und geschickt bei der Arbeit. Er kennt nichts anderes. Seine Mutter auf dem Land gab ihn als Kleinkind an Kinderhändler weg. Die versorgen arme Familien in den Städten Haitis mit Kindersklaven von noch ärmeren Familien aus der Provinz. Ervensson weiß nicht, wer seine Eltern sind, was er aber weiß ist, dass seine Mutter ihn nicht lieb hatte. Das hat man ihm immer erklärt.

Menschen suchen nach Überlebenden in den Trümmern eines zerstörten
 Hauses. Quelle: ap
ap/ZDF-Programmredaktion
Vom Erdbeben zerstörtes Haus in Haiti

"Kindersklaven gibt es schon lange in Haiti. Seit dem Erdbeben nimmt ihre Anzahl jedoch zu. Kinder, die ihre Eltern bei der Katastrophe verloren haben, geraten in die Hände von Kinderhändlern und werden versklavt. Eine von vielen gesellschaftlichen Katastrophen nach der Natur-Katastrophe auf der Karibik-Insel.
ZDF-Washington-Korrespondent Christoph Röckerath war einer der ersten ausländischen Journalisten, der nach dem Beben im Katastrophengebiet war. Mit seinem Team kehrt er nach Haiti zurück und schaut nach, unter anderem wie Spendengelder aus Deutschland eingesetzt werden. Er zeigt aber auch den Übergang von Soforthilfe zu langfristigen Programmen. Und er trifft auf die eifrigen Missionare aus Nordamerika, die erbittert gegen die Voodoo-Tradition kämpfen und mit Säcken voller Reis auf Seelenfang gehen. Vor allem aber geht er den Schicksalen der Kinder von Haiti nach, die versuchen, mit den Folgen des großen Bebens zu leben."


Sonntag, 30. Mai 2010 um 19 Uhr 20 in der ARD:
Weltspiegel
Auslandsmagazin/Wh. um 04 Uhr 50 (Montag) und um 00 Uhr 35 im RBB


Sonntag, 30. Mai 2010 um  19 Uhr 40 auf 3sat:
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit: Ambohimanga, Madagaskar - Der Hügel der Könige
Dokumentation, Film von Rüdiger Lorenz

"In den religiösen Vorstellungen der Madegassen wird das Schicksal der Lebenden von den Ahnen bestimmt. Die Verstorbenen sind nicht tot, sie sind nur in eine andere Form des Lebens übergegangen. Durch spezielle Riten an den Grabstätten werden die Seelen der Vorfahren um Rat gefragt. Der Hügel von Ambohimanga ist der Geburtsort von Andrianamapoinimerina, dem berühmtesten König aus dem Volk der Merina. Bis 1898 war dort seine und die Grabstätte anderer Könige. Dann wurde die Hauptstadt nach Antananarivo verlegt, und die königlichen Ahnen mussten mit. Doch die ehemalige Königsstadt ist eine der heiligsten Plätze der Merina geblieben. Nichts darf verändert werden, und so sieht es dort immer noch aus wie vor 200 Jahren. In Ambohimanga findet man die letzten Holzgiebelhäuser Madagaskars, fein gefügt aus Palisanderholz, von wahrhaft königlichen Ausmaßen. Vergleicht man die Paläste mit denen europäischer Potentaten, lebten die Merina-Herrscher bescheiden. Es gibt nur einen einzigen Raum, eine ummauerte Feuerstelle, zwei Betten für den König, wovon eines am zentralen Stützpfeiler in fünf Meter Höhe befestigt ist - bei Gefahr konnte er so nach oben fliehen. Der heilige Bezirk der Stadt wird durch einen mit Stroh bedeckten Turm bewehrt. Nachts wurde der Zugang durch einen viele Tonnen schweren, tellerförmigen Stein verschlossen. In den Gärten um die Holzpaläste wachsen Feigen- und Kautschukbäume.
Der Film aus der Reihe "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit" stellt den Hügel der Könige in Madagaskar vor.
(ARD/SWR)"


Sonntag, 30. Mai 2010 um  21 Uhr 00 auf Phoenix:
Glückssucher in Algerien
Dokumentation D, Film von Thomas Schneider

"Khaled baut mitten in der Wüste Tomaten an, weil er lieber im Sand ein Pionier sein will, als in Europa ein Tellerwäscher. Abdelkader will den Touareg die Pizza schmackhaft machen. Nacer fertigt in Algier Souvenirs und hofft, dass irgendwann Touristen kommen, um sie zu kaufen. Und Abderrahmane kämpft für die Opfer der französischen Atomversuche in der Sahara.
Vier Algerier, die eins gemeinsam haben: Sie glauben an eine Zukunft für ihr Land. Ziemlich ungewöhnlich ist das, denn viele - vor allem junge - Algerier wollen nur eins: Auswandern nach Europa. Thomas Schneider erzählt die Geschichten von Menschen , die sich standhaft weigern, den Traum vom Weggehen mitzuträumen."



Sonntag, 30. Mai 2010 um 22 Uhr 15 auf ProSieben:
Blade Trinity
Horror-Actionfilm  USA 2004 mit Wesley Snipes
Wh. um 01 Uhr 50 (Montag)



Sonntag, 30. Mai 2010 um 23 Uhr 30 auf Phoenix:
Hexen, Heiler, Zauberer - Mythen und Aberglauben in Südafrika
Dokumentation, Film von Marion Mayer-Hohdahl

"In Südafrika leben die meisten Menschen in zwei Welten: in jener, die voll von Mythen und Aberglauben ist, und in der anderen mit Werten der Moderne.
Fast jeder schwarze Südafrikaner geht zu traditionellen Heilern, entweder vor oder nach dem Hospitalbesuch. Die Sangomas, die weiblichen Heiler, und die Inyangas, die männlichen, bekämpfen Krankheiten mit Salben, Kräutern, Tierhäuten und -knochen.
Der Glaube an Magie, böse Kräfte und Hexentum ist allgegenwärtig. Besonders in der Regenzeit, wenn Blitze die Hütten der sogenannten Hexen zeigen - so der Aberglaube. Unschuldige fallen dem Hexenwahn zum Opfer. Es gibt eine Polizeieinheit, die sich nur mit Hexen- und Ritualmorden befasst.
Über 200.000 traditionelle Heiler leben in Südafrika. Sie sollen per Gesetz registriert und westlichen Ärzten gleichgestellt werden. Damit will man Scharlatanen das Handwerk legen. Denn viele behaupten, sie könnten auch die tödliche Immunkrankheit Aids heilen.
Südafrika ist das Land mit einer der höchsten Aidsraten der Welt. Die Kranken werden stigmatisiert und von der Gemeinschaft wie Aussätzige behandelt. Viele glauben, dass sie ihr "böses Blut" los werden können, wenn sie Kinder vergewaltigen In Südafrika bemühen sich viele Nichtregierungsorganisationen um Aufklärung. Aber in den ländlichen Gebieten halten sich der Aberglaube und die Legenden hartnäckig."  
Sangomas, traditionelle Zulu Heilerinnen, beim Schlangenritual
Sangomas, traditionelle Zulu Heilerinnen, 
beim Schlangenritual. (Quelle: ORF/ 3Sat)

Fotos: Programmredaktionen ZDF, ORF, 3sat, WDR, sowie AP/ Danke!
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Samstag, 29. Mai 2010

Watch TV! For a better world! Spezial-TV-Vorschau für Samstag, 29. Mai 2010



Samstag, 29. Mai 2010 um 11 Uhr 00 in der ARD:
Karen in Action: Action pur in Kapstadt
Jugend-Reportagemagazin

"Kapstadt gilt als Funsport-Eldorado und das ist genau das Richtige für Reporterin Karen Markwardt. Sie klettert auf dem 669 Meter hohen Lion's Head, um Kapstadts neueste Trendsportart auszuprobieren: „Abseiling" - kein Sport für schwache Nerven: An einem Seil gesichert, „geht" Karen eine über 50 Meter tiefe Felswand hinunter.
Weiter geht es mit Rugby. Rugby ist in Südafrika so populär wie bei uns Fußball. Man kann es mit American Football vergleichen, die Spieler sind nur ohne Helm und ohne Ganzkörperpanzerung auf dem Feld. Ihr Trainer ist Adrian Bubla, Vizekapitän der Rugby-Auswahl an der Westerford High School. Von ihm lernt Karen alles, was sie über Rugby wissen muss, um ein Spiel mit den Profis der „Wellington Roses", also mit richtig schweren Jungs, durchzustehen.
Zwar weniger schmerzhaft, aber nicht weniger aufregend ist es am Meer mit dem Kajak. Was einst von den Eskimos als schnelles, wendiges Boot für die Jagd entwickelt wurde, dient der BR-Reporterin heute zum Kayaking. Also Karen, nichts wie hinein in die Wellen!"


Samstag, 29. Mai 2010 um 11 Uhr 36 im MDR:
Mit dem Luxuszug durch den Süden Afrikas: (1/3)  Von Kapstadt zum Krügerpark
Dokumentation, Film von Christian Gramstadt und York Pijahn

"Einmal im Jahr durchquert ein viktorianischer Zug, der "Pride of Africa", den afrikanischen Kontinent vom Pazifik bis zum Indischen Ozean. Von Kapstadt nach Daressalam. Eine Fahrt durch Südafrika, Simbabwe, Sambia und Tansania. Eine Abenteuerreise durch Steppen und Savannen, vorbei an immergrünen Weinlandschaften und schroffen Bergen, klaren Seen und tosenden Wasserfällen, durch Täler und berühmte Nationalparks. Insgesamt sind es gut 6.000 Kilometer.
Am frühen Vormittag bricht der "Pride of Africa" von Kapstadt aus auf. Es geht durch die Weinlandschaften der Kap-Region. Am Nachmittag erreicht der Zug Matjiesfontein, ein viktorianisches Dorf in der Halbwüste Karoo. Persönlichkeiten wie der Sultan von Sansibar oder Edgar Wallace erholten sich in diesem Luftkurort. Der nächste Halt ist Kimberley. Auf dem Programm stehen Ausflüge zum "Big Hole", ins Diamantenmuseum sowie in den legendären Kimberley-Club. Danach erreicht der Zug Pretoria, die Hauptstadt Südafrikas. Eine historische Dampflokomotive zieht ihn von dort nach "Capital Park", in Rohan Vos' privaten Hauptbahnhof. Am Abend geht es weiter - Richtung Krüger Park."



Samstag, 29. Mai 2010 um  17 Uhr 00 auf 3sat;
"...und morgen hole ich mir dein Kind" - Erziehung in Westafrika
vivo-Reportage (Erstausstrahlung)

"Bei verschiedenen Ethnien im Norden des westafrikanischen Staats Benin werden Kinder traditionell nicht von ihren leiblichen Eltern aufgezogen, sondern weggegeben. Mädchen mit zwei bis drei Jahren, Jungen mit fünf bis sechs Jahren. Sie wachsen in einer Pflegefamilie auf und haben oft keinen Bezug zu ihrer Herkunftsfamilie. Kinder gehören nach dortigen Vorstellungen der Allgemeinheit, nicht den Eltern. Nur wenn Kinder nicht verwöhnt werden, so glaubt diese Volksgruppe, können sie später auf eigenen Beinen stehen. Zu viel Nähe empfinden die Dorfbewohner als unanständig und der Erziehung abträglich. Biologische Elternschaft spielt keine Rolle, sie wird sogar verschwiegen. Und doch gibt es immer wieder Kinder, die den Weg zurück zur leiblichen Mutter finden. Der Kodex verlangt, dass diese das Kind dann abweist.
In der letzten Folge des vierteiligen Schwerpunkts zum Thema "Erziehung heute" wirft "vivo" in einer Reportage einen Blick über den kultursoziologischen Tellerrand hinaus auf eine Region der Welt, in der es völlig andere Vorstellungen von Erziehung und familiären Werten gibt. "vivo" begleitet Dr. Jeannett Martin, eine Ethnologin der Universität Bayreuth, in das Dorf Angarabedou im Norden Benins. Sie kennt die Menschen dort seit Jahren und erforscht deren uns so fremde Wertvorstellungen und Normen."

Samstag, 29. Mai 2010 um 17 Uhr 00 im BR:
natur exclusiv: Die letzte Löwin
Dokumentation

"Mehrere Jahre lang beobachtet Tierfilmer Herbert Brauer die Löwin Lady Liuwa. In einem der angrenzenden gebiete sucht er einen Partner für das einsame Tier."

Samstag, 29. Mai 2010 um 20 Uhr 15 im BR:
Zum 75. Geb. von Percy Adlon: Out of Rosenheim
Spielfilm D 1987, Regie Percy Adlon mit CCH Pounder und Marianne Sägebrecht 

"Nach einem handfesten Streit mit ihrem Gatten steht Jasmin aus Rosenheim mutterseelenallein in der Wüste am Highway nahe Las Vegas. In einem heruntergekommenen Motel stößt sie bei der Besitzerin Brenda auf großes Misstrauen. Jasmin bringt jedoch den Laden langsam wieder auf Vordermann. [mehr] 


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Sonntag, 30. Mai 2010 um 00 Uhr 10 auf ARTE:
Kleider und Leute: Mosambik
Dokumentation F 2009, Regie: Aldo Lee

"Zeige mir, was Du trägst, und ich sage Dir, wer Du bist - die Reihe "Kleider und Leute" befasst sich mit Bekleidungstraditionen aus aller Welt. Kleidung als Ausdruck persönlicher und kollektiver Individualität. In Zeiten der kommunistischen Diktatur galt in Mosambik ein Kleiderdiktat. Da alle gleich sein sollten, sollten sich auch alle gleich anziehen. Heute haben sich die Zeiten wieder geändert.

In kommunistischen Zeiten galt in Mosambik die Devise: Weil wir alle gleich sind, ziehen wir uns auch gleich an! Nach Jahren der politischen Diktatur, in denen sich die Menschen in Mosambik auch dem Kleiderdiktat unterwerfen mussten, sind sie heute äußerst modebewusst.
"Txuna Babes" werden Frauen genannt, die sich wie die Heldinnen der brasilianischen Telenovelas kleiden, um den Blick der Männer auf sich zu lenken. Ein ehemaliger Hundewäscher ist zum Popstar avanciert und zeigt stolz die teuren Markenanzüge vor, die in seinem Schrank hängen. Auf dem Markt von Maputo werden schicke Winterjacken, Pullover, Wollmützen und andere hochwertige Textilien billig zum Verkauf angeboten. Sie stammen alle aus wohltätigen Kleidersammlungen in Kanada.
Die Frauen in Mosambik kennen tausendundeine Art, ihr Capulana, ein farbenfreudiges Stofftuch, zu knoten und zu verwenden. "Assimilados" werden jene Mosambikaner genannt, die sich westlich kleiden."

Ab 00 Uhr 15 (Sonntag, 30.Mai 2010) auf Phoenix:
Lange Traumziel-Karibik-Nacht mit folgenden Beiträgen

Inselwelt Belize Ein karibischer Traum
Film von Steffen Schneider
01.00

Kolumbus letzte Reise Spurensuche im karibischen Meer
Film von Marc Brasse und Karl Vandenhole
01.45

Karneval in Trinidad Film von Manfred Bölk
02.30

Die Jungfern-Inseln Von Piraten, Träumern und Lebenskünstlern
Film von Christiane Meier
03.15

Sir Henry Morgan - Pirat im Auftrag seiner Majestät Film von Marc Brasse
04.00

Puerto Rico Film von Kerstin Woldt und Anett Sager
04.45

Dominikanische Republik Film von Andrea Ufer
05.30

Curacao Film von Ebbo Demant
06.15

Karibik Film von Andreas Lueg, Michael McGlinn und Dietmar Schiffermüller

07.00 Die Jungferninseln Segeltörn durchs Paradies
Film von Thomas Berbner


Ab 01 Uhr 50 auf 3sat "Metropolis - Die Macht der Städte" 4-teilige Dokumentation von Hannes Schuler und Martin Baur


um 02 Uhr 35: Karthago - Die Stadt der Seefahrer

Rund 800 Jahre vor Christus wurde Karthago im heutigen Tunesien von den Phöniziern als Handelsstützpunkt gegründet und entwickelte sich schnell zu einem kommerziellen Zentrum, wo Waren aus der gesamten antiken Welt gehandelt wurden. 146 vor Christus machten die Römer Karthago dem Erdboden gleich. Nach diesem Ereignis geriet eine der glanzvollsten Metropolen der Antike in Vergessenheit. Nur wenige Funde gaben Auskunft über Kleidung und Kultur, Lebensweise und Glauben der Karthager. Die karthagischen Schriftzeichen sind zwar die direkten Vorbilder der griechischen und römischen Buchstaben und damit des modernen Alphabets, aber nur wenige Textfragmente jener Urschrift sind erhalten. Heute weiß man, dass die Karthager über großes Wissen und überragende Techniken verfügten. So weisen Fundstücke darauf hin, dass sie offenbar ein mehrstufiges Veredelungsverfahren für Eisen kannten. Die Karthager waren aber vor allem Seefahrer und Händler. Über mehrere Jahrhunderte hinweg beherrschten sie den Seehandel auf dem Mittelmeer und segelten sogar bis nach Westafrika, um Geschäfte zu machen und Bodenschätze abzubauen.
Bis heute prägen Kultur und Lebensart, aber auch Wissen und Technik der antiken Stadtkultur das moderne Leben. Die vierteilige Reihe "Metropolis - Die Macht der Städte" stellt die urbanen Zentren der Antike rund ums Mittelmeer vor und kombiniert aufwendige Spielszenen mit modernsten Computeranimationen. In der zweiten Folge geht es um Karthago.

um 03 Uhr 20: Alexandria - Das Zentrum des Wissens

"Für die antike Welt war Alexandria eine Stadt voller Wunder und Geheimnisse. Direkt an der Einfahrt zum Handelshafen der an der Mittelmeerküste Ägyptens gelegenen Metropole erhob sich eines der Sieben Weltwunder, der gigantische Leuchtturm Pharos. Mit seinen 140 Metern Höhe war er das höchste Gebäude der Antike und praktisch der erste Wolkenkratzer überhaupt. Unvorstellbare Schätze barg die sagenhafte Bibliothek Alexandrias: 700.000 Schriftrollen in allen damals bekannten Sprachen sollen sich in den Regalen befunden haben. Dort forschten und unterrichteten die berühmtesten Gelehrten ihrer Zeit: Archimedes, Euklid und Erathostenes. Die griechische Siedlung auf ägyptischem Boden war komplett auf dem Reißbrett entstanden: 331 vor Christus gab Alexander den Bau in Auftrag, und schon wenige Jahrzehnte später lebten rund eine halbe Million Menschen in der aufstrebenden Metropole. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Die großen Verkehrsadern waren mit 30 Metern Breite so großzügig ausgelegt, dass noch heute der Verkehr an gleicher Stelle ungehindert fließen kann. Bevor die Gebäude errichtet und die Straßen gebaut werden konnten, wurde ein Wasserleitungssystem in den felsigen Untergrund geschlagen - eine baugeschichtliche Meisterleistung. Vermutlich planten und überwachten die Architekten dieser frühen "Megacity" die Bautätigkeit von einer kleinen vorgelagerten Insel aus: Nelson Island. Der italienische Archäologe Professor Gratiniano Nieto Gallo durfte die Insel, die lange Zeit militärisches Sperrgebiet war, als erster Forscher seit Jahrzehnten untersuchen.
Bis heute prägen Kultur und Lebensart, aber auch Wissen und Technik der antiken Stadtkultur das moderne Leben. Die vierteilige Reihe "Metropolis - Die Macht der Städte" stellt die urbanen Zentren jener Epoche rund ums Mittelmeer vor und kombiniert aufwendige Spielszenen mit modernsten Computeranimationen. In der dritten Folge geht es um Alexandria."


Fotos: Programmredaktionen des BR (Out of Rosenheim/Marianne Sägebrecht und CCH Pounder) und des MDR (Mit dem Luxuszug durch den Süden Afrikas)/Danke!
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Freitag, 28. Mai 2010

SUDAN: Menschenrecht als Handelsware



Heute drucken wir einen hochaktuellen Artikel des Tagesspiegel in voller Länge ab. Gerhard Baum - Ex-Bundesinnenminister (FDP), engagierter Menschenrechtsanwalt und ehemaliger UN-Sonderbeauftragter für Menschenrechte im Sudan - klagt in seinem Gastkommentar den internationalen Umgang mit Sudan an, anlässlich der erneuten Amtseinführung von Präsident Omar al Baschir. Bitte beachten Sie auch den Link zu unserem Posts über Sudan und die Wahl.

Gastkommentar: Wem keine Ehre gebührt - Meinung - Tagesspiegel 


Heute wird ein Staatspräsident in sein Amt eingeführt, nach dem der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) wegen Kriegs- und Menschenrechtsverbrechen mit Haftbefehl fahndet. Diplomaten von EU-Staaten werden bei der feierlichen Zeremonie anwesend sein.
Es handelt sich um Omar al Baschir, den Staatspräsidenten des Sudan, der vor 21 Jahren durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen war. Die Wahlen Anfang April, durch die er jetzt in seinem Amt bestätigt wurde, sind das Ergebnis eines Friedensabkommens aus dem Jahre 2005 zwischen der National Congress Party im Norden und der Befreiungsbewegung des Südsudans. Ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg wurde dadurch beendet. Im Januar 2011 soll im Süden ein Referendum folgen, das wahrscheinlich die Abtrennung des Südens zur Folge haben wird.
Wie verhalten sich die westlichen Demokratien angesichts dieser Amtseinführung? Einmal war es keine Wahl, die diesen Namen verdient. Grundvoraussetzungen für freie Wahlen – also Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit – waren nicht garantiert. Es kam zu Wahlfälschungen. Erwartungsgemäß wurde die National Congress Party im Norden überall bestätigt und al Baschir als Präsident des Gesamtsudans wiedergewählt.
Wichtig ist jetzt die Frage, wie die Staatengemeinschaft mit al Baschir umgeht. Im Darfurkonflikt, und darauf bezieht sich der Haftbefehl, hat die Regierung in Khartum die Menschenrechte und die Regeln des Völkerrechts missachtet. Einige hunderttausend Menschen sind ermordet worden. Mehr als zweieinhalb Millionen leben unter kümmerlichen Umständen in Lagern. Ein Friedensschluss ist nicht absehbar. Zusagen, die al Baschir vor der Wahl den Rebellengruppen gegeben hatte, werden nicht mehr eingehalten.
Es war ein Schritt von historischer Tragweite, als der Sicherheitsrat im Jahre 2005 den Internationalen Strafgerichtshof beauftragte, die Situation in Darfur zu untersuchen. Das Ergebnis waren Haftbefehle gegen verantwortliche Regierungsmitglieder und im letzten Jahr gegen den Staatspräsidenten selbst. Dieser bestreitet die unzweideutige Legitimation des Gerichtshofs und verweigert jegliche Zusammenarbeit.
In vorbereitenden Sitzungen der letzten Tage haben die EU-Regierungen versucht, eine einheitliche Position zur Amtseinführung von al Baschir zu entwickeln. Sie werden wohl eine gemeinsame Erklärung abgeben. Welcher Diplomat welcher Rangordnung für die einzelnen Länder an der Amtseinführung teilnimmt, blieb umstritten. Deutschland bestand auf einer rangniederen Repräsentanz. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte einen Boykott der Zeremonie.
Was auch immer geschieht: Es geht jetzt um die Autorität des Internationalen Strafgerichtshofs. Es darf auf keinen Fall der Eindruck entstehen, dass seine Entscheidung durch eine teilweise zweifelhafte Wahl erledigt ist. Bis heute fehlt es an geschlossenem gemeinschaftlichem Handeln der Völkergemeinschaft. Der Sudan konnte sich stets auf deren Uneinigkeit verlassen. Eine kritikwürdige Rolle spielen zurzeit die USA, denen ein guter Draht zu al Baschir zur Umsetzung des Friedensabkommens wichtiger ist als der Respekt vor dem Internationalen Strafgerichtshof und den Menschenrechten. Der heutige Tag ist also auch die Bewährungsprobe dafür, wie die freie Welt mit Völker- und Menschenrecht umgeht.
Der Sudan, so hat es auch der Bundestag im März in einer Resolution zum Ausdruck gebracht, braucht einen Frieden, der alle Regionen umfasst. Doch es ist zu befürchten, dass Khartum sich nach der Amtseinführung von al Baschir wieder so stark fühlt, dass der Konflikt erneut eskaliert. Dann sind die Umsetzung des Friedensabkommens und das Referendum gefährdet. Mit ihrer heutigen Ehrerbietung für Baschir könnten die Diplomaten nicht nur dem IStGH geschadet, sondern auch den Menschen im Sudan einen Bärendienst erwiesen haben.
Der Autor (FDP) ist ehemaliger UN-Sonderbeauftragter für die Menschenrechte im Sudan.

AFRIKA AKTUELL: Sudans Qual der Wahl 

Sudan: Bashir Pledges to Implement Peace Agreement 
Streit um Baschir-Vereidigung: Heikles Rendezvous im Minenfeld Sudan
Sudan: Amtseinführung von Präsident Baschir
Neuer Streit um Sudans Präsidenten
Omar el Baschir: Als Kriegsverbrecher angeklagt, als Präsident vereidigt
Streit über Amtseinführung von Sudans Präsidenten

Keine UNO-Glückwünsche für Wahlsieger im Sudan
Wahlen im Sudan: Gesuchter Mörder bleibt Staatschef
Sudan: Ein Sieger mit Haftbefehl 
Internationale Kritik an Wahlen im Sudan

Oppositionsführer im Sudan nach Kritik in Haft 
SUDAN: ISLAMISTISCHER OPPOSITIONELLER al-TURABI VERHAFTET - PORTRAIT - Soudan: l'opposant islamiste Tourabi arrêté  

SUDAN, Südsudan: Präsidenten Bashir und Salva Kiir - PORTRAITS - président soudanais Omar el-Béchir, Salva Kiir, ex-rebelle sudiste
Bashir's Victory: Prelude to Sudan's Violent Divorce?  

Foto: Sudans Präsident Omar al Baschir in China 2006/L. Rameriz/ Public Domain (Voice of America)/Wikimedia Commons
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Montag, 24. Mai 2010

Pictures from a german friend: Would you believe it?! This is colorful Berlin in May


Every year in May Germany's capital surprises the rest of the world: No, it's not about Chancellor Merkel and her Euro-saving-problem - and it's none of these sophisticated May-weddings either (of some Baron who is giving his fancy name to the daughter of the rich Beerbrewer down the road). No, it IS Germany allright, but it's fun, it's bubbling life, it's all kind of selfmade music and dreamlike outfits everywhere - but much more than all of this it's the celebration of COLOR.

What startet 15 years ago as a very small get-together of some native Berliners and a few more immigrants has now become a gigantic 3-days-carnival with everything that a carnival can possibly show and with close to 1 million spectators in the streets.


Sure, Berlin has its benefits all of the time, it's by far Germany's largest city (with 3.4 million people) and by population the second largest town in Europe. At all times the german capital has hosted foreigners coming from everywhere on the globe and for different reasons. Some just visited, others are staying a lifetime. Today at some public places you can easily get the impression to be in Istanbul or Rome. Also many Black people live here and they come from all over Africa, from France, Britain, Southamerica, the Caribean. And yes: there are also still some African-Americans around, but that number went down drasticly when the US-Forces and the other Alliies left the reunited city of Berlin in 1993.


Well, Germans are known for not being the most openminded people, but like in New York or Paris the every-day-routine works well for most of Berlins inhabitants. But there are off course a lot of problems: many people have lost their jobs in the last decade and so the tension about vivid topics like healthcare, pension and welfare is constantly rising.


And - I am saying it like it is ! - since the wall came down (and German people of very different upbringing, cultural, social and political background  had to share everything all of a sudden) things for Black people here are going constantly down. Frustated youngsters with no jobs have "hunted" Blacks and other obvious strangers many times. The Brothers and sisters were beaten up (sometimes in front of an ignorant audience of hundreds, in the bus or in the tube), they were thrown out of trains, hit by big stones (what started a very bad carcrash) and lately also knifed down. Many have been killed, but also some were saved because of brave people, who were interfering (and sometimes ahd to "pay" with bad injuries themselves). Up to than this kind of news Germans only knew from some US-cities-report or from Law and Order" on TV. In the first years of our united Germany I was collecing paperclips of these disturbing incidents, but with the years my collection grew and grew, but in the papers the space for those news became smaller and smaller. Not because nothing of the kind was happening, but because no one really seemed to be interested, no one - even of our friends - was able to recognize the upcoming danger. They thought we were just fearful and "overprotective". That changed when "normal"-looking and german little schoolkids were "suddenly" attacted by neo-nazi-groups when the teachers took them to harmless little tours to the countryside. Today there are no more official school-trips to the areas around Berlin. They rather take the kids 200 miles in busses to encounter safely nature and landscape (like in the days before the reunion). And the hate-scene had been und still is growing, the attacs and the threads are becoming more and louder - and overprotective old me is happy to see everybody safe at home.


Well, dear Brothers and Sisters, I only brought up that ugly topic to bring to your attention our Berlin-Feeling so that you can understand what a very special weekend this is every year in may in our City. Like in Rio or in Notting Hill you can see people of all colors and counties of the world gathering on the streets where the procession will be. They are in good mood, dressed up and painted in all colors and shapes, it is the utmost of creativity, power and joy. Everybody likes or even loves each other for a few hours and all of these people are having a smashing time together. On saturday there is the childrens-procession with wonderful costumes and a lot of fun for everybody. On witsun-sunday than the big procession starts about high noon and for endless hours you can watch groups from all parts of this earth in beautiful selfmade costumes and each group with their special music. So it may happen that you have just seen a korean womensgroup passing, waving down from a pretty madeup truck, and you can already hear the mooving samba-sounds from a brasilian mixed group, with beautiful men and women in  wonderful kind-of-nothings, when alredy this russian band with big horns and drums and ancientlooking uniforms hits the corner first and then your ears and your eyes.
 
For those of you that can read german (or have a translator) I will include articles from the local papers that are telling the same story their own way. And when you open their links you can also find extra fotogalleries of yesterdays procession. Also there is a link to a flickr-gallery in which I have put some of the most pretty and most colorful outfits. I did this because I am sure you will be amazed learning what a colorful and beautiful city Berlin is on each witsun-weekend in may. For the rest of the year it is not too bad either here, see for yourself - I have linked also to the official Berlin-website with many informations and more things to discover. (there is a English-version included!)


And to complete my personal Berlin-story for today, I send you links from the Berlin police-report (from carnival-procession-sunday): There was another bad attac on a Brother.
Take care everybody.
Love and peace
Etta


PS. Please be nice and mind my English!

Karnevalisten: Sambatänzer, Ballkünstler und nordische Götter - Berlin - Tagesspiegel

Karneval der Kulturen: Kostümfest im Märchenland - Stadtleben - Berlin - Tagesspiegel 

Bildergalerie: Karneval der Kulturen 2010 - Fotostrecken - Mediacenter - Tagesspiegel

Karneval der Kulturen - Nachrichten Vermischtes - WELT ONLINE  

Would you believe it?! This is colorful Berlin – eine Galerie auf Flickr

Die Hauptstadt - Berlin.de
Berlin – Wikipedia
Jenseits von Afrika


Fremdenfeindlicher Übergriff - Berlin.de

Rassistischer Überfall im Berliner Prenzlauer Berg
Alberto Adriano – 10 Jahre nach dem Mord
Fotos: alle Karneval der Kulturen Berlin/ Flickr/artie*/Creative Commons License /Thank you!

UPDATE







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Donnerstag, 20. Mai 2010

Here it is: The grooving feeling of South-Africa



Alle Welt schaut in diesen Tagen in Richtung Kap der Guten Hoffnung, doch soviel steht fest: Die meisten WM-Fans, die jetzt gerne nach Afrika gereist wären, können (oder wollen) sich diese Fernreise nicht leisten. Sie werden sich also mit dem TV-Gerät und/oder der Gemeinschaft der Public-Viewer vor Riesenleinwänden  mit Second-Hand-Fußball begnügen müssen. 
Wer von den verhinderten Fernreisenden aber neben dem Fußball auf weitere kulturelle Encounters in SA gehofft hatte, für den gibt es eine gute Nachricht: Südafrika ist mit vielen seiner Identitäts- prägenden Künstler gerade zu Gast in Berlin:


Sounds No Walls: Musik über Stacheldraht hinweg | Kultur | ZEIT ONLINE
Von Maxi Sickert/FAZ-NET

"Viele der eingeladenen Musiker haben das Exil und seine Folgen ganz unterschiedlich erlebt. Entsprechend unterschiedlich hat sich diese Zeit auf ihre jeweilige musikalische Identität ausgewirkt. Abdullah Ibrahim wurde in den Sechzigern in Zürich von Duke Ellington entdeckt und gefördert. Hugh Masekela, der aufgrund seines außergewöhnlichen Talents eine Trompete von Louis Armstrong geschenkt bekam, wurde später von Yehudi Menuhin und Harry Belafonte unterstützt. Louis Moholo lebte am Rand des Existenzminimums. Er erzählt heute, wie die Musiker in den ersten Exiljahren in London in Hauseingängen schliefen und im Müll nach Essbarem suchten.
Zur jüngeren Generation des südafrikanischen Jazz gehört der Saxofonist Zim Ngqawana, der in den USA bei Max Roach und Wynton Marsalis studierte, anschließend bei Archie Shepp und Yusef Lateef. Im Gespräch thematisiert er die drängenden Probleme Südafrikas, wie Aids, innerfamiliäre Gewalt, sowie das Bildungs- und Gesundheitssystem. Neben Zim Nqqawana wird auch Archie Shepp am Freitagabend mit seinem Quartett und einem Tribute to Africa auftreten...."

Mit seinem Titel "sounds no walls"  schlägt das Berliner Pfingst-Jazz-Festival nicht nur eine markante Brücke zwischen der einstigen Mauerstadt Berlin und Südafrikas Johannesburg - wo jahrzehntelang Apartheid und Stacheldrahtzäune die Schwarzen von den Weißen, die Armen von den Reichen und die Mächtigen von den Machtlosen getrennt haben - es präsentiert auch gerade die Musiker, deren Leben und Werk von diesen gewaltsamen Trennungen gezeichnet sind:

"...An dem langen Konferenztisch sitzt auch der Pianist Abdullah Ibrahim, der sich in den dreißig Jahren seines Exils immer wieder für die Befreiung Südafrikas eingesetzt hat. Auch an diesem Tag versucht er, den Minister zu überzeugen, sich für das kulturelle Erbe des südafrikanischen Jazz einzusetzen. Doch verschwommen sind die Erinnerungen an die große Zeit der Anfänge, als Abdullah Ibrahim, damals noch "Dollar" Brand, 1959 mit der Gruppe Jazz Epistles das erste Jazzalbum Südafrikas aufnahm. Auch die Jugendlichen, die er an der von ihm gegründeten Schule einmal in der Woche unterrichtet, kennen die Namen der einstigen Stars des südafrikanischen Jazz nicht mehr: Die Großen des Landes sind nach dem Massaker von Sharpeville 1960 aus Südafrika geflohen. Unter ihnen auch der Trompeter Hugh Masekela, der Schlagzeuger Makaya Ntshoko, Abdullah Ibrahim und der Schlagzeuger Louis Moholo, in seinen Anfängen Mitglied der legendären Band Blue Notes..."

Die Tragik der Schicksale der einstigen Exil-Musiker ist heute, dass sie jetzt zwar frei und unbehelligt im befreiten Südafrika leben und arbeiten können, dass sich aber nur ein Bruchteil der (im Durchschnitt sehr jungen) Bevölkerung ihres afrikanischen Heimatlandes an sie und an ihre Vorkämpferposition erinnern können.

"Jazz war die musikalische Stimme der südafrikanischen Freiheitsbewegung unter Nelson Mandela, bei dessen Amtseinführung 1994 Abdullah Ibrahim spielte. Auf die amerikanische Szene blickend erinnert sich Hugh Masekela: "Jazz zeigte uns damals das außergewöhnliche Talent eines versklavten und diskriminierten Volkes. Die schwarzen amerikanischen Jazzmusiker repräsentierten Triumph trotz Unterdrückung. Als ich aufwuchs, war es in Südafrika nur möglich zu überleben durch die Inspiration dieser Jazzmusiker, denen wir uns verbunden fühlten." Die englische Journalistin Gwen Ansell schrieb 2004 in ihrem Buch Soweto Blues. Jazz, Popular Music & Politics in South Africa als erste eine Geschichte des südafrikanischen Jazz als Ausdruck von Hoffnung in einer von Rassismus und politischer Gewalt geprägten Gesellschaft...."

Der Initiator und Leiter des Berliner  "sounds no walls"-Festivals steht schon seit dieser Zeit mit den meisten seiner jetzigen Musiker-Gäste in Verbindung:

"...Der Leipziger Publizist Bert Noglik, der die Musiker bereits in den siebziger Jahren interviewte und porträtierte, hat die Gründergeneration des südafrikanischen Jazz jetzt zu dem Festival Sounds No Walls nach Berlin geladen. Es ist das erste Mal, dass die letzten Mitglieder der Jazz Epistles wieder bei einem Festival zu hören sind, auch wenn sie nicht gemeinsam auftreten werden. Louis Moholo, der in London Mitglied der einflussreichen Bigband Brotherhood of Jazz war und in Zürich mit der Pianistin Irène Schweizer Konzerte und Protestmärsche gegen die Apartheid organisierte, kommt ebenfalls nach Berlin. Als sich Moholo 2005 entschloss, nach Südafrika zurückzukehren, spielten sie ihr letztes gemeinsames und sehr emotionales Konzert beim Total Music Meeting in Berlin. Bei Sounds No Walls treten sie wieder gemeinsam auf....
.....Der Festivalleiter Noglik versteht die Fußball-WM 2010 in Südafrika als Beitrag zu einem positiven Selbstwertgefühl des Landes. Am Pfingstwochenende möchte er den Blick kurz vom Sport ablenken hin zur südafrikanischen Kultur, speziell auf den Jazz, in seiner Differenziertheit und Widersprüchlichkeit...."


Und auch Hugh Masekela, der große alte Mann des südafrikanischen Freiheitskampfes und des internationalen Jazz bringt neben seiner Trompete und den Kult-Stücken auch ein Stück südafrikanische Geschichte sowie Hoffnung auf eine bessere Zukunft mit nach Berlin:

"....Hugh Masekela ist trotz all der Schwierigkeiten überzeugt von der spirituellen Kraft seines Landes und auch der Musik. Trotz einer neofaschistischen Burenbewegung und der zerrissenen einstigen Mandela-Partei ANC, trotz der mit Stacheldraht gesicherten Parks und Einkaufszentren, trotz der handgemalten Transparente in den Kirchen der Townships, die Gott um Hilfe gegen das Aids-Virus bitten. So ist es nicht zuletzt die tiefe Musikalität der Künstler, die einen Weg nach vorn öffnet, über Mauern und Stacheldraht hinweg und über die WM hinaus."

 Trompeten des Widerstands « Jazz « Tonträger

Der Trompeter Hugh Masekela wurde 1939 in Witbank in der Nähe von Johannesburg geboren. Er studierte bei dem Bürgerrechtler und Anti-Apartheid Aktivisten Trevor Huddleston und nahm 1959 mit der Band Jazz Epistles die erste südafrikanische Jazzplatte auf. Später floh er nach London und kurz darauf in die USA, wo er mit Miriam Makeba verheiratet war. Seit seiner Rückkehr 1990 engagiert er sich unter anderem in einem Antidrogenprogramm für Musiker.

Konzert: Samstag, 22. Mai, 22.00 Uhr, Berlin – Quasimodo


Der Saxofonist Archie Shepp wurde 1937 in Florida geboren. Er begann 1960 mit Cecil Taylor zu spielen und nahm mit John Coltrane das Album Ascension auf. Er engagierte sich in der Bürgerrechts- und Anti-Apartheid-Bewegung und unterrichtete Zim Ngqawana an der Universität von Massachussetts. Heute lebt er in Paris.

Konzert: Freitag, 21. Mai, ab 19.30 Uhr, Philharmonie Berlin – Kammermusiksaal

Der Saxofonist Zim Ngqawana wurde 1959 in Port Elisabeth, Südafrika geboren und gehört zu den aktuell einflussreichsten südafrikanischen Musikern. Als er begann, sich für Jazz zu interessieren, waren die südafrikanischen Jazzmusiker bereits im Exil. Er orientierte sich zuerst an amerikanischem Jazz, bevor er nach seiner Rückkehr 1990 die Wurzeln recherchierte. Heute begreift er sich als Erbe der Blue Notes von Louis Moholo.

Konzert: Freitag, 21. Mai, 19.30 Uhr, Philharmonie Berlin – Kammermusiksaal


Der Schlagzeuger Louis Moholo war Teil der Band Blue Notes des weißen südafrikanischen Pianisten Chris McGregor, der ins Gefängnis musste, weil er mit schwarzen Musikern spielte. Gemeinsam flohen sie ins Exil nach London und gründeten die Free Jazz Bigband Brotherhood of Breath. Louis Moholo ist der einzige Überlebende der Blue Notes.

Konzert: Freitag, 21. Mai, ab 19.30 Uhr, Philharmonie Berlin – Kammermusiksaal


Der Pianist Abdullah Ibrahim wurde 1934 in Kapstadt geboren und zählt mit seinem einzigartigen lyrisch erzählerischen Improvisationstalent zu den bedeutendsten Pianisten der Welt. Mit Hugh Masekela war Teil der Jazz Epistles. In seinem Exil in Zürich wurde er in den Sechzigern von Duke Ellington entdeckt. Bis zu seiner Rückkehr 1990 lebte er mit seiner Frau, der weißen südafrikanischen Jazzsängerin Sathima Bea Benjamin, im Chelsea Hotel in New York.

Konzert: Sonntag, 23. Mai, 19.30 Uhr, Philharmonie Berlin – Kammermusiksaal


Foto: 1. Hugh Masekela, Southafrican singer, composer and  trumpetist 2007/scorpius 73/Creative Commons Attribution ShareAlike 2.0 License/Wikimedia Commons
Foto: 2. Archie Shepp 2008 in Warschau/Kotoviski/Creative Commons License 3.0/Wikimedia Commons
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Mittwoch, 19. Mai 2010

Watch TV! For a better world! Spezial-TV-Vorschau für Mittwoch, 19. Mai 2010

 


Mittwoch, 19. Mai 2010 um 11 Uhr 30 im NDR:
Abenteuer Ozean: Am Riff der Teufelsrochen
Dokumentation

"Teufelsrochen oder Riesenmanta, wie sie wegen ihrer enormen Spannweite auch genannt werden, sind zu groß, um selbst gejagt zu werden. Doch vor der Küste Mosambiks versammeln sich Tiere in großer Zahl, die eines gemeinsam haben: riesige Bisswunden...." mehr

Mittwoch, 19. Mai 2010 um 13 Uhr 30 und um 18 Uhr 00 auf Phoenix:
Durban - Ein Flughafen zieht um
Dokumentation D, Film von Richard Klug

"Angeblich liegt alles nur am Fußball. Weil die Stadt Durban am Indischen Ozean so wichtig ist für die Fußball-WM 2010, musste ihr Flughafen vergrößert werden. Das war aber am alten Standort nicht möglich. Der derzeitige Flughafen von Durban liegt am südlichen Stadtrand, eingebettet in Hafenanlagen und Raffinerien. Daraufhin haben die Stadtväter von Durban gesagt: Wir bauen einen neuen. Der wird seit ein paar Jahren gebaut und wird eine halbe Stunde nördlich von Durban liegen, mitten in geschichtsträchtigem Zulu-Land. Hier kam der legendäre Zulukönig Ushaka her, der Anfang des 19. Jahrhunderts aus einem bis dahin unbedeutenden Stamm das mächtige Volk der Zulu formte.
In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 2010 wird der Flughafen umziehen. Letzte Landung alter Flughafen: gegen 22 Uhr am Freitagabend, den 30. April. Erster Start neuer Flughafen: Samstagmorgen gegen 6.30 Uhr. Durban soll während der WM 2010 das Einfallstor für die Fans aus Asien und Ozeanien sein."


Mittwoch, 19. Mai 2010 um  15 Uhr 00 auf 3sat:
Auf der Suche nach einem besseren Leben - Flüchtlinge in Griechenland
Dokumentation D, Film von Antje Pieper

"Griechenland wird für immer mehr Flüchtlinge das Tor nach Europa, denn nur wenige Kilometer trennen griechische Inseln wie Samos und Chios von der türkischen Küste. Auf meist völlig überfüllten, veralteten Fischkuttern oder Schlauchbooten kommen sie und riskieren dabei ihr Leben. Allein 2007 starben nach UN-Angaben mindestens 120 Flüchtlinge in der Ägäis. Die Inseln sind mit dem ständig steigenden Flüchtlingsstrom überfordert, die Lager sind meist völlig überfüllt. Immer wieder klagen Hilfsorganisationen, dass es zu wenig Übersetzer und Anwälte gibt, die die Asylsuchenden über ihre Rechte aufklären. Nach spätestens drei Monaten werden die Flüchtlinge aus den Lagern entlassen, meist nur mit einem Schiffsticket nach Athen in der Tasche und der schriftlichen Aufforderung, innerhalb von 30 Tagen das Land zu verlassen. Viele versuchen dann alles, um in andere europäische Länder zu kommen, vor allem nach Deutschland, Schweden und England.
Der Film "Auf der Suche nach einem besseren Leben" begleitet die Küstenwache auf Samos und Chios, besucht Flüchtlingslager, und lässt Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sowie Polizisten zu Wort kommen. Außerdem verfolgt er den Weg der Flüchtlinge weiter nach Athen und schließlich nach Patras. Es sind bewegende Geschichten von Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben."

Mittwoch, 19. Mai 2010 um 20 Uhr 15 auf ARTE:
Kap der Stürme - Land der Hoffnung
3-teilige Dokumentation D 2009/Regie Judith Völker/Teil 1 bis 3

"Pünktlich zur Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft erzählt die dreiteilige Dokumentationsreihe die spannende und widersprüchliche Geschichte des Gastgeberlandes Südafrika. Es ist eine Geschichte von Abenteurern und Entdeckern, von Kämpfen um Land und Macht."

Mittwoch, 19. Mai 2010 um 22 Uhr 45 im ZDF:
auslandsjournal XXL: Milliarden für Afrika? - Was bringt Entwicklungshilfe
Magazinsendung D 2010/Wh. um 04 Uhr 10 (Donnerstag)

"Hilfe für die Dritte Welt - aber welche? Das auslandsjournal XXL beschäftigt sich mit der Kontroverse über die Notwendigkeit und den Nutzen von klassischen Entwicklungshilfemaßnahmen.
sie für gescheitert. "Wenn es nach mir ginge, könnte die Entwicklungshilfe heute eingestellt werden. Hilfe macht Afrika auf Dauer abhängig und redet den Menschen hier ein, dass sie ihre Probleme nicht selbst lösen können", erklärt Shikwati. In Tansania hat er dem ZDF-Korrespondenten Jörg Brase gezeigt, welche Folgen die Entwicklungshilfe für sein Land hat. "Er ist überall zu finden, der Fluch der vermeintlich guten Tat", sagt Shikwati.
Beispiel für funktionierende Entwicklungshilfe ist Botswana. ZDF-Reporter Axel Storm zeigt, warum das Land mittlerweile nicht mehr von der Unterstützung der Industrieländer abhängig ist. Außerdem erklärt der Südostasien-Korrespondent Peter Kunz, warum Entwicklungshilfe in Asien scheinbar besser funktioniert als andernorts.
Doch welche Art der Entwicklungspolitik ist die Beste? Im auslandsjournal XXL treffen zwei Vertreter unterschiedlicher Auffassungen zum Streitgespräch zusammen. Ein Kritiker klassischer Entwicklungshilfe ist Volker Seitz, der ehemalige deutsche Botschafter in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik und Äquatorialguinea. Er glaubt, dass direkte Finanzhilfen die Abhängigkeit Afrikas von den Industrienationen fördern, korrupte Eliten stützen und die Eigeninitiative der Länder behindern. Die entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen, Ute Koczy, sieht hingegen Chancen in der finanziellen Beihilfe, plädiert aber auch für die Strategie "Hilfe zur Selbsthilfe": eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Afrikanern und Hilfsorganisationen.Wie gut sind Hilfsprojekte tatsächlich? Fließen Spenden in die Taschen von korrupten Regierungen? Sind Entwicklungsländer auf das Geld der Industrienationen angewiesen, oder hindert es sie daran, eigenverantwortlich zu handeln? Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel gibt Aufschluss über die Frage, wie die Zukunft der deutschen Entwicklungspolitik aussehen wird."

Foto: Teufelsrochen, der nach Luft schnappt/Nick Bonzay/Creative Commons Attribution ShareAlike 2.0/Wikimedia Commons

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Voodoo-Altar in Benin

Voodoo-Altar in Benin
Foto: Voodoo-Altar 08/D. Schwarz/Creat. Comm. Lic. 3.0/Wikimedia C.

Nubische Pharaonen

Nubische Pharaonen
Foto: Wufei 07/Public Domain/Wikimedia Commons

Gegenwartskunst aus Afrika

Gegenwartskunst aus Afrika
Nostra Immagine / Twice 25 & Rinina 25 / GNU-Fr. Doc. Lic.1.2 / Wiki. Com.

Ein kleines Souvenir vielleicht?!

Afrikas Musik